Express Samina – Wikipedia
Die Express Samina in Piräus, Juli 2000 | ||||||||||||||
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Die Express Samina (griechisch Εξπρές Σαμίνα) war eine griechische RoRo-Fähre, die am 26. September 2000 nach einer Kollision mit einem Felsen in der Ägäis unterging. Bei dem Unglück kamen 81 Menschen ums Leben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schiff wurde 1966 in Frankreich gebaut (Baunummer: F23) und im Juni des Jahres an Compagnie Générale Transatlantique abgeliefert. Es wurde auf Fährlinien im Mittelmeer (Nizza – Korsika und Marseille – Algerien) eingesetzt. Mit der Fusion der Compagnie Générale Transatlantique mit der Compagnie de Navigation Mixte zur Compagnie Générale Trans-Mediterranéenne, aus der 1976 die Société nationale maritime Corse Méditerranée hervorging, kam das Schiff im Sommer 1969 zur Compagnie Générale Trans-Mediterranéenne.[2]
Ende 1981 wurde das Schiff verkauft und in Golden Verginia umbenannt. Es wurde nur zwischen den Häfen Brindisi, Piräus und Haifa eingesetzt.[2]
1988 ging das Schiff nach Griechenland an das in Piräus ansässige Unternehmen Agapitos Bros, welches es in der Ägäis einsetzte. Am 18. November 1999 kaufte das griechische Unternehmen Minoan Flying Dolphins das Schiff und nannte es in Express Samina um. Eingesetzt wurde es weiterhin in der Ägäis von Hellas Ferries, einem Tochterunternehmen von Minoan Flying Dolphins.[2]
Technik und Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schiff wurde von zwei Sechzehnzylinder-Dieselmotoren des französischen Herstellers SEMT Pielstick mit einer Leistung von zusammen 10.945 kW angetrieben. Es erreichte damit eine Geschwindigkeit von bis zu 21 kn.[2]
Die Fähre hatte zunächst eine Passagierkapazität von 1442 Personen. Später war sie noch für bis zu 1300 Personen zugelassen.[2] Für 256 Passagiere standen 79 Kabinen zur Verfügung.[3]
Auf dem Fahrzeugdeck, das über eine Heckrampe erreichbar war, fanden 170 Pkw Platz.[2]
Seeunfall
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Express Samina befand sich am Abend des 26. September 2000 auf dem Weg nach Parikia auf der Kykladen-Insel Paros, als sie mit dem der Insel vorgelagerten Portes-Felsen kollidierte und sank.[4][5] 80 der 533 Menschen an Bord ertranken.[6] Stürmischer Wind (7–8 Beaufort) erschwerte die Rettungsarbeiten, bei denen Fischerboote, Charterboote, Schiffe der griechischen Küstenwache und auch Schiffe und Hubschrauber der Royal Navy teilnahmen.[7][8][9]
Der Kapitän des Schiffes, der sich zum Unglückszeitpunkt ein Fußballspiel angesehen haben soll, und vier Besatzungsmitglieder wurden nach dem Unglück festgenommen.[5][10]
Der 62-jährige Reeder der Express Samina nahm sich wegen des Unglücks im November 2000 das Leben.[11]
2006 wurden fünf Besatzungsmitglieder der Express Samina wegen Totschlags und Fahrlässigkeit zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.[12]
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Folge der Dokumentarserie Crash Scene Investigation, einem Spin-off der Serie Mayday – Alarm im Cockpit, wird der Unglückshergang dargestellt.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Papanikolaou, et al.: Investigation into the sinking of the Ro-Ro passenger ferry Express Samina, International Shipbuilding Progress, Volume 51, Number 2–3/2004, Abstract
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Europäisches Segel-Informationssystem: Seenotfälle September 2000: Ägäis 27. September 2000 ( vom 22. Februar 2008 im Internet Archive).
- ↑ a b c d e f M/S CORSE ( des vom 12. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Fakta om Fartyg (abgerufen am 12. Januar 2012)
- ↑ F/B Express Samina ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 12. Januar 2012)
- ↑ Über 500 Passagiere - Fährschiff sank vor Paros, Spiegel Online, 27. September 2000 (abgerufen am 28. April 2010)
- ↑ a b Griechische Fähre läuft auf Riff: 60 Leichen gezählt, Welt Online, 27. September 2000 (abgerufen am 28. April 2010)
- ↑ Ferry Disaster off Paros, greekislandhopping.com (abgerufen am 28. April 2010) (WebCite Archiv ( vom 31. März 2011 auf WebCite))
- ↑ Passenger ship sinks off Paros island, fifty nine confirmed deaths ( des vom 24. Dezember 2004 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Hellenic Republic, Embassy of Greece, 27. September 2000 (abgerufen am 28. April 2000)
- ↑ Dozens die in Greek ferry disaster, BBC News, 27. September 2000 (abgerufen am 28. April 2000)
- ↑ 65 people drown in Aegean shipwreck; rescue operations continue ( des vom 10. März 2005 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Hellenic Republic, Embassy of Greece, 28. September 2000 (abgerufen am 28. April 2000)
- ↑ Express in den Tod, Focus Online, 30. September 2000 (abgerufen am 22. Januar 2012)
- ↑ Gerd Höhler: Griechenland will Todesfähre "Express Samina" bergen. In: augsburger-allgemeine.de. Augsburger Allgemeine, 12. Dezember 2019, abgerufen am 14. Juli 2020.
- ↑ ekathimerini.com: Samina crew receive long prison terms ( vom 14. August 2007 im Internet Archive)
- ↑ Auf Kollisionskurs (Collision Course), Staffel 3, Folge 11, Deutsche Erstausstrahlung 2008 RTL, Original-Erstausstrahlung 2005 Discovery Channel Canada, fernsehserien.de (abgerufen am 8. Juli 2013)