Ernst Friedrich Gelpke – Wikipedia

Ernst Friedrich Gelpke (* 8. April 1807 in Breitenfeld bei Leipzig; † 1. September 1871 in Bern) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer.

Ernst Friedrich Gelpke kam als Sohn eines Pfarrers in Sachsen zur Welt.

Als Gelpke sechs Jahre alt war, hatte Blücher, während der Leipziger Völkerschlacht, seinen Befehlsstand in der Breitenfelder Mühle, von wo aus er den Angriff auf die in Möckern und Gohlis stationierten französischen Truppen leitete.[1]

Er besuchte die Fürstenschule Grimma[2], immatrikulierte sich an der Universität Leipzig und begann ein Theologiestudium, das er 1830 an der Universität Berlin fortsetzte, dort war er ein Schüler von Friedrich Schleiermacher, dessen vermittlungstheologischer Richtung er angehörte.

1832 wurde er Privatdozent an der Universität Bonn und 1834 erfolgte seine Berufung als ausserordentlicher Professor für Systematische Theologie, Neues Testament und Kirchengeschichte an die neu gegründete Universität Bern; seit 1840 war er auch Lehrer für deutsche Sprache und Literatur an den obersten Klassen der damaligen bürgerlichen Mädchenschule.

1847 wurde er ordentlicher Professor für Kirchengeschichte und war seitdem von 1846 bis 1850 und von 1863 bis 1866 Dekan der Theologischen Fakultät sowie von 1851 bis 1852 und von 1860 bis 1861 Rektor der Universität.

Ernst Friedrich Gelpke heiratete 1835 Marie geb. Emmert. Ihre gemeinsame Tochter Marie heiratete 1860 Karl Heinrich Andreas Bach († 1870) aus Därstetten und wurde später Schriftstellerin.

1837 erhielt er das Bürgerrecht von Därstetten.

Ernst Friedrich Gelpke betätigte sich auf allen Gebieten, in denen er an der Universität lehrte, auch als Autor. Sein zweibändiges Hauptwerk Kirchengeschichte der Schweiz reicht zurück bis zum Ende der Karolingerzeit und erlangte dank seiner Quellennähe grundlegende Bedeutung, blieb jedoch unvollendet. Seine früheren Arbeiten hatten sich teils mit der exegetischen und teils mit der systematischen Theologie beschäftigt.

Mitgliedschaften

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Ehrungen und Auszeichnungen

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Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Alexander Blöthner: Magische Orte in Leipzig und Umgebung: Sagen, Mythen, Legenden und Altertümer, vorzeitliche Flurnamen und Fundstätten, heidnische Kult- und Kultverdachtsplätze 1: Band 1: Das Stadtgebiet von Leipzig mit den alten und neuen Vororten. BoD – Books on Demand, 2016, ISBN 978-3-7412-9290-3 (google.de [abgerufen am 30. Dezember 2019]).
  2. Deutsches Textarchiv – Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913. Abgerufen am 29. Dezember 2019.
  3. Schweiz – Freimaurer-Wiki. Abgerufen am 29. Dezember 2019.