FDGB-Pokal 1957 – Wikipedia

Szene aus dem Halbfinale: Auf schneebedecktem Untergrund erzielt Lok Leipzig das 1:0 gegen Dynamo Berlin.

Der FDGB-Fußballpokal 1957 war die siebte Auflage dieses Wettbewerbes. Er startete Mitte März mit zwei Zwischenrunden, die nach territorialen Gesichtspunkten gelost wurden, an denen die 28 Mannschaften der drittklassigen II. DDR-Liga und 113 Vertretungen aus den Wettbewerben im DDR-Bezirkspokal der Saison 1956 teilnahmen. Alle Pokalrunden wurden im K.-o.-System ausgetragen, deren Spiele bei Gleichstand nach der regulären Spielzeit durch Verlängerung und gegebenenfalls durch ein Wiederholungsspiel entschieden wurden.

Nach zwei Zwischenrunden starteten Anfang Mai 64 Mannschaften in die 1. Hauptrunde, in die erstmals die 14 Oberligisten und die 14 Mannschaften der I. DDR-Liga eingriffen. Im Achtelfinale waren noch vier Bezirksligisten und je eine Mannschaft aus der II. und I. DDR-Liga vertreten. Von den unterklassigen Teams erreichte nur Bezirksligist Chemie Bitterfeld das Viertelfinale und unterlag dort erst im Wiederholungsspiel dem SC Lokomotive Leipzig mit 0:3. Bereits in der 1. Hauptrunde hatten die Bitterfelder den Titelverteidiger SC Chemie Halle-Leuna mit 2:1 nach Verlängerung aus dem Wettbewerb geworfen.

Das Finale am 22. Dezember in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) erreichten der 7. der Oberliga SC Lokomotive Leipzig und der Oberligaaufsteiger SC Empor Rostock. Während es für den favorisierten Oberligisten Leipzig die erste Finalteilnahme war, standen die Rostocker nach ihrer Niederlage 1955 zum zweiten Mal im Pokalendspiel.

1. Zwischenrunde

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Die Spiele fanden im März und April 1957 statt, wobei der 17. März Hauptspieltag war.

