Esch (Adelsgeschlecht) – Wikipedia
von Esch war der Name von zwei rheinländischen Adels- bzw. Landadelsgeschlechtern, die zu jeweils unterschiedlichen Zeiten ihren Stammsitz im Bereich des heutigen Stadtteils Esch der Stadt Elsdorf hatten. Diese Familien sind nicht verwandt mit anderen adeligen Häusern gleichen Namens, wie z. B. den Herren von Esch (an der Salm) oder Esch (an der Sauer).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudolf Schieffer geht davon aus, dass der im Jahr 1131 erwähnte Edelfreie Godefridus de Ascha dem (zu diesem Zeitpunkt demnach bereits existierenden) Adelsgeschlecht von Esch zuzuordnen ist.[1] Diese Zuordnung steht vermutlich im Zusammenhang mit der These, dass sich der Stammsitz des Pfalzgrafen Hezelin (Hermann) im Bereich des heutigen Stadtteils Esch der Stadt Elsdorf befand.[2] Hezelin war der Bruder von Ezzo von Lothringen, welcher mit Mathilde, Tochter des Kaisers Otto II., verheiratet war.
Eine niederadelige Familie von Esch lässt sich erstmals Ende des 13. Jahrhunderts mit dem Ritter Udo von Esch nachweisen. Dieser wurde 1248 neben Heinrich von Desdorf und Johann von Reifferscheid als Zeuge erwähnt.[3] Eine These geht davon aus, dass der Stammvater dieser niederadeligen Familie der Kölner Ministeriale Herimann cum Barba war. Dieser wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts vom Kloster St. Pantaleon mit der Verwaltung des Fronhofes in Esch beauftragt. Urkundlich lässt sich Herimann cum Barba erstmals 1131 nachweisen.[4] Wann diese Familie in den Adelsstand erhoben wurde, ist nicht bekannt.
Im Bereich um Elsdorf und Bergheim gab es neben den Rittern von Esch noch weitere Adelsgeschlechter, deren Wappenbild drei Raben auf einem schwarzen Querbalken in einem silbernen (=Weiß) Feld darstellte. Die Familien von Giesendorf, von Troisdorf, von Ousheim (Aussem) und von Reuschenberg gehörten nach einer These von Bernd Reuschenberg einem Sippenverband an.[4] Heinz Andermahr widerspricht dieser These, da die genannten Hinweise (geographische Nähe und Wappenbild) für ihn keine Grundlage für eine These darstellen.[5]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der Familie von Esch (12. Jahrhundert) ist nicht bekannt.
Die Wappen des Ritters Wolther von Esch stellt drei schwarze Raben auf weißem oder silbernen Feld über einen schwarzen Querbalken dar. Die Mitte des Balkens ist mit einer weißen, stilisierten Lilie versehen.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Andermahr: Die Anfänge der Herren von Reuschenberg in Elsdorf – Eine Erwiderung auf Bernd Reuschenberg. In: Jahrbuch des Bergheimer Geschichtsvereins. Band 25, Bergheim 2016, S. 96–113.
- Benno Hilliger (Hrsg.): Rheinische Urbare: Sammlung von Urbaren und anderen Quellen zur rheinischen Wirtschaftsgeschichte: Die Urbare von St. Pantaleon in Köln. Band 1. (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 20/1), Bonn 1902.
- Bernd Reuschenberg: Ursprung der Familie von Reuschenberg. In: Elsdorfer Geschichten. Jahrbuch des Geschichtsvereins Elsdorf e.V., Bd. 5/2012, Kreuzau 2012, S. 35–48.
- Bernd Reuschenberg: Aufstieg der Familie von Reuschenberg – die Vorgeschichte. In: Mitteilungen des Baesweiler Geschichtsvereins e. V. Nr. 42/2012, S. 6 und 7.
- Bernd Reuschenberg: Aufstieg der Familie von Reuschenberg – die Vorgeschichte (Fortsetzung). In: Mitteilungen des Baesweiler Geschichtsvereins e. V. Nr. 43/2013, S. 8–9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rudolf Schieffer: Der Name der Salier in: Franz-Reiner Erkens und Hartmut Wolf (Hrsg.): Von Sacerdotium und Regnum. Geistliche und weltliche Gewalt im frühen und hohen Mittelalter, Köln 2002, S. 359.
- ↑ Josef Gülpers: Kirchenpatrone im ehemaligen Landkreis Bergheim: Entstehung und Bedeutung der Patrozinien. Grevenbroich-Langwaden 2005, S. 86.
- ↑ Thomas Bohn: Gräfin Mechthild von Sayn (1200/03–1285). Eine Studie zur rheinischen Geschichte und Kultur. (= Rheinisches Archiv. Band 140). Köln 2002, S. 598.
- ↑ a b Bernd Reuschenberg: Aufstieg der Familie von Reuschenberg – die Vorgeschichte (Fortsetzung). In: Mitteilungen des Baesweiler Geschichtsvereins e. V. Nr. 43/2013, S. 8.
- ↑ Heinz Andermahr: Die Anfänge der Herren von Reuschenberg in Elsdorf – Eine Erwiderung auf Bernd Reuschenberg.In: Jahrbuch des Bergheimer Geschichtsvereins. Band 25, Bergheim 2016, S. 112.
- ↑ Fahne, Anton: Geschichte der Kölnischen, Jülichschen und Bergischen Geschlechter in Stammtafeln, Wappen, Siegeln und Urkunden. Teil 1: Stammfolge und Wappenbuch. A–Z. Heberle, Köln und Bonn 1848, Tafel 2