Elverfeldt (Adelsgeschlecht) – Wikipedia

Wappen derer von Elverfeldt

Die Freiherren von Elverfeldt (auch Elverfeld, Elberfeld) sind ein altes rheinisch-westfälisches Adelsgeschlecht.

Burg Elberfeld, ab 1243 kölnischer bzw. bergischer Lehnsbesitz

Die Stammreihe beginnt mit Hermann von Heppendorf, der 1139–1159 als Edelvogt von Köln genannt wird. Die Herren von Heppendorf saßen ab etwa 1243 (bis um 1430?) als kurkölnische bzw. bergische Ministerialen oder Burgmannen auf der Burg Elberfeld im heutigen Wuppertal und benannten sich nach ihr. Mit Arnold, Ritter und Vogt von Elvervelde tritt das Geschlecht 1257 erstmals urkundlich unter diesem Namen auf.[1] Die Herren von Elverfeldt waren Vasallen des Erzbischofs von Köln. Ritter Craft van Elveruelde erhielt 1372 Höfe in Haan und Hilden mit den Gerechtsamen zum Lehen.[2]

Die Herren von Elverfeldt waren ab 1311 auch Burgmannen auf Haus Herbede in Herbede, das als eigentlicher Stammsitz gelten kann. Von 1311 bis 1809 hatten sie dort die Grundherrschaft und das Gerichtsherrenamt inne. Zum Herbeder Besitz gehörten jahrhundertelang auch Haus Villigst, Haus Blumenau, seit Anfang des 18. Jahrhunderts ferner Haus Berghofen, ab 1869 Haus Ruhr und ab 1882 Haus Kotten. Der protestantischen Herbeder Linie gehörte dieser umfangreiche Besitz bis zu ihrem Erlöschen 1889, als er durch Erbgänge nacheinander an die freiherrlichen Familien von Rheinbaben und von Gemmingen fiel. Die Gemmingen bewirtschaften das Haus Kotten noch, während Haus Villigst verpachtet ist und die Häuser Herbede und Ruhr verkauft wurden; die Häuser Blumenau und Berghofen sind inzwischen abgerissen.

Von 1732 bis 1851 gehörte Schloss Steinhausen in Witten an der Ruhr einem Familienzweig, dazu die Zeche Eleonore. Im 19. Jahrhundert war ferner Haus Martfeld im Familienbesitz.

Seit 1853 ist Schloss Canstein im Besitz der Freiherren von Elverfeldt. Im 20. Jahrhundert gelangten durch Erbgänge ferner Schloss Heimbach im badischen Teningen, das niederrheinische Schloss Kalbeck und die westfälischen Güter Klingenburg und Schloss Niesen an Familienzweige, die diese ebenfalls bis heute bewohnen.

Eine Linie nahm den Namen Elverfeldt genannt von Beverfoerde zu Werries an, als sie im 18. Jahrhundert die Familie von Beverförde zu Werries durch Adoption beerbte. Zu diesem Erbe gehörten Schloss Oberwerries (1942 verkauft), seit 1785 Schloss Loburg und noch andere (Näheres siehe eigener Artikel).

Das Stammwappen zeigt in Gold fünf rote Balken. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein rot gekleideter Mannesrumpf mit gold aufgeschlagener und mit drei (rot-gold-rot) Straußenfedern bestückter Mütze zwischen zwei wie der Schild bezeichneten Büffelhörnern.

Vom Familienwappen abgeleitet sind die Wappen des Ursprungsortes der Familie, Heppendorf, ihres jahrhundertelangen Stammsitzes Herbede sowie unter Einbezug des Bibers der Beverförde zu Werries das Wappen der Elverfeldt genannt von Beverfoerde zu Werries sowie der Gemeinde Ostbevern.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Privilegienbuch des Stiftes Werden, fol. 40, 265-266. Vgl. Germania Sacra, Neue Folge 12, Die Bistümer des der Kirchenprovinzen Köln, Das Erzbistum Köln, 3, Die Reichstabtei Werden a. d. Ruhr, Hrsg. Max-Planck-Institut für Geschichte, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1980, S. 1 (Literatur, $ 1, 2 Übersicht). ISBN 3-11-007877-5.
  2. Theodor Joseph Lacomblet (Hrsg.): Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Cöln, Band 3, 1301–1400, Düsseldorf 1853, Nr. 730, S. 625 f.