Everett Peter Greenberg – Wikipedia
Everett Peter Greenberg (* 7. November 1948 in Hempstead (Town, New York)) ist ein US-amerikanischer Mikrobiologe an der University of Washington. Er ist bekannt für das Prägen des Begriffs „Quorum sensing“,[1] einer Form der chemischen Kommunikation zwischen Bakterien, und seine Beiträge zu dessen Aufklärung.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Greenberg erwarb 1970 an der Western Washington University in Bellingham (Washington) einen Bachelor in Biologie, einen Master in Mikrobiologie an der University of Iowa in Iowa City und 1977 einen Ph.D. in Mikrobiologie an der University of Massachusetts Amherst. Als Postdoktorand arbeitete er an der Harvard University, bevor er Mitglied des Lehrkörpers der Cornell University und dann Professor an der University of Iowa wurde. Seit 2005 hat er eine Professur an der University of Washington in Seattle.
Greenberg beschäftigt sich mit dem sozialen Verhalten von Bakterien. So konnten er und seine Arbeitsgruppe wesentlich zur Aufklärung des Quorum sensing beitragen, mit dem Bakterien abhängig von ihrer Bevölkerungsdichte Gene exprimieren und spezialisierte Gemeinschaften wie Biofilme bilden und Funktionen wie Biolumineszenz koordinieren. So konnten Greenberg und Mitarbeiter zeigen, dass Quorum sensing bei Vibrio fischeri durch ein lösliches Signalmolekül vermittelt wird. Die chemische Kommunikation von Bakterien spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung von chronischen Infektionen.
Jüngere Arbeiten Greenbergs befassen sich mit der Anpassung von Pseudomonas aeruginosa an die Lebensbedingungen in der Lunge von Patienten mit Mukoviszidose und mit der Unterscheidung von Bakterien zwischen „selbst“ und „nicht-selbst“. Weitere Arbeiten rückten das Quorum sensing in Zusammenhang mit Evolution und Ökologie.
Seit 2022 zählt der Medienkonzern Clarivate ihn aufgrund der Zahl der Zitationen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Clarivate Citation Laureates).[2]
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1989 Fellow der American Association for the Advancement of Science
- 2002 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences[3]
- 2004 Mitglied der National Academy of Sciences[4]
- 2015 Shaw Prize (gemeinsam mit Bonnie L. Bassler)[5]
- 2023 Canada Gairdner International Award
- 2023 Prinzessin-von-Asturien-Preis[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- T. H. Davis: Biography of E. P. Greenberg. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 101, 2004, S. 15830, doi:10.1073/pnas.0407738101.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ W. C. Fuqua, S. C. Winans, E. P. Greenberg: Quorum sensing in bacteria: the LuxR-LuxI family of cell density-responsive transcriptional regulators. In: Journal of bacteriology. Band 176, Nummer 2, Januar 1994, ISSN 0021-9193, S. 269–275, PMID 8288518, PMC 205046 (freier Volltext) (Review).
- ↑ Clarivate Reveals Citation Laureates 2022 – Annual List of Researchers of Nobel Class. In: Clarivate. Abgerufen am 21. September 2022 (englisch).
- ↑ Book of Members 1780–present, Chapter G. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 9. April 2018 (englisch).
- ↑ E. Peter Greenberg. In: nasonline.org. Abgerufen am 1. Juni 2015.
- ↑ The 2015 Prize in Life Science & Medicine. The Shaw Prize, abgerufen am 26. April 2023 (englisch).
- ↑ Prinzessin-von-Asturien-Preis 2023
Personendaten | |
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NAME | Greenberg, Everett Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Greenberg, E. Peter |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Mikrobiologe an der University of Washington |
GEBURTSDATUM | 7. November 1948 |
GEBURTSORT | Hempstead (Town), New York, Vereinigte Staaten |