Ebenholzbäume – Wikipedia

Ebenholzbäume

Lotuspflaume (Diospyros lotus)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Ebenholzgewächse (Ebenaceae)
Unterfamilie: Ebenoideae
Gattung: Ebenholzbäume
Wissenschaftlicher Name
Diospyros
L.

Die Ebenholzbäume, Dattelpflaumen oder Götterpflaumen (Diospyros) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae). Diese Gattung enthält einige Arten, deren Holz unter dem Namen Ebenholz gehandelt wird, das beispielsweise zur Möbelherstellung verwendet wird. Von einigen Arten wird das Obst genutzt.

Illustration aus Blanco von Diospyros discolor, Syn.: Diospyros blancoi
Blüte der Amerikanischen Persimone oder Amerikanische Kakipflaume, Helles Ebenholz (Diospyros virginiana)
Illustration aus Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie, 1909 von Diospyros dendo
Weibliche Blüte im Detail von Diospyros gaultheriifolia, gut zu erkennen ist der Griffel
Laubblätter und Früchte von Mabolo (Diospyros discolor)
Illustration der Blüte von Diospyros gaultheriifolia
Illustration von Mabolo (Diospyros discolor)
Aufgeschnittene Frucht von Diospyros gaultheriifolia, gut zu erkennen ist die Lage der Samen

Erscheinungsbild und Blätter

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Alle Diospyros-Arten sind verholzende Pflanzen: Sie wachsen als Sträucher oder Bäume. Es kommen immergrüne und laubabwerfende Arten in der Gattung Diospyros vor. Die Rinde von Stamm und Zweigen ist schwarz gefärbt, die Innenseite gelblich. Das Kernholz ist dunkel bis schwarz. Die Endknospen werden oft nicht ausgebildet, manchmal enden die Zweige mit einer dornigen Spitze.

Die wechselständig und zweizeilig oder spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach und ganzrandig, meist mit Drüsen oder winzig gepunktet. Nebenblätter fehlen.

Blütenstände und Blüten

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Viele Diospyros-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es kommen aber auch zwittrige Blüten vor. Die radiärsymmetrischen Blüten sind drei bis achtzählig mit doppelter Blütenhülle. Die drei bis fünf, selten bis zu acht Kelchblätter sind verwachsenen und formen eine zugespitzte, behaarte Knospe. Die drei bis fünf, selten bis zu acht Kronblätter sind röhren- bis glockenförmig verwachsen. Die Farben der Kronblätter reichen nur von Weiß über Cremefarbe bis Gelb. Die Kronblätter fallen nach der Anthese ab.

Die männlichen Blüten stehen in zymösen Blütenständen, die aus Blattachseln junger Zweige entspringen. Die männlichen Blüten enthalten vier oder mehr (zwei bis hundert) Staubblätter die paarweise zusammen stehen oder in zwei Kreisen angeordnet sind; der Fruchtknoten ist rudimentär vorhanden.

Auch die weiblichen Blüten stehen in Blattachseln, allerdings einzeln. In den weiblichen Blüten sind die drei bis acht Fruchtblätter zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen; er ist oft durch falsche Scheidewände in insgesamt drei bis 16 Fruchtknotenkammern unterteilt. Die drei bis acht freien oder teilweise verwachsenen Griffel enden in einer einfachen oder oft zweigeteilten Narbe. Rudimentäre Staubblätter (Staminodien) können in den weiblichen Blüten vorhanden sein.

Früchte und Samen

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Die Kelchblätter vergrößern sich bis zur Fruchtreife und bleiben meist an der Frucht erhalten. Die fleischigen, manchmal auch fast ledrigen Beeren enthalten 1 bis 16 Samen. Die Samen sind meist abgeflacht.

Chromosomensätze

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Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 15. Meist liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 30 vor. Aber auch Arten und Sorten mit mehrfachem Chromosomensatz, also mit unterschiedlichen Ploidiegraden, sind bekannt.[1][2][3][4]

Illustration von Diospyros exsculpta
Herbarbeleg der Lotuspflaume (Diospyros lotus)

Die Gattung Diospyros wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, Seiten 1057–1058[5] mit den beiden Arten Diospyros lotus sowie Diospyros virginiana aufgestellt.[6] Der Gattungsname Diospyros bedeutet „Frucht des Zeus“ oder „göttliche Frucht“.[5] Als Lektotypusart wurde 1913 Diospyros lotus L. durch Nathaniel Lord Britton und Addison Brown in An Illustrated Flora of the Northern United States, 2. Auflage, 2: 720 festgelegt. Synonyme für Diospyros L. sind: Cargillia R.Br., Cavanillea Desr., Ebenus Kuntze, Embryopteris Gaertn., Guaiacana Duhamel, Idesia Scop., Maba J.R.Forst. & G.Forst., Mabola Raf., Macreightia A.DC., Noltia Thonn., Paralea Aubl., Pimia Seem., Rhaphidanthe Hiern ex Gürke, Ropourea Aubl., Royena L., Tetraclis Hiern.[7]

Durch Bruno Wallnöfer erfolgte in neun Teilen 2007 und 2016 in A revision of neotropical Diospyros (Ebenaceae) in Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien eine Revision der neotropischen Diospyros-Arten. Dabei wurden umfangreiche Herbarbelege für diverse Floren gesichtet und taxonomische Änderungen durchgeführt.[8]

Äußere Systematik

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Die Gattung Diospyros gehört zur Unterfamilie Ebenoideae innerhalb der Familie Ebenaceae.

Arten und ihre Verbreitung

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Diospyros ist im Wesentlichen eine pantropische Gattung mit einigen Arten in subtropischen Gebieten und wenigen Arten in den gemäßigten Regionen. Beispielsweise kommen in China 60 Arten vor.