E. J. Viso – Wikipedia

E. J. Viso (2009)

Ernesto José Viso Lossada (* 19. März 1985 in Caracas) ist ein venezolanischer Automobilrennfahrer. Während er am Anfang seiner Karriere unter dem Namen Ernesto Viso antrat, war er von 2008 bis 2013 unter dem Namen E. J. Viso in der IndyCar Series aktiv.

Anfänge im Motorsport

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Seine Karriere begann wie bei fast allen Rennfahrern im Kartsport, den er von 1993 bis 2000 ausübte. 2001 wurde er Meister in der US Barber Formel Dodge Ost. Am Ende des Jahres fuhr er außerdem in der italienischen Formel-Renault-Wintermeisterschaft, in der er den fünften Gesamtrang belegte. 2002 wechselte er in die britische Formel Renault und wurde 20. in der Gesamtwertung. Außerdem fuhr er im selben Jahr zwei Rennen im Formel Renault 2000 Eurocup und am Ende des Jahres in der Wintermeisterschaft der britischen Formel-3-Meisterschaft, in der er den Vizemeistertitel gewann. 2003 fuhr er in der britischen Formel-3-Meisterschaft, in der er mit zehn Siegen in der nationalen Klasse Meister wurde. 2004 wechselte er in die Hauptserie der britischen Formel-3-Meisterschaft zum Rennstall P1 Motorsport. Viso, der ein Rennen gewann und am Saisonende den elften Platz in der Meisterschaft belegte, verließ die Serie nach zwölf Rennen, um in die Formel 3000 zu wechseln.

Formel 3000 und GP2-Serie

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Viso ersetzte ab dem fünften Rennen der Formel-3000-Saison 2004 Rodrigo Ribeiro bei Durango Corse. Er erzielte bei vier von sechs Rennen sieben Punkte und belegte am Saisonende den zwölften Gesamtrang.

2005 wechselte Viso in die GP2-Serie, der Nachfolgeserie der Formel 3000, und wurde bei BCN Competición Teamkollege von Hiroki Yoshimoto. Nachdem er an den ersten zehn Rennwochenenden nur fünf Punkte erzielt hatte, stand Viso bei den letzten vier Saisonrennen dreimal auf dem Podest und lag am Saisonende auf dem zwölften Gesamtrang.

2006 nahm Viso seine zweite GP2-Saison mit iSport International in Angriff. Während er seinen ersten Teamkollegen Tristan Gommendy noch klar hinter sich ließ, musste er sich seinem zweiten Teamkollegen Timo Glock, der Gommendy nach fünf Rennwochenenden ersetzt hatte, geschlagen geben. Dennoch war die Saison 2006 seine erfolgreichste Saison in der GP2-Serie. Mit zwei Siegen belegte er am Saisonende den sechsten Gesamtrang. Ein persönlicher Saisonhöhepunkt Visos war die Teilnahme am Freitagstraining zum Großen Preis von Brasilien in der Formel-1-Saison 2006, bei dem er den dritten Wagen von Spyker MF1 Racing steuerte.[1]

2007 fand Viso zunächst kein Cockpit, allerdings ersetzte er nach der dritten Veranstaltung der GP2-Serie den erfolglosen Sérgio Jimenez bei Racing Engineering. Beim Hauptrennen in Magny-Cours verunglückte er schwer, als sein Auto nach einer Berührung des Autos von Michael Ammermüller abhob und auf eine Begrenzungsmauer flog. Viso blieb jedoch fast unverletzt und erlitt lediglich Prellungen an den Armen und eine leichte Gehirnerschütterung.[2] Am folgenden Rennwochenende wurde er von Filipe Albuquerque vertreten. Anschließend trat er bei den Rennen auf dem Nürburgring an, wurde danach aber durch Marcos Martínez ersetzt. Darüber hinaus nahm Viso 2007 an zwei Rennen der International GT Open teil.

Ernesto Viso beim Indianapolis 500 (2008)

Nach der Wiedervereinigung der Champ Car und der IndyCar Series, fuhr er 2008 für HVM Racing in der IndyCar Series. Sein bestes Ergebnis erzielt Viso, der seit 2008 unter dem Namen E. J. Viso antritt, schon beim zweiten Rennen im verregneten St. Petersburg, wo ihm ein vierter Platz gelang. Am Saisonende belegte er den 18. Gesamtrang. 2009 blieb Viso bei HVM Racing und wurde erneut 18. in der Gesamtwertung. 2010 wechselte der Venezolaner zu KV Racing Technology.[3] Nach einem schwachen Saisonstart erzielte er in Newton als Dritter seine erste Podest-Platzierung in der IndyCar Series und belegte am Saisonende den 17. Platz in der Fahrerwertung. 2011 absolvierte Viso eine weitere Saison in der IndyCar-Series. Da das Team ab dieser Saison von Lotus Cars unterstützt wurde, nannte es sich vor der Saison in KV Racing Technology - Lotus um.[4] Als schlechtester Pilot seines Teams beendete er die Saison auf dem 18. Gesamtrang. Außerdem nahm er an einem Rennen der Rolex Sports Car Series teil. Für die Saison 2012 behielt Viso sein IndyCar-Cockpit bei KV Racing Technology, die ab dieser Saison Chevrolet-Motoren einsetzten.[5] Mit einem fünften Platz als bestem Resultat wurde Viso von seinen beiden Teamkollegen Tony Kanaan und Rubens Barrichello geschlagen und schloss die Gesamtwertung auf dem 20. Platz ab. Außerdem nahm Viso an einem Rennen der American Le Mans Series (ALMS) teil und gewann bei diesem die PC-Wertung.