Ergebnis
BSG Empor Neustrelitz 3:2 BSG Einheit Greifswald
SG Lassan 0:3 SG Dynamo Löcknitz
BSG Einheit Bergen 1:2 BSG Empor Anklam
BSG Traktor Thurow 2:8 SG Dynamo Schönberg
BSG Einheit Ludwigslust 1:0 BSG Motor Warnowwerft Warnemünde
BSG Einheit Templin 2:3 SC Motor Berlin
SG Dynamo Rostock 0:1 BSG Empor Friedland
BSG Motor Oderberg 0:3 ASG Vorwärts Spechtberg
SG Dynamo Schwerin II 4:3 BSG Lokomotive Teterow
BSG Traktor Plate 3:7 ASK Vorwärts Rostock
BSG Motor Rostock 0:8 SG Dynamo Schwerin
BSG Einheit Burg 5:0 BSG Chemie Greppin
BSG Motor Veilsdorf 0:2 BSG Motor Eisenach
BSG Aktivist Bleicherode 3:7 BSG Stahl Thale
BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort 5:1 BSG Motor Sömmerda
BSG Traktor Wasungen 4:2 BSG Motor Mühlhausen
BSG Post Mühlhausen 2:0 BSG Chemie Lauscha
BSG Chemie Rudolstadt 1:5 BSG Motor Breitungen
BSG Fortschritt Pößneck 1:5 BSG Motor Schmalkalden
BSG Chemie Fehrenbach 8:2 BSG Motor Erfurt Nord
BSG Motor Schmerbach 1:3 BSG Aktivist Amsdorf
BSG Motor West Erfurt 0:2 BSG Motor Oberlind
BSG Lokomotive Schlotheim 0:2 BSG Motor Zeiss Jena
BSG Fortschritt Geschwenda 7:2 BSG Aufbau Triebes
BSG Chemie Apolda 5:4 BSG Motor Steinach
BSG Fortschritt Oelsnitz 4:2 BSG Traktor Uhlstädt
BSG Wismut Plauen 2:5 n. V. BSG Traktor Teuchern
BSG Chemie Elsterberg 1:4 SG Dynamo Dresden (1)
BSG Fortschritt Falkenstein 2:0 BSG Aktivist Zechau
BSG Motor Limbach-Oberfrohna 2:0 BSG Stahl Lippendorf
ASG Vorwärts Zittau 2:6 BSG Aktivist Laubusch
BSG Fortschritt Ostritz 1:2 BSG Lokomotive Schleife
BSG Aktivist Schwarze Pumpe 7:1 BSG Fortschritt Ebersbach
BSG Fortschritt Cottbus 2:1 BSG Motor Bautzen
BSG Aufbau Meißen 5:2 ASK Vorwärts Cottbus
BSG Aktivist Welzow 2:3 BSG Chemie Riesa
BSG Rotation Wesenitztal 2:1 n. V. BSG Motor Döbeln
BSG Einheit Oschatz 1:3 BSG Aktivist Senftenberg
BSG Aktivist Schipkau 3:0 BSG Chemie Radebeul
BSG Motor Coswig 1:0 BSG Motor West Karl-Marx-Stadt
BSG Fortschritt Weida 3:1 BSG Fortschritt Hartha
BSG Traktor Delitzsch 2:0 SC Stahl Riesa
ASK Vorwärts Leipzig 6:0 SG Dynamo Karl-Marx-Stadt
BSG Traktor Eickendorf 0:2 BSG Chemie Bitterfeld
BSG Stahl Lugau 0:3 BSG Motor Liebertwolkwitz
BSG Aktivist Staßfurt 0:3 BSG Chemie Leuna
BSG Motor Schkeuditz 002:2 (2) SG Dynamo Eisleben
BSG Aktivist Geiseltal Mücheln 1:2 BSG Lokomotive Zwickau
BSG Motor Ammendorf 4:2 BSG Motor Nordhausen-West
BSG Empor Halle 1:4 n. V. BSG Traktor Gröningen
BSG Aktivist Nachterstedt 2:1 BSG Traktor Haldensleben
BSG Einheit Frankfurt/Oder 0:1 BSG Aufbau Großräschen
BSG Motor Parey 2:0 BSG Motor Wittenberge
BSG Motor Warnowwerft Warnemünde II 1:2 SC Traktor Schwerin
BSG Einheit Wismar 1:3 BSG Fortschritt Neustadt-Glewe
BSG Lokomotive Wittenberge 3:1 BSG Motor Wismar
BSG Traktor Kläden 0:5 BSG Motor Rathenow
BSG Traktor Seelow 003:3 (3) SG Dynamo Hohenschönhausen
SG Treuenbrietzen 0:3 BSG Lokomotive Lichtenberg
SG Wacker Herzfelde 003:3 (3) BSG Motor Wendenschloß
SG Eintracht Oranienburg 3:4 BSG Motor Süd Brandenburg
BSG Motor Eberswalde 5:3 BSG Motor Hennigsdorf
BSG Rotation Babelsberg II 2:4 BSG Chemie Grünau-Schmöckwitz
SG Lichtenberg 47 6:1 BSG Motor Teltow
SG Hohenschönhausen 2:0 BSG Lokomotive Eberswalde
BSG Motor Oberschöneweide 11:10 BSG Traktor Neuenhagen
BSG Stahl Brandenburg 3:1 BSG Einheit Treptow
ASG Vorwärts Potsdam 8:1 BSG Fortschritt Storkow
BSG Stahl MK Eisleben 3:0 BSG Rotation Südwest Leipzig

Durch ein Freilos zogen die BSG Turbine BEWAG Berlin, die TuS Motor Neustadt und die BSG Motor Zschopau direkt in die 2. Zwischenrunde ein. (4)

(1) 
Für die BSG Aktivist Böhlen (II. DDR-Liga) ging nach erfolgreichen Ausscheidungsspiel gegen Stahl Freital, die SG Dynamo Dresden an den Start und galt dabei nicht als Teilnehmer des Bezirks Dresden.
(2) 
Die BSG Motor Schkeuditz verzichtete auf die Verlängerung.
(3) 
Die SG Dynamo Hohenschönhausen und die BSG Motor Wendenschloß kamen durch Losentscheid weiter.
(4) 
Die aufgeführten Mannschaften kamen durch ein Freilos weiter, da die Bezirksfachausschüsse (BFA) Schwerin, Dresden und Gera anstelle von acht Mannschaften nur sieben Mannschaften meldeten.

