Esche Schümann Commichau – Wikipedia

Esche Schümann Commichau

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Rechtsform Partnerschaftsgesellschaft mbB
Gründung 1822
Sitz Hamburg, Deutschland
Leitung Tom Kemcke, Andreas von Criegern
Mitarbeiterzahl ca. 240, davon etwa 130 Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (inklusive 40 Partnern)
Umsatz 23,7 Mio. € (2014) (geschätzt)[1]:1
Branche Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung
Website https://www.esche.de
Stand: 2015

Esche Schümann Commichau ist eine multidisziplinäre Sozietät in Deutschland mit Sitz in Hamburg. Die Sozietät besteht im Jahr 2021 aus ungefähr 240 Personen, davon etwa 130 Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (inklusive 41 Partnern).

Johann Carl Knauth
Johann Carl Knauth

Ihre Wurzeln hat die Sozietät in einer am 21. Juni 1822 von Johann Carl Knauth gegründeten Kanzlei.[2] Sie gilt als „die älteste bis heute bestehende Sozietät Hamburgs und eine der ältesten Sozietäten Deutschlands“.[3] Seit dies im Jahr 1974 standesrechtlich möglich war, sind in der Sozietät Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater verbunden.

Viele spätere Hamburger Bürgermeister, Senatoren, Gerichtspräsidenten und Präsidenten von berufsständischen Vereinen und Kammern[4] waren Partner der Sozietät: Im Jahr 1847 trat der spätere Reichsoberhandelsgerichtsrat Johann Friedrich Voigt in die Sozietät „Dres. Knauth & Voigt“ ein.[5] Im Jahr 1858 wurde Ernst Friedrich Sieveking – späterer Senator, langjähriger Präsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts und Namensgeber des Hamburger Sievekingplatzes (Justizforum Hamburg) – Sozius. In den Jahren 1872/1875 werden Otto Wachsmuth und Johann Heinrich Burchard, der spätere Bürgermeister der Hansestadt, als Sozien in die Kanzlei aufgenommen. Mit dem Eintritt von Max Harald Krauel im Jahr 1909 bestand die Sozietät mit dem Namen „Dres. Wachsmuth Horwitz & Burchard“ aus Otto Wachsmuth, Oscar Paul Horwitz und Wilhelm Amsinck Burchard-Motz, einem weiteren späteren Bürgermeister der Hansestadt. Burchard-Motz war ein Sohn von Johann Heinrich Burchard und Vater von Heinrich Burchard-Motz, der im Jahr 1931 in Dritter Generation Partner der Sozietät wurde.[6] Schwerpunkt der Sozietät ist das See- und Handelsrecht.

Mehrere Partner der Sozietät waren ehrenamtliche Richter am Hamburgischen Verfassungsgericht.[7]

1948 wurde Werner Deuchler als Partner in die Sozietät aufgenommen. Der Träger des Emil-von-Sauer-Preises (1986) öffnete als Vorsitzender des Hamburgischen Anwaltvereins[8] (1965–1970), als Präsident des Deutschen Anwaltvereins (ab 1970) und der International Bar Association (ab 1974) der Sozietät nationale und internationale Verbindungen.

„Esche Schümann & Partner“ geht auf die Anwaltskanzlei „Ernst Esche“ (Gründung im Jahre 1949 durch Ernst Esche (1913–1994), ab 1961 in Sozietät mit Günter Sternberg (1929–2020)) und die ab 1952 von Heinrich Windler und Jens Schümann[9] gegründete Wirtschaftsprüfer- und Steuerberatersozietät „Windler & Schümann“ zurück.[10] Die Fusion der beiden Sozietäten von Ernst Esche und Jens Schümann im Jahr 1974 zu „Esche Schümann & Partner“ stellt die erste interdisziplinäre Verbindung zwischen Anwälten und Steuerberatern in Hamburg dar.[3]:69 [11]

Im Jahr 1991 schlossen sich die Sozietäten „Deuchler Krauel & Commichau“ und „Esche Schümann & Partner“ zusammen und werden zu „Esche Schümann Commichau“.[3]:69

Anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Kanzlei 1997 wurde die Esche Schümann Commichau Stiftung gegründet. Die Stiftung vergibt jedes Jahr Förderpreise an wissenschaftliche Absolventen auf den Gebieten der Rechts-, Wirtschafts- und Steuerberatung.

Zum 200. Jubiläum wurde die Sozietät vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit einem Empfang geehrt.[12]

Esche im JAVA-Haus im Überseequartier

Esche Schümann Commichau hat seinen heutigen Sitz in der Straße Am Sandtorkai in der HafenCity[13] und ist als Partnerschaftsgesellschaft mbB verfasst, wobei die Wirtschaftsprüfung in eine eigenständige GmbH ausgegliedert ist. In der Sozietät werden Unternehmen des Mittelstandes, Industrieunternehmen, Unternehmen der öffentlichen Hand und Finanzinvestoren in Fragen des deutschen und internationalen Wirtschafts- und Steuerrechts sowie in der betriebswirtschaftlichen Beratung und Wirtschaftsprüfung betreut. Zum Beratungsangebot gehört die Beratung von vermögenden Privatpersonen im nationalen und internationalen Steuerrecht, zur zivil- und steuerrechtlichen Vermögensstrukturierung, zur Unternehmens- und Vermögensnachfolge sowie zum Stiftungswesen.

  • Treue, Wilhelm, Rechts-, Wirtschafts- und Steuerberatung in zwei Jahrhunderten, Esche Schümann Commichau, Zur Geschichte einer hamburgischen Sozietät, 3. Auflage 1997, ISBN 3-00-001424-1; Die 1. Aufl. war erschienen in der Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beiheft 48, Stuttgart 1986; vgl. hierzu auch die Buchbesprechung von Jürgen Gündisch, NJW 1998, S. 2126.

Einzelnachweise

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  1. Lünendonk-Liste 2015. (PDF; 205 kB) Führende Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland 2014. In: luenendonk-shop.de. 16. Juli 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2017; abgerufen am 11. Januar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/luenendonk-shop.de
  2. Matthias Gretzschel, Klaus Gille: Esche Schümann Commichau - Die Geschichte einer Hamburger Sozietät seit 1822. Esche Schümann Commichau, 2013, ISBN 978-3-936300-92-5
  3. a b c Der Deutscher Anwaltverein recherchiert seit einiger Zeit, welche Kanzlei die älteste ist, vgl. die DAV-Depesche 22/2007, Ziffer 4
  4. Fünf Rechtsanwälte aus Hamburg haben die Nachkriegsgeschichte des Deutschen Anwaltvereins wesentlich geprägt: Emil von Sauer als Wiederbegründer und Präsident, Werner Deuchler und Hans-Jürgen Rabe ebenfalls als Präsidenten, Gerhard Commichau als Vizepräsident und Heinz Brangsch als Hauptgeschäftsführer
  5. Pöllath, Saenger: 200 Jahre Wirtschaftsanwälte in Deutschland. Nomos, 2009, ISBN 978-3-8329-4446-9
  6. Commichau, Gerhard, Zum Tode von Heinrich Burchard-Motz, NJW 2004, S. 2002
  7. So zum Beispiel Heinrich Burchard-Motz und Jürgen Brüggemann
  8. Website Hamburgischer Anwaltverein
  9. Mitglied im 1. Vorstand der Steuerberaterkammer Hamburg ab 1961 und Präsident der Steuerberaterkammer ab 1971
  10. Windler und Schümann waren schon gemeinsam tätig in der in den 20er Jahren gegründeten Praxis von Georg Friedrich Horn, dem ersten Präsidenten der Bundessteuerberaterkammer ab 1943
  11. Die Zulässigkeit ergab sich aus dem von der Bundesrechtsanwaltskammer am 21. Juni 1973 festgestellten § 30 der Standesrichtlinien
  12. Website der Senatskanzlei
  13. Zum 5. November 2012 ist die Sozietät vom Herrengraben zur Straße Am Sandtorkai in der Hafencity/Überseequartier umgezogen, vgl. www.esche.de und Hamburger Abendblatt (Online)