Erhart Öglin – Wikipedia

Erhart Öglin, auch in der Vornamenschreibweise Erhard und den Nachnamensschreibweisen Oeglin oder Oglin und latinisiert Ocellus vorkommend (* um 1470 in Reutlingen; † um 1520 in Augsburg), war ein deutscher Buchdrucker mit dem Schwerpunkt Notendruck.[1][2] Öglin fertigte 1512 als erster Drucker in Deutschland einen Notendruck an, das Deutsche Liederbuch, das 43 deutsche geistliche und weltliche Lieder sowie sechs lateinische Gesänge enthält.[1][2]

Das genaue Geburts- und Sterbejahr von Erhart Öglin sind nicht bekannt.[1] Ab 1491 wurde er als Drucker in Basel, ab 1498 in Tübingen und von 1505 bis 1520 in Augsburg nachgewiesen.[1] Öglin arbeitete teilweise mit den Buchdruckern Johann Otmar und Jörg Nadler (Stellae musicae juvenibus, 1508) zusammen.[1] In seiner Druckerei wurden humanistische Werke, Volksschriften und Zeitungen verlegt.[1] Ein weiteres von Öglin verlegtes Musikwerk ist Melopoiae sive harmonicae tetracentiae des Petrus Tritonius (1507).[1] Komponistennamen wurden in dem oben genannten Deutschen Liederbuch nicht genannt.[1] Durch Vergleiche dieser Lieder mit kompositorischen Werken wurden unter anderem Paulus Hofhaymer, Heinrich Isaac, Machinger, Adam Rener und Ludwig Senfl als ihre Komponisten ermittelt.[1] Öglin verwendete als erster deutscher Drucker das Typendoppelungsverfahren.[1] Bei diesem Verfahren wurden zunächst die Notenlinien und erst in einem zweiten Schrift die Typen für die Noten in den Drucksatz gebracht.[2]

Nach Erhart Öglin wurde die Öglinstraße in Augsburg benannt.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Wilibald Gurlitt: Erhart Öglin. In: Riemann Musiklexikon.
  2. a b c Karl Steiff: Erhart Öglin. In: ADB.