2. Zwischenrunde

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Die Spiele fanden am 18. und 19. April 1957 statt.

Ergebnis
BSG Empor Anklam 1:0 SG Dynamo Hohenschönhausen
SG Dynamo Löcknitz 1:2 BSG Motor Eberswalde
BSG Lokomotive Lichtenberg 3:1 ASG Vorwärts Spechtberg
SG Dynamo Schwerin 8:2 SG Hohenschönhausen
BSG Chemie Grünau-Schmöckwitz 7:1 BSG Fortschritt Cottbus
SC Motor Berlin 3:0 BSG Stahl Brandenburg
BSG Traktor Plate 1:2 SG Dynamo Schönberg
BSG Empor Friedland 1:4 BSG Motor Oberschöneweide
SC Traktor Schwerin 2:1 BSG Empor Neustrelitz
BSG Motor Süd Brandenburg 9:1 SG Lichtenberg 47
BSG Aufbau Großräschen 1:5 BSG Turbine BEWAG Berlin
BSG Motor Rathenow 4:2 SG Dynamo Schwerin II
BSG Fortschritt Neustadt-Glewe 1:2 BSG Einheit Burg
ASG Vorwärts Potsdam 2:0 n. V. BSG Motor Wendenschloß
BSG Motor Parey 0:5 BSG Lokomotive Wittenberge
TuS Motor Neustadt 2:1 BSG Einheit Ludwigslust
BSG Motor Zeiss Jena 0:2 BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort
BSG Motor Breitungen 3:4 SG Dynamo Eisleben
BSG Motor Schmalkalden 2:3 BSG Empor Apolda (5)
BSG Aktivist Amsdorf 7:0 BSG Traktor Wasungen
BSG Motor Oberlind 3:1 BSG Post Mühlhausen
BSG Traktor Teuchern 4:0 BSG Fortschritt Geschwenda
BSG Motor Eisenach 3:1 BSG Stahl MK Eisleben
BSG Lokomotive Zwickau 2:1 BSG Chemie Fehrenbach
BSG Stahl Thale 2:1 BSG Traktor Delitzsch
BSG Traktor Gröningen 2:3 BSG Motor Ammendorf
BSG Motor Liebertwolkwitz 2:3 BSG Aktivist Nachterstedt
BSG Chemie Bitterfeld 7:1 BSG Fortschritt Weida
BSG Chemie Leuna 1:0 BSG Motor Limbach-Oberfrohna
BSG Fortschritt Oelsnitz 0:2 ASK Vorwärts Leipzig
BSG Motor Coswig 5:2 BSG Fortschritt Falkenstein
BSG Lokomotive Schleife 2:7 BSG Aufbau Meißen
BSG Aktivist Senftenberg 2:1 BSG Motor Zschopau
BSG Chemie Riesa 4:3 BSG Aktivist Schwarze Pumpe
BSG Aktivist Laubusch 6:1 BSG Rotation Wesenitztal
BSG Aktivist Schipkau 1:4 SG Dynamo Dresden
(5) 
Am 15. April 1957 erfolgte die Rückbenennung der BSG Chemie Apolda in BSG Empor Apolda.

Die Spiele fanden zwischen dem 7. und 22. Mai 1957 statt.