2013 wechselte Viso innerhalb der IndyCar-Series zu Andretti Autosport. Am Einsatz seines Fahrzeugs war zudem HVM Racing beteiligt.[6] Als Vierter in West Allis und als Fünfter in Toronto kam er zweimal in die Top-5. Er erzielte sieben Top-10-Platzierungen. Am letzten Saisonrennen nahm er aufgrund einer Grippe nicht teil. Während seine drei Andretti-Teamkollegen die Saison innerhalb der Top-10 der Fahrerwertung beendeten, wurde Viso 15. in der Gesamtwertung.

Viso kooperierte 2012 mit dem Rennstall Juncos Racing, der in dieser Saison unter dem Namen Team Viso Venezuela an der Star Mazda Series teilnahm.[7]

Karrierestationen

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Einzelergebnisse in der IndyCar Series

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Saison Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Punkte Rang
2008 HVM Racing HMS
17
STP
4
MOT1
0
LBH1
9
KAN
14
INDY
26
MIL
8
TXS
14
IOW
13
RIR
10
WGL
10
NSH
INJ
MDO
22
EDM
15
KTY
13
SNM
6
DET
24
CHI
23
SRF2
6
286 18.
2009 HVM Racing STP
17
LBH
23
KAN
21
INDY
24
MIL
18
TXS
24
IOW
20
RIR
12
WGL
7
TOR
13
EDM
12
KTY
15
MDO
15
SNM
22
CHI
17
MOT
15
HMS
16
    248 18.
2010 KV Racing Technology SAO
12
STP
17
ALA
16
LBH
15
KAN
27
INDY
25
TXS
11
IOW
3
WGL
11
TOR
19
EDM
8
MDO
26
SNM
19
CHI
27
KTY
26
MOT
15
HMS
19
    262 17.
2011 KV Racing Technology - Lotus STP
19
ALA
23
LBH
25
SAO
13
INDY
32
TXS1
7
TXS2
10
MIL
20
IOW
17
TOR
9
EDM
20
MDO
15
NHA
12
SNM
9
BAL
15
MOT
21
KTY
23
LSV
C
  241 18.
2012 KV Racing Technology STP
8
ALA
18
LBH
12
SAO
9
INDY
18
DET
18
TXS
19
MIL
5
IOW
24
TOR
20
EDM
16
MDO
20
SNM
16
BAL
9
FON
25
        244 20.
2013 Team Venezuela/Andretti Autosport/HVM STP
7
ALA
12
LBH
22
SAO
6
INDY
18°
DE1
17
DE2
17
TXS
10
MIL
IOW
10
POC
21
TO1
14
TO2
5
MDO
17
SNM
14
BAL
13
HO1
9
HO2
16
FON
INJ
340 15.
Farbe Bedeutung
Gold Sieger
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün 4. und 5. Platz
Hellblau 6. bis 10. Platz
Dunkelblau Rennen beendet (außerhalb der ersten zehn Piloten)
Violett Rennen nicht beendet
Rot nicht qualifiziert (DNQ)
Schwarz disqualifiziert (DSQ)
Weiß nicht am Start (DNS)
zurückgezogen (WD)
Rennen abgesagt (C)
Blanko nicht teilgenommen
nicht erschienen (DNA)
verletzt oder krank (INJ)
ausgeschlossen (EX)
1 Die Rennen fanden am selben Tag statt.
2 Es wurden keine Punkte vergeben.

Sebring-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2012 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Core Autosport Oreca FLM09 Venezuela Alex Popow Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Burt Frisselle Rang 12 und Klassensieg

Einzelnachweise

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  1. „Zufriedene Gesichter beim Spyker-MF1-Team“ (Motorsport-Total.com am 21. Oktober 2006)
  2. „Viso nach schwerem Crash fast unverletzt“ (Motorsport-Total.com am 30. Juni 2007)
  3. „Fix: Viso und Sato für KV Racing“ (Motorsport-Total.com am 22. Februar 2010)
  4. „KV weiter mit Lotus, Sato und Viso“ (Motorsport-Total.com am 4. Februar 2011)
  5. “EJ Viso to remain with KV Racing for a third season in the IndyCar Series” (autosport.com am 27. Februar 2012)
  6. Mark Glendenning: “EJ Viso lands Andretti Autosport seat for IndyCar season”. autosport.com, 7. Februar 2013, abgerufen am 8. Februar 2013 (englisch).
  7. Team Viso Venezuela enters Star Mazda with Juncos Racing. In: autoracing1.com. 13. Februar 2012, abgerufen am 19. Juli 2023 (englisch).
Commons: E. J. Viso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien