Edelkoralle – Wikipedia
Edelkoralle | ||||||||||||
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Edelkoralle (Corallium rubrum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Corallium rubrum | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Die Edelkoralle (Corallium rubrum), auch Rote Koralle oder Blutkoralle[1] genannt, ist eine den Gorgonien ähnelnde Oktokoralle aus dem westlichen und zentralen Mittelmeer und dem angrenzenden östlichem Atlantik an den Küsten Portugals und Marokkos, bei den Kanarischen und den Kapverdischen Inseln. Sie lebt in Tiefen von 2 bis 280 Metern, im flacheren Wasser ausschließlich im Schatten in Höhlen und unter Überhängen.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie fast alle Oktokorallen bildet die Edelkoralle Kolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Die Kolonien werden zwischen 5 und 30 cm groß und sind unregelmäßig und spärlich verzweigt, bei kontinuierlicher starker Strömung bildet die Koralle auch Krusten. Kolonien von über einem Meter Größe und Gewichten von bis zu 30 Kilogramm sind durch übermäßige Ausbeutung für die Schmuckherstellung verschwunden. Die Enden der Zweige sind 3 bis 5 mm dick, die Basis großer Kolonien kann bis zu 3 cm dick sein. Die kalkigen Äste der Kolonie werden aus verschmolzenen Skleriten gebildet. Das lebende Coenenchym ist zinnoberrot, dunkelrot bis leuchtend rot, seltener auch pink oder weiß gefärbt und kontrastiert deutlich von den weißen, mehr oder weniger transparenten Polypen, die acht gefiederte Tentakel besitzen. Edelkorallenkolonien wachsen nur 2 bis 8 mm pro Jahr.
Die Edelkoralle kann mit der Krustenbildenden Lederkoralle (Parerythropodium coralloides) und einigen Moostierchen, wie der Trugkoralle (Myriapora truncata) oder dem Elchgeweih-Moostierchen (Schizotheca serratimargo) verwechselt werden. Erstere hat jedoch kein eigenes Kalkskelett, sondern überzieht tote Gorgonien, letztere sind orange gefärbt und haben Astenden, die wie abgeschnitten wirken.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Edelkoralle ist lichtscheu und wächst vor allem unterhalb einer Tiefe von 40 Metern, bis in Tiefen von über 100 Metern (maximal 280 m), seltener in flacherem Wasser im Schutz von Höhlen. Freistehend, in schwachem Licht, ohne den Schutz von Überhängen oder in Spalten, kommt sie nur unterhalb einer Tiefe von 80 Metern vor. Die Edelkoralle ernährt sich von Zooplankton. Edelkorallen werden von verschiedenen bohrenden Schwämmen besiedelt.
Edelkorallenkolonien sind in den meisten Fällen getrennt geschlechtlich. Die Eizellen werden im weiblichen Polypen befruchtet, entwickeln sich dort bis zur Planulalarve weiter, werden dann ausgestoßen und leben einige Tage planktonisch, bis sie sich auf eine feste Unterlage festsetzen. Die Planulalarve wandelt sich dann zum Primärpolypen, der sich weiter, durch Knospung vermehrt und eine neue Kolonie bildet.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kalkachse der Edelkoralle wird zur Schmuckherstellung[2] genutzt. Zentrum der Schmuckherstellung ist Torre del Greco in der Nähe von Neapel. Heute werden Edelkorallen hauptsächlich noch vor Korsika, Sardinien und Tunesien von Tauchern „gefischt“; um 2007 waren es etwa 25–30 Tonnen pro Jahr im gesamten Mittelmeer[3].
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matthias Bergbauer, Bernd Humberg: Was lebt im Mittelmeer? 1999, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3-440-07733-0
- Steven Weinberg: Mittelmeer, Delius Klasing, 1996, ISBN 3-7688-0968-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Food and Agriculture Organization of the United Nations: Species Fact Sheets: Corallium rubrum (Linnaeus, 1758).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum, 1999 (spektrum.de).
- ↑ Klassifizierung, Behandlungsmethoden und Artenschutz bei Schmuckkorallen ( des vom 20. Januar 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Website des EPI - Institut für Edelsteinprüfung
- ↑ Marine Protected Areas and the conservation of long-lived marine invertebrates: the Mediterranean red coral, 2010