Emma Raducanu – Wikipedia

Emma Raducanu Tennisspieler
Emma Raducanu
Emma Raducanu
Emma Raducanu bei den Transsylvania Open 2021
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Geburtstag: 13. November 2002 (22 Jahre)
Größe: 175 cm
1. Profisaison: 2018
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Nick Cavaday
Preisgeld: 4.447.852 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 118:62
Karrieretitel: 1 WTA, 3 ITF
Höchste Platzierung: 10 (11. Juli 2022)
Aktuelle Platzierung: 58
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 1
Australian Open 2R (2022–2024)
French Open 2R (2022)
Wimbledon AF (2021, 2024)
US Open S (2021)
Doppel
Karrierebilanz: 0:1
Karrieretitel: 0 WTA, 0 ITF
Letzte Aktualisierung der Infobox:
11. November 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Emma Raducanu, MBE (* 13. November 2002 in Toronto, Ontario, Kanada) ist eine britische Tennisspielerin. Als Qualifikantin gewann sie die US Open 2021.

Emma Raducanu wurde in Toronto in Kanada geboren. Im Alter von zwei Jahren zog sie mit ihrer Familie ins Vereinigte Königreich, wo sie mit fünf Jahren im London Borough of Bromley mit dem Tennisspielen begann.[1] Mit ihrem 13. Geburtstag erfüllte Raducanu die Altersmindestvoraussetzungen für die Teilnahme an ITF-Turnieren für U18-Spielerinnen und gewann am 21. November 2015 in Liverpool das Nike Junior International. Damit wurde sie die jüngste Turniersiegerin in der ITF-Geschichte.[2]

Raducanu bevorzugt laut ITF-Profil Hartplätze. Auf der ITF Women’s World Tennis Tour gewann sie 2018 und 2019 drei Titel im Einzel. 2018 erhielt sie eine Wildcard für die Qualifikation zum Dameneinzel der Wimbledon Championships. Sie verlor dort in der ersten Runde gegen Barbora Štefková in drei Sätzen. Im Juniorinneneinzel erreichte sie das Viertelfinale, wo sie gegen die spätere Siegerin Iga Świątek in zwei Sätzen unterlag. Beim Juniorinneneinzel der US Open erreichte sie ebenfalls das Viertelfinale, wo sie gegen die spätere Finalistin Clara Burel verlor. 2019 scheiterte sie in Wimbledon in der Qualifikation bei den Damen und im Juniorinnen-Turnier jeweils in der ersten Runde.

2021 konnte Raducanu mittels Wildcard als Nummer 338 der WTA-Weltrangliste an den Wimbledon Championships teilnehmen. Sie schlug jeweils Witalija Djatschenko, Markéta Vondroušová und Sorana Cîrstea, bevor sie im Achtelfinale gegen Ajla Tomljanović im zweiten Satz aufgeben musste. Sie ist damit die jüngste britische Spielerin der Open Era, die bei diesem Turnier in die vierte Runde kam.[3][4]

Bei den US Open 2021 bestritt Raducanu, die vor dem Turnier in der WTA-Weltrangliste auf Platz 150 stand,[5] erfolgreich die Qualifikation. Im Hauptfeld reihte sie Sieg an Sieg und qualifizierte sich – unter anderem mit Siegen gegen die Top-20-Spielerinnen Belinda Bencic im Viertelfinale[6] und Maria Sakkari im Halbfinale – für das Endspiel, das sie gegen die 19-jährige Leylah Fernandez mit 6:4 und 6:3 gewann.[7] Raducanu hatte im Turnierverlauf (inklusive Qualifikation) keinen Satz abgegeben und keinen Tie-Break spielen müssen. Raducanu ist die erste Tennisspielerin seit Beginn der Open Era im Jahr 1968, die als Qualifikantin ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat. Zuvor hatte auch noch nie eine Qualifikantin das Finale oder Halbfinale eines Turniers dieser Kategorie erreicht.[8] Sie ist die erste britische Gewinnerin eines Grand-Slam-Turniers seit Virginia Wade 1977. Sie verbesserte sich im Anschluss an das Turnier in der Weltrangliste auf Position 23. Wenige Tage nach ihrem Sieg gab sie die Trennung von ihrem Coach Andrew Richardson bekannt.[9] Der Rest des Jahres 2021 nach den US Open verlief für Raducanu wenig erfolgreich. Ende 2021 gab sie die Verpflichtung von Torben Beltz als neuen Trainer bekannt. Dieser hatte zuvor mit Angelique Kerber zusammengearbeitet.[10] Ende April 2022 beendete Raducanu die Zusammenarbeit mit Beltz allerdings wieder.[11] Ende Juli 2022 verpflichtete sie Dmitri Tursunow als Trainer, der die Zusammenarbeit jedoch im Oktober wieder beendete.[12][13] Von Dezember 2022 bis Ende Mai 2023 war Sebastian Sachs ihr Trainer, der zuvor mit Belinda Bencic zusammengearbeitet hatte.[14][15]

Anfang Mai 2023 wurde bekannt, dass sich Raducanu an beiden Handgelenken operieren lassen musste. Eine Operation am Knöchel stand noch bevor. Sie fiel daher bis zum Ende der Saison aus.[16]

Emma Raducanu ist kanadische und britische Staatsbürgerin und die Tochter des gebürtigen Rumänen Ian Răducanu und der Chinesin Renee, die aus Shenyang, der Hauptstadt der Provinz Liaoning, stammt.[17][18] Anfang 2022 wurde sie als bislang jüngste Frau zum Mitglied des Order of the British Empire ernannt.[19]

Alle Erfolge beziehen sich auf Einzelwettbewerbe.

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 19. Mai 2018 Israel Tiberias ITF $15.000 Hartplatz Belgien Hélène Scholsen 7:5, 6:4
2. 21. Oktober 2018 Turkei Antalya ITF $15.000 Hartplatz Tschechien Johana Marková 6:4, 6:2
3. 15. Dezember 2019 Indien Pune ITF W25 Hartplatz Vereinigtes Konigreich Naiktha Bains 3:6, 6:1, 6:4
4. 11. September 2021 Vereinigte Staaten US Open Grand Slam Hartplatz Kanada Leylah Fernandez 6:4, 6:3

Finalteilnahmen

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Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Turniersiegerin Ergebnis
1. 31. März 2019 Israel Tel Aviv ITF W15 Hartplatz Italien Corinna Dentoni 4:6, 3:6
2. 1. März 2020 Vereinigtes Konigreich Sunderland ITF W25 Hartplatz (Halle) Bulgarien Wiktorija Tomowa 6:4, 4:6, 3:6
3. 22. August 2021 Vereinigte Staaten Chicago WTA Challenger Hartplatz Danemark Clara Tauson 1:6, 6:2, 4:6

Karrierestatistik und Turnierbilanz

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Einzel

Die letzte Aktualisierung erfolgte nach dem WTA-Turnier in Seoul 2024.

Turnier 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 T / T S/N Sieg%
Australian Open 2 2 2 0 / 3 3:3 50 %
French Open 2 0 / 1 1:1 50 %
Wimbledon Q1 Q1 n. a. AF 2 AF 0 / 3 7:3 70 %
US Open S 1 1 1 / 3 7:2 78 %
Doha a. K. a. K. a. K. 1 0 / 1 0:1 0 %
Indian Wells n. a. 2 3 AF 3 0 / 4 6:4 60 %
Miami n. a. 2 1 0 / 2 0:2 0 %
Madrid n. a. AF 1 0 / 2 2:2 50 %
Rom 1 0 / 1 0:1 0 %
Kanada n. a. 1 0 / 1 0:1 0 %
Cincinnati AF 0 / 1 2:1 67 %
Wuhan nicht ausgetragen   0 / 0 0:0
Billie Jean King Cup HF   0 / 1 1:1 50 %
Statistik S/N Sieg%
Turnierteilnahmen 8 9 2 10 19 5 13 Gesamt: 66
Erreichte Finals 2 2 1 2 0 0 0 Gesamt: 7
Gewonnene Titel 2 1 0 1 0 0 0 Gesamt: 4
Hartplatz-Siege/-Niederlagen 22:4 25:7 4:2 20:6 10:12 5:4 9:8 95:43 69 %
Sand-Siege/-Niederlagen 0:0 0:0 0:0 0:0 6:5 0:1 2:2 8:8 50 %
Rasen-Siege/-Niederlagen 0:2 0:1 0:0 5:3 1:2 0:0 7:3 13:11 54 %
Gesamt-Siege/-Niederlagen 22:6 25:8 4:2 25:9 17:19 5:5 18:13 116:62 65 %
Sieg% 79 % 76 % 67 % 74 % 47 % 50 % 58 % Gesamt:
Jahresendposition 692 503 343 19 75 285   N/A

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; RR = Round Robin (Gruppenphase); n. a. = nicht ausgetragen; a. K. = andere Kategorie; PO (Playoff) = Auf- und Abstiegsrunde im Fed Cup; K1, K2, K3 = Teilnahme in der Kontinentalgruppe I, II, III im Fed Cup.

