Est 801 bis 840 – Wikipedia

Est 800
Est 802
Est 802
Est 802
Nummerierung: Est 801–840
Anzahl: 40
Hersteller: Werkstatt Épernay der Chemins de fer de l’Est
Baujahr(e): 1892–95
Ausmusterung: 1922
Achsformel: 2’B n2
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Fester Radstand: 3000 mm
Gesamtradstand: Lok ohne Tender:
7450 mm
Leermasse: 49,2 t
Dienstmasse: 55,8 t
Dienstmasse mit Tender: 98,2 t
Reibungsmasse: 32,7 t
Radsatzfahrmasse: 16,7 t
Anfahrzugkraft: 60 kN
Kuppelraddurchmesser: 2090 mm
Laufraddurchmesser: 1080 mm
Steuerungsart: Stephenson
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 500 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kessel: Flaman-Kessel mit Tembrink-Sieder
Kesselüberdruck: 12 bar
Anzahl der Heizrohre: 323
Heizrohrlänge: 4300 mm
Rostfläche: 3,16 m²
Strahlungsheizfläche: 15,86 m²
Rohrheizfläche: 164,4 m²
Überhitzerfläche: 37,25 m²
Verdampfungsheizfläche: 180,2 m²
Tender: 3-achsig
Leermasse des Tenders: 18,1 t
Dienstmasse des Tenders: 43 t
Wasservorrat: 22 m³
Brennstoffvorrat: 5 t (80 % Staubkohle + 20 Brikett)
Bremse: Westinghouse-Bremse

Die Est 801 bis 840 waren Dampflokomotiven mit Schlepptender der französischen Chemins de fer de l’Est für den Schnellzugdienst, die mit Flaman-Kesseln ausgeführt waren. Sie trugen aufgrund der großen Wasserreserve den Spitznamen Chameau Kamel.

Nachdem Versuche mit einem Flaman-Kessel auf der Crampton-Lokomotive Nr. 604 und den aus der 500er Baureihe umgebauten Lokomotiven Nr. 508 und 509 positiv verlaufen waren, wurden zunächst die beiden Lokomotiven Nr. 508 und 509 auf Flaman-Kessel umgebaut, worauf die eine Serie der von Beginn an mit Flaman-Kesseln ausgerüsteten Lokomotiven folgte. Die 40 Lokomotiven wurden von der Zentralwerkstätten in Épernay gebaut und in den folgenden drei Losen geliefert:

Baulose[1]
Betriebsnummer Fabriknummer Anzahl Ablieferung
801–812 231–242 12 1891–1892
813–824 259–270 12 1893–1894
825–840 295–310 16 1895

Die Lokomotiven wurden vor den Schnellzügen Paris–Belfort–Mülhausen eingesetzt, die über die Gotthardbahn weiter nach Mailand oder Österreich fuhren, aber auch vor dem Paris-Reims-Express. Zum Schluss wurden die Lokomotiven in untergeordnete Dienste eingeteilt. Die letzte wurde 1922 ausgemustert.

Prinzipschema des Flaman-Kessels

Die American-Lokomotiven waren mit für die damalige Zeit besonders leistungsfähigen Flaman-Kesseln ausgerüstet, die im Vergleich zu gewöhnlichen Kesseln eine fast doppelt so große Heizfläche aufwiesen. Während der untere, normale Langkessel mit einem Durchmesser von 1295 mm vollständig mit den 323 Heizrohren ausgefüllt war, befand sich darüber ein weiterer Kessel mit einem etwas kleineren Durchmesser von 850 mm. Der untere Kessel war mit dem oberen durch drei Rohren mit großem Querschnitt verbunden. Die hinteren Enden der beiden Kessel mündeten in den Stehkessel und hatten eine gemeinsame Rückwand. Die Feuerbüchse war mit einem Tembrink-Sieder ausgestattet. Der Kesseldruck betrug 12 bar.[2]

Die Lokomotiven waren für die Beförderung von 600 t bei 20 km/h auf der Strecke Paris–Strasbourg mit einer Steigung von 8 ‰ ausgelegt. Auf dem Abschnitt Paris–Châlons konnten Schnellzüge von 210 bis 220 t eine Geschwindigkeit von 76 km/h, solche von 140 t eine Geschwindigkeit von 90 km/h erreichen. Die Strecke weist eine kurze Steigung von 6 ‰ und eine durchgehende Steigung von 3 ‰ auf.[2]

Commons: Est 801 bis 840 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gabriel Curtet: La construction de locomotives dans les ateliers des anciennes compagnies. In: Revue d’histoire des chemins de fer. Nr. 28-29, 1. Dezember 2003, ISSN 0996-9403, S. 326–352, doi:10.4000/rhcf.1784 (openedition.org [abgerufen am 17. September 2023]).
  2. a b Georges Moreau: Revue encyclopédique. Larousse., 1893, S. 609 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 17. September 2023]).