Ergebnis
SG Dynamo Schwerin 2:0 BSG Motor Mitte Magdeburg
SG Dynamo Schönberg 2:3 n. V. BSG Lokomotive Stendal
BSG Motor Eberswalde 1:2 BSG Rotation Babelsberg
BSG Empor Anklam 0:6 ASK Vorwärts Berlin
BSG Motor Oberschöneweide 1:2 BSG Aktivist Senftenberg
BSG Einheit Burg 2:0 BSG Lokomotive Lichtenberg
BSG Lokomotive Wittenberge 0:2 SC Empor Rostock
SG Dynamo Eisleben 5:1 BSG Chemie Zeitz
BSG Empor Apolda 3:7 n. V. SC Wismut Karl-Marx-Stadt
BSG Motor Ammendorf 3:1 BSG Chemie Glauchau
BSG Aktivist Nachterstedt 0:1 TuS Motor Neustadt
SG Dynamo Dresden 3:1 BSG Motor Zwickau
BSG Motor Rathenow 2:4 SC Traktor Schwerin
BSG Motor Oberlind 2:5 SC Turbine Erfurt
BSG Motor Eisenach 1:4 SC Motor Jena
BSG Chemie Grünau-Schmöckwitz 1:0 BSG Motor Dessau
BSG Stahl Thale 5:2 SC Fortschritt Weißenfels
BSG Aktivist Laubusch 3:1 BSG Motor Altenburg
BSG Traktor Teuchern 1:3 SC Lokomotive Leipzig
BSG Motor Süd Brandenburg 0:3 BSG Chemie Wolfen
BSG Motor Coswig 2:3 BSG Fortschritt Meerane
BSG Chemie Riesa 2:1 SC Wissenschaft Halle
BSG Aktivist Amsdorf 0:0 n. V. BSG Empor Wurzen
SC Motor Berlin 4:2 SC Einheit Dresden
BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort 1:5 BSG Lokomotive Weimar
BSG Lokomotive Zwickau 4:3 BSG Wismut Gera
ASG Vorwärts Leipzig 1:0 SC Motor Karl-Marx-Stadt
BSG Aufbau Meißen 2:3 SC Aktivist Brieske-Senftenberg
BSG Chemie Bitterfeld 2:1 n. V. SC Chemie Halle-Leuna
ASG Vorwärts Potsdam 1:6 SC Dynamo Berlin
BSG Turbine BEWAG Berlin 2:1 n. V. BSG Stahl Stalinstadt
BSG Chemie Leuna 3:0 SC Rotation Leipzig

Wiederholungsspiel

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Das Spiel fand am 15. Mai 1957 statt.

Ergebnis
BSG Empor Wurzen 0:3 BSG Aktivist Amsdorf

Die Spiele fanden zwischen dem 30. Mai und 16. Juni 1957 statt.

Ergebnis
SC Wismut Karl-Marx-Stadt 5:0 SG Dynamo Eisleben
SC Traktor Schwerin 3:5 SC Motor Berlin
BSG Aktivist Senftenberg 0:3 BSG Motor Ammendorf
SC Empor Rostock 6:1 BSG Chemie Leuna
ASK Vorwärts Berlin 5:1 SG Dynamo Dresden
SC Motor Jena 14:10 BSG Turbine BEWAG Berlin
SC Turbine Erfurt 5:1 BSG Stahl Thale
BSG Chemie Wolfen 1:1 n.V BSG Chemie Bitterfeld
SC Lokomotive Leipzig 4:2 n. V. BSG Aktivist Amsdorf
BSG Rotation Babelsberg 1:0 BSG Aktivist Laubusch
BSG Lokomotive Weimar 0:0 n. V. BSG Chemie Grünau-Schmöckwitz
SC Dynamo Berlin 4:1 BSG Lokomotive Zwickau
BSG Lokomotive Stendal 3:0 ASG Vorwärts Leipzig
SC Aktivist Brieske-Senftenberg 7:0 BSG Chemie Riesa
TuS Motor Neustadt 1:3 BSG Einheit Burg
BSG Fortschritt Meerane 4:1 SG Dynamo Schwerin

Wiederholungsspiele

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Die Spiele fanden am 9. Juni 1956 statt.

Ergebnis
BSG Chemie Bitterfeld 4:2 BSG Chemie Wolfen
BSG Chemie Grünau-Schmöckwitz 3:1 BSG Lokomotive Weimar

Die Spiele fanden am 17. / 18. August 1957 statt.

Ergebnis
TSC Oberschöneweide (6) 1:4 ASK Vorwärts Berlin
BSG Motor Ammendorf 0:1 SC Empor Rostock
BSG Chemie Bitterfeld 1:0 SC Turbine Erfurt
BSG Chemie Grünau-Schmöckwitz 1:2 BSG Lokomotive Stendal
BSG Einheit Burg 2:4 n. V. SC Lokomotive Leipzig
SC Wismut Karl-Marx-Stadt 1:4 SC Dynamo Berlin
BSG Rotation Babelsberg 1:0 SC Motor Jena
SC Aktivist Brieske-Senftenberg 2:0 BSG Fortschritt Meerane
(6) 
Der SC Motor Berlin wurde während des laufenden Wettbewerbs am 6. Juni 1957 an den TSC Oberschöneweide angeschlossen.

