Dysphorie – Wikipedia
Als Dysphorie wird eine Störung des emotionalen Erlebens (Affektivität) bezeichnet, die durch eine ängstlich-bedrückte, traurig-gereizte Stimmungslage charakterisiert ist. Die Betroffenen erleben sich dabei als unzufrieden, schlecht gelaunt, misslaunig oder missgestimmt, mürrisch, verdrossen oder verärgert bzw. werden so wahrgenommen.[1]
Es handelt sich meist um eine „banale Alltagsverstimmung“ ohne Krankheitswert; gelegentlich kann Dysphorie jedoch als Symptom im Rahmen von Krankheiten oder als Folge davon auftreten. Die Dysphorie bildet das sprachliche Gegenstück (Antonym) zur Euphorie.[2]
Psychopathologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klassifikation nach ICD-11 | |
---|---|
MB24.7 | Dysphorie |
ICD-11: Englisch • Deutsch (Entwurf) |
Eine anhaltende Dysphorie kann als Folge vielfältiger körperlicher und psychischer Erkrankungen, beispielsweise einer PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung) entstehen. Diese kann die Ausprägung einer komorbiden Depression annehmen.[3]
Als symptomatische Stimmungsänderung wird sie beim prämenstruellen Syndrom (Prämenstruelle dysphorische Störung) sowie bei hirnorganischen Erkrankungen, Intoxikationen oder Entzugssyndromen und im Rahmen von Geschlechtsinkongruenz (Geschlechtsdysphorie) beobachtet.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mathias Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen – Klinik und Therapie. 3. Auflage. Elsevier, 2008.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Duden | Dysphorie | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ Pschyrembel klinisches Wörterbuch. 267. Auflage. Verlag De Gruyter, 2017, ISBN 978-3-11-049497-6; (pschyrembel.de)
- ↑ Arne Hofmann (Hrsg.): EMDR – Praxishandbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen. 5. erw. Auflage. Thieme, 2014, ISBN 978-3-13-118245-6, S. 54.
- ↑ Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung. (PDF; 3,62 MB) In: awmf.org. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e. V., 22. Februar 2019, abgerufen am 24. Mai 2024.