Ekkehard I. von Scheyern – Wikipedia

Ekkehard I. von Scheyern (* um 1052; † nach 1101 in Kleinasien) war Graf von Scheyern, Stifter des Klosters Fischbachau, Vogt von Freising und Weihenstephan.

Ekkehard I. von Scheyern war ein Sohn von Otto I. von Scheyern und Haziga von Diessen und Bruder von Bernhard I. von Scheyern, Otto II. von Scheyern[1] und Arnold I. von Scheyern.[2]

Je nach Quelle wird er auch Eckhard, Eckhart, Ekard, Hecard, Herzog Bundschuh oder Eckhardus II.genannt.

1064 begab er sich auf Pilgerreise ins heilige Land. Er schloss sich einem Tross adliger Persönlichkeiten an, dem u. a. Erzbischof Siegfried von Mainz, Bischöfe Günther von Bamberg, Otto von Riedenburg und Wilhelm I. von Utrecht angehörten. Auf dem Weg waren die Pilger vielen Angriffen ausgesetzt. Sie erreichten wohl auch dank Ekkehards Einsatz Jerusalem. Indem er seine großen Bundschuhe mit roten Riemen auf seine Lanze steckte und als Banner verwendete, gelang es ihm, die verstreuten Pilger zu sammeln. Dadurch erhielt er den Beinamen Graf mit dem Bundschuh. Er war einer der wenigen Pilger, die das Heilige Römische Reich wieder erreichten.[3]

Nach seiner Rückkehr soll er den Bau des Dorfes Ried beauftragt haben, in dessen Stadtwappen der Bundschuh zu sehen ist.[3]

Ekkehard I. wurde nach dem Tod des Vaters um 1074 Vogt von Freising und Weihenstephan.[2]

Als 1096 zum ersten Kreuzzug aufgerufen wurde, meldeten sich Ekkehard I. und sein Bruder Otto II.[4] Um 1101 brach er nach Palästina auf und kehrte anders als sein Bruder nicht zurück.[2]

Ekkehard I. heiratete Richgardis von Istrien-Krain aus dem Hause Weimar-Orlamünde, eine Tochter des Markgrafen Ulrich I. und der Sophia von Ungarn. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:

Er war Stammvater von u. a. Ludwig IV.

Seine Witwe Richgard heiratete in zweiter Ehe seinen Bruder Otto II. von Scheyern (*?; † 1120) und hatte mit diesem vier Kinder.

  • Franz Tyroller: Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter, in: Wilhelm Wegner: Genealogische Tafeln zu mitteleuropäischen Geschichte, Göttingen, 1962/1969
  • Grafiken Stammbaum der Grafen von Scheyern-Wittelsbach-Dachau-Valley aus Vorlesung Prof. Schmid: Bayern im Spätmittelalter WS 1996/97 [1]
  • Hans-Michael Körner (Hrsg.): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Walter de Gruyter, 2005, S. 418

Einzelnachweise

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  1. a b Wolfram Ziegler: König Konrad III. (1138-1152): Hof, Urkunden und Politik. Böhlau Verlag Wien, 2008, ISBN 978-3-205-77647-5 (google.de [abgerufen am 29. Januar 2018]).
  2. a b c Erzählungen aus der bayerischen Geschichte. Verlag der literarisch-artistischen Anstalt, 1844 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2018]).
  3. a b Johann Heinrich von Falckenstein: Vollständige Geschichten der alten, mittlern und neuern Zeiten Des großen Herzogthums und ehemaligen Königreichs Bayern: in drey Theilen verfasset. Teil, Nr. 3. Crätz, 1763, S. 12 f. (google.de [abgerufen am 14. September 2022]).
  4. Rupert Leiß: Das Scheyrer-Kreuz oder gründliche Belehrung über den seit beiläufig 700 Jahren zu Kloster Scheyern in Oberbayern aufbewahrten Theil des wahren Kreuzes Christi: nebst einem Anhange von Tagzeiten, Messen, Litanei, Lobgesängen, Kreuzweg-Andacht und andern Gebeten. Kremer, 1871 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2018]).