Eschau (Bas-Rhin) – Wikipedia
Eschau | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin / Europäische Gebietskörperschaft Elsass (67) | |
Arrondissement | Strasbourg | |
Kanton | Illkirch-Graffenstaden | |
Gemeindeverband | Eurométropole de Strasbourg | |
Koordinaten | 48° 29′ N, 7° 43′ O | |
Höhe | 142–148 m | |
Fläche | 11,83 km² | |
Einwohner | 5.746 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 486 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67114 | |
INSEE-Code | 67131 | |
Website | eschau.fr | |
Abteikirche Saint-Trophime |
Eschau ist eine französische Gemeinde mit 5746 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eschau liegt im südlichen Teil der Agglomeration um Straßburg. Der Rhein bildet im Osten die Staatsgrenze zur Bundesrepublik Deutschland, die Ill markiert teilweise die westliche Gemeindegrenze. Zwischen Eschau und dem nördlich angrenzenden Illkirch-Graffenstaden liegen drei Baggerseen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politische Zugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eschau gehörte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts zur Herrschaft Lichtenberg.[1] Die Herren von Lichtenberg hatten das Dorf vermutlich von denen von Ötingen gekauft.[2] In der Herrschaft Lichtenberg war es nur formal dem Amt Wolfisheim zugeordnet,[3] weil es insgesamt als Lehen an die von Ratsamhausen weitergegeben war.[4] In der Folgezeit kam das Amt Wolfisheim – und mit ihm auch Lehensoberherrschaft über Eschau – 1480 zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg und 1736 an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Auch in dieser Zeit wird es noch als Bestandteil des Amtes Wolfisheim genannt.[1]
Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam auch Eschau unter französische Oberhoheit, mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde es französisch.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2018 |
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2099 | 2490 | 2881 | 3109 | 3828 | 4410 | 4758 | 5372 |
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im späten 10. Jahrhundert erbaute ottonisch-romanische Abteikirche Saint-Trophime des ehemaligen Klosters Eschau gehört zu den ältesten Kirchen im Elsass. Deshalb ist Eschau ein Ort an der Romanischen Straße. Teile des reich verzierten Kreuzgangs (11./12. Jahrhundert) sowie der romanischen Ausstattung des ehemaligen Klosters befinden sich heute im Musée de l’Œuvre Notre-Dame in Straßburg. 1987 wurde auf dem die Kirche umgebenden Friedhof, aus Respekt vor der alten Kirche etwa 80 Meter südöstlich, ein Campanile erbaut, der sechs Glocken enthält.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Östlich des Ortes verläuft die Departementsstraße 468. Durch den Ort verläuft der Rhein-Rhône-Kanal. Eschau war von 1886 bis 1957 an die Überlandstraßenbahn Strasbourg–Marckolsheim der Compagnie des Tramways Strasbourgeois angeschlossen.[5]
Im nördlichen Gemeindegebiet verbindet die Pierre-Pflimlin-Brücke die französische Route nationale 353 (neu) mit der baden-württembergischen Landesstraße 98, die nach Offenburg führt.
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutsche Partnergemeinde von Eschau ist der Ortsteil Hofweier der Gemeinde Hohberg in Baden-Württemberg, das wenige Kilometer entfernt südlich von Offenburg liegt. Zur Gemeinde Goldscheuer auf der anderen Rheinseite bestehen freundschaftliche Beziehungen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Eschau. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Alsatiae etc. (= Topographia Germaniae. Band 3). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 18 (Volltext [Wikisource]).
- Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
- Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Band 1, Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 392–397.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. 1962, S. 20
- ↑ Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. … Band 10, 1985, S. 179.
- ↑ Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. … Band 10, 1985, S. 233 f.
- ↑ Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. … Band 10, 1985, S. 208.
- ↑ Eisenbahnatlas Frankreich. Band 1: Nord. Schweers + Wall, Aachen 2015, S. 38.