Earendel – Wikipedia

Stern
WHL0137-LS / Earendel
WHL0137-LS / Earendel
{{{Kartentext}}}
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Walfisch
Rektaszension 01h 37m 23,232s
Deklination −08° 27′ 52,20″
Winkelausdehnung {{{Winkel}}} mas
Bekannte Exoplaneten {{{Planeten}}}
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit  mag
Helligkeit (U-Band) {{{magU}}} mag
Helligkeit (B-Band) {{{magB}}} mag
Helligkeit (V-Band) {{{magV}}} mag
Helligkeit (R-Band) {{{magR}}} mag
Helligkeit (I-Band) {{{magI}}} mag
Helligkeit (J-Band) {{{magJ}}} mag
Helligkeit (H-Band) {{{magH}}} mag
Helligkeit (K-Band)  mag
G-Band-Magnitude  mag
Spektrum und Indices
Veränderlicher Sterntyp
B−V-Farbindex
U−B-Farbindex
R−I-Index {{{R-I-Index}}}
Spektralklasse
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit  km/s
Parallaxe  mas
Entfernung  pc
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis  mag
Bolometrische Absolute Helligkeit Mbol {{{Absolut-bol}}} mag
Eigenbewegung
Rek.-Anteil:  mas/a
Dekl.-Anteil:  mas/a
Physikalische Eigenschaften
Masse 50–100 M
Radius  R
Leuchtkraft

 L

Effektive Temperatur >20,000 K
Metallizität [Fe/H]
Rotationsdauer
Alter  a
Andere Bezeichnungen und Katalogeinträge
Anmerkung
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WHL0137-LS, auch bekannt als Earendel (altenglisch für „Morgenstern“), im Sternbild Walfisch ist der am weitesten von der Erde entfernte bekannte Einzelstern. Er wurde Anfang 2022 entdeckt.[1]

Entdeckung und Name

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Die Entdeckung von Earendel durch das Hubble-Weltraumteleskop wurde am 30. März 2022 gemeldet.[2] Der Stern wurde aufgrund des Gravitationslinseneffekts des vorgelagerten Galaxienhaufens WHL0137-08 gefunden, dessen Galaxien das Licht des Sterns erheblich verstärken, da die Masse der Galaxien für einen Effekt sorgt, der das Licht des Sterns verzerrt und vergrößert und damit für das Teleskop sichtbar macht.[3][1] Mit dem neuen James-Webb-Weltraumteleskop wurden weitere Beobachtungen über den Stern gemacht.[4]

Die Entdecker gaben dem Stern den Spitznamen Earendel (Earendil), abgeleitet von der altenglischen Bezeichnung für „Morgenstern“ oder „aufgehendes Licht“. Earendil ist auch der Name eines Halb-Elben in J.R.R. Tolkiens Buch Das Silmarillion, der mit einem strahlenden Juwel durch den Himmel reiste, das den Bewohnern von Tolkiens Mittelerde so hell wie ein Stern erschien. Die NASA-Astronomin Michelle Thaller bestätigte, dass der Bezug zu Tolkien beabsichtigt war.[5]

Das von Earendel entdeckte Licht wurde 900 Millionen Jahre nach dem Urknall emittiert. Die gemessene Rotverschiebung des Sterns beträgt 6,2±0,1, was bedeutet, dass das Licht von Earendel die Erde 12,9 Milliarden Jahre später erreicht hat.[6][7][8] Aufgrund der Expansion des Universums wäre der Stern heute jedoch 28 Milliarden Lichtjahre entfernt.

Der Stern ist mindestens 50-mal massereicher als die Sonne.[1] Aufgrund seiner großen Masse explodierte der Stern wahrscheinlich nur wenige Millionen Jahre nach seiner Entstehung als Supernova.[9][3] Earendel könnte mit geringer Wahrscheinlichkeit ein Stern der Population III gewesen sein, was bedeutet, dass er fast ausschließlich aus primordialem (ursprünglichem, dem Urknall entstammenden) Wasserstoff und Helium bestanden hätte.[10]

Commons: Earendel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c mdr.de: So weit hat Hubble noch nie geschaut: 12,9 Milliarden Jahre alter Stern entdeckt | MDR.DE. Abgerufen am 1. April 2022.
  2. Record Broken: Hubble Spots Farthest Star Ever Seen. Abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
  3. a b Gravitationslinsen: Entferntester Stern dank 1000-facher Vergrößerung entdeckt. In: Spektrum der Wissenschaft. Abgerufen am 1. April 2022.
  4. JWST News Team: Webb Reveals Colors of Earendel, Most Distant Star Ever Detected. In: webtelescope.org. NASA, 9. August 2023, abgerufen am 28. September 2023 (englisch).
  5. Chelsea Gohd published: Meet Earendel: Hubble telescope's distant star discovery gets a Tolkien-inspired name. 31. März 2022, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
  6. Rafi Letzter: Meet Earendel, the most distant star ever detected. 30. März 2022, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
  7. John Timmer: Hubble picks up the most distant star yet observed. 30. März 2022, abgerufen am 1. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  8. Brian Welch, Dan Coe, Jose M. Diego, Adi Zitrin, Erik Zackrisson: A highly magnified star at redshift 6.2. In: Nature. Band 603, Nr. 7903, März 2022, ISSN 1476-4687, S. 815–818, doi:10.1038/s41586-022-04449-y (nature.com [abgerufen am 1. April 2022]).
  9. This is Earendel, the most distant star ever seen by humans. In: LA Times. 30. März 2022, abgerufen am 1. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  10. Andrea Gianopoulos: Record Broken: Hubble Spots Farthest Star Ever Seen. 29. März 2022, abgerufen am 1. April 2022.