Anmerkung: Diese Statistik berücksichtigt alle Ergebnisse im Einzel bei ITF- und WTA-Turnieren. Als Quelle dient die WTA-Seite der Spielerin. Dargestellt sind nur WTA-Turniere der Kategorien Premier Mandatory und Premier 5 (2009–2020) bzw. die WTA-Turniere der Kategorie 1000 (seit 2021).

Commons: Emma Raducanu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Povestea Emmei Raducanu, junioara cu origini românești care a devenit speranța tenisului feminin britanic. In: sport.ro, abgerufen am 19. Januar 2021 (rumänisch).
  2. Tennis teenager makes history in Liverpool at Nike Junior International. In: liverpoolecho.uk, abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
  3. Raducanu Ridge? How Wimbledon’s fans on the hill fell for a new star. In: theguardian.com. 3. Juli 2021, abgerufen am 8. Juli 2021 (englisch).
  4. Teenager Raducanu becomes youngest British woman to reach Wimbledon last 16. In: gulfnews.com. 3. Juli 2021, abgerufen am 8. Juli 2021 (englisch).
  5. Klaus Bellstedt: Emma Raducanu vs. Leylah Fernandez bei den US Open: Das eigentlich unmögliche Finale zweier Phänomene. In: Der Spiegel. Abgerufen am 11. September 2021.
  6. US Open: Teenager Raducanu bezwingt Olympiasiegerin Bencic und zieht ins Halbfinale ein. In: Der Spiegel. Abgerufen am 8. September 2021.
  7. US Open – Qualifikantin Emma Raducanu gewinnt sensationell Finale. In: Der Spiegel. Abgerufen am 11. September 2021.
  8. Leylah Fernandez und Emma Raducanu machen Sensationsfinale bei den US Open klar. In: RTL.de. Abgerufen am 10. September 2021.
  9. US-Open-Siegerin Raducanu trennt sich von ihrem Coach, in: srf.ch, 24. September 2021, abgerufen am 28. September 2021.
  10. Tobias Laure: Coach Torben Beltz wechselt von Kerber zur US-Open-Siegerin, 10. November 2021, abgerufen am 10. November 2021.
  11. Sportschau: Entlassung von Beltz: Emma Raducanu folgt fragwürdigem Trend
  12. WTA: Emma Raducanu trainiert mit Dmitry Tursunov, tennisnet.com, 28. Juli 2022, abgerufen am 31. August 2022.
  13. Katharina Wiedenmann: Emma Raducanu und ihr Trainer Dmitry Tursunov gehen schon wieder getrennte Wege - Vier Coaches in 16 Monaten!, eurosport.de, 13. Oktober 2022, abgerufen am 13. Oktober 2022.
  14. Pascal Steinmann: Emma Raducanu arbeitet mit Sebastian Sachs zusammen - Deutscher Coach trainierte Görges und Bencic, eurosport.de, 17. Dezember 2022, abgerufen am 12. Januar 2023.
  15. Sebastian Sachs exklusiv zur Causa Emma Raducanu: "Schwierige Situationen haben zu schwierigen Gesprächen geführt", eurosport.de, 1. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
  16. Raducanu fällt monatelang aus, srf.ch, 3. Mai 2023, abgerufen am 3. Mai 2023.
  17. Emma Raducanu – Who is Britain’s Chinese-Romanian teen tennis star. South China Morning Post, 5. Juli 2021, abgerufen am 9. September 2021 (englisch).
  18. Emma Raducanu shock at reaching US Open semi-finals in New York. BBC Sport, 8. September 2021, abgerufen am 10. September 2021 (englisch).
  19. Emma Raducanu becomes youngest female MBE as 78 Olympic and Paralympic stars also honoured. dailystar.co.uk vom 31. Dezember 2021.
  20. Barty, Krejcikova among 2021 WTA award winners. In: wtatennis.com. 7. Dezember 2021, abgerufen am 8. Dezember 2021 (englisch).
  21. Raducanu crowned winner of BBC Sports Personality of the Year, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  22. Seite der Laureus World Sports Awards, abgerufen am 25. April 2022.