Einsiedelei Sankt Verena – Wikipedia
Die Einsiedelei Sankt Verena ist eine der heiligen Verena geweihte Eremitage in der Verenaschlucht bei Solothurn, auf dem Gebiet der Gemeinde Rüttenen in der Schweiz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine der beiden Kapellen stammt teilweise aus dem 12. Jahrhundert und ist damit das zweitälteste Bauwerk Solothurns. 1442 ist zum ersten Mal ze sant Frenen der Wohnsitz eines Einsiedlers bezeugt. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Schlucht, ähnlich der Eremitage von Arlesheim bei Basel und dem Felsengarten Sanspareil in Oberfranken (Deutschland), zu einem Landschaftsgarten der romantischen Stilphase ausgestaltet und ein beliebtes Naherholungsziel. Verantwortlich hierfür war vor allem der französische Diplomat Louis Auguste Le Tonnelier de Breteuil.[1]
Im 19. Jahrhundert brachte man zahlreiche Tafeln und Gedenksteine zur Erinnerung an berühmte Solothurner Persönlichkeiten dort an, was ihr den Charakter einer «Ruhmeshalle» unter freiem Himmel verlieh. Zu diesen Persönlichkeiten zählt neben Breteuil beispielsweise der Geologe Amanz Gressly. Der Weg durch die Verenaschlucht und die Einsiedelei wurden im Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz als Weg von nationaler Bedeutung aufgenommen.[2]
Der Lebensunterhalt des Einsiedlers wird nach jahrhundertealter Gewohnheit von der Bürgergemeinde Solothurn finanziert. Im Jahr 2014 belief sich das auf monatlich 2000 Franken. Mit Sr. Verena Dubacher lebte seit 2009 erstmals eine Eremitin in der Einsiedelei.[3] Ihr Vorgänger war Br. Johannes Leutenegger.[4] Ihre Nachfolgerin von Mitte 2014 bis Anfang 2016 war Sr. Benedikta Sigel.[5][6] Am 26. September 2016 wurde Michael Daum als neuer Einsiedler gewählt.[7]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einsiedelei
- Magdalenengrotte
- Arsenius-Brünnchen
- freistehende Skulpturengruppe mit Getsemani-Szene
- Verenakapelle mit Heiligem Grab
- Martinskapelle
- Martinskapelle
- Magdalenengrotte
- Einsiedelei St. Verena
- Einsideley der h. Ferena ohnweit Solothurn, um 1783
- Aquatinta von Bruno Moll zwischen 1860 und 1880
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Armin Schneider: Zeitgeschichtliche Spuren in der Verenaschlucht: der Landschaftsgarten in der Verenaschlucht, ein monumentales Gedächtnis des 19. Jahrhunderts. Verlag der Gesellschaft der Einsiedelei St. Verena bei Solothurn, Solothurn 2005.
- Daniel Schneller: Die Verenaschlucht als romantischer Landschaftsgarten. In: Die Gartenkunst. 2 (2/1990), S. 270–283.
- Daniel Schneller, Benno Schubiger, Bau-Departement des Kantons Solothurn – Kantonale Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmäler in Solothurn und in der Verenaschlucht: ein Führer zu den Denkmälern und Gedenktafeln in Solothurn und Umgebung. Lüthy Verlag, Solothurn 1989, ISBN 3-906711-11-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einsiedelei St. Verena auf der Website der Bürgergemeinde Solothurn
- Einsiedelei-Gesellschaft Gesellschaft für den Erhalt der Einsiedelei St. Verena
- Die Eremitage des hl. Martin und der hl. Verena bei Solothurn. Infos und Bilder auf der Website von Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
- Max Banholzer: Sankt Verena. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Max Banholzer: Verenaschlucht. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ André Schluchter: Breteuil, Louis Auguste Le Tonnelier de. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ IVS Dokumentation SO 365.0.1. Abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Schweizer Radio und Fernsehen (SRF): Erste Einsiedlerin, abgerufen am 13. März 2014.
- ↑ sda-Meldung vom 26. Januar 2009
- ↑ Matthias Sander: Eine gesellige Einsiedlerin, in: NZZ, 5. Juli 2014, S. 22
- ↑ Schwester Benedikta verlässt die Einsiedelei St. Verena Solothurner Zeitung, Artikel vom 2. März 2016
- ↑ Michael Daum als neuer Einsiedler in die Einsiedelei St. Verena gewählt. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2017; abgerufen am 21. Februar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 47° 13′ 28″ N, 7° 32′ 2″ O; CH1903: 607215 / 230395