Die Spiele fanden am 8. Dezember 1957 statt.

Ergebnis
SC Lokomotive Leipzig 1:1 n. V. BSG Chemie Bitterfeld
SC Dynamo Berlin 2:1 BSG Rotation Babelsberg
BSG Lokomotive Stendal 0:2 ASK Vorwärts Berlin
SC Empor Rostock 7:2 SC Aktivist Brieske-Senftenberg

Wiederholungsspiel

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Das Spiel fand am 11. Dezember 1957 statt.

Ergebnis
BSG Chemie Bitterfeld 0:3 SC Lokomotive Leipzig

Die Spiele fanden am 15. Dezember 1957 statt.

Ergebnis
ASK Vorwärts Berlin 1:2 SC Empor Rostock
SC Lokomotive Leipzig 2:1 SC Dynamo Berlin
Paarung SC Lokomotive LeipzigSC Empor Rostock
Ergebnis 2:1 n. V. (1:1, 0:0)
Datum 22. Dezember 1957
Stadion Ernst-Thälmann-Stadion, Karl-Marx-Stadt
Zuschauer 6000
Schiedsrichter Lothar Green (Limbach)
Tore 0:1 Arthur Bialas (53.)
1:1 Heinz Schoppe (58.)
2:1 Heinz Fröhlich (104., Handelfmeter)
SC Lokomotive Leipzig Günter BuschWalter Stieglitz, Hans-Dieter Busch, Karl-Heinz BrandtGerhard Polland, Siegfried SöllnerWerner Walther, Dieter Fischer (46. Günter Konzack), Heinz Schoppe, Heinz Fröhlich, Günter Behne
Cheftrainer: Fritz Wittenbecher
SC Empor Rostock Manfred SchröblerErwin Schmidt, Kurt Zapf, Karl-Heinz SingerKarl Pöschel, Heinz MinuthRudolf Schneider, Arthur Bialas, Rolf Leeb, Horst Zedel, Hans Speth (100. Hans Levknecht)
Cheftrainer: Heinz Krügel

Das siebte Endspiel um den FDGB-Pokal, kurz vor Weihnachten in Eiseskälte ausgetragen, fand mit 6000 Zuschauern nur wenig Resonanz. Es war ein Minusrekord in der bisherigen DDR-Pokal-Geschichte, auch verursacht für den für die Rostocker Anhänger weit entfernten Austragungsort. Die Partie Oberliga-Siebter (Lok Leipzig) gegen Oberliga-Aufsteiger (Empor Rostock) war auch für das Karl-Marx-Städter Publikum wenig attraktiv. In dieser Hinsicht bewies der Spielverlauf jedoch das Gegenteil. Trotz des weichen und schlüpfrigen Bodens zeigten beide Mannschaften ein technisch hochklassiges Spiel, in dem es an Dramatik nicht fehlte.

Die zweitklassigen Rostocker spielten bis zum Ende nie wie ein Außenseiter. Zwar zeigte Lok Leipzig den technisch besseren Fußball, geriet aber durch die schnellen Spielzüge der Empor-Mannschaft mehrfach in höchste Gefahr. Obwohl die Leipziger sich zahlreiche Eckbälle erkämpften, konnten sie ihren Gegner lange Zeit nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Auf der anderen Seite sorgten Rostocks schnelle Stürmer für Wirbel vor dem Leipziger Tor. Insbesondere der technisch beschlagene Speth sorgte mit seinen schnellen Sprints aus dem Rückraum für Unruhe. Trotzdem spielten die Rostocker zu sehr in die Breite, übertrieben das Kurzpass-Spiel und vernachlässigten das Flügelspiel. Auf der anderen Seite war Regisseur Dieter Fischer nicht in der Lage, dem Leipziger Spiel Durchschlagskraft zu verleihen. So endete die erste Halbzeit nach einem zwar technisch gefälligen, aber nicht konsequent geführten Spiel torlos.

Nach der Pause zeigte zunächst Lok Leipzig, dass man gewillt war, mehr Druck in die Partie zu bringen, Trainer Wittenbecher tauschte Fischer gegen Konzack aus. Im Zusammenspiel mit Heinz Fröhlich sorgte dieser auch sofort für zwingendere Aktionen. Das erste Tor erzielte jedoch der SC Empor in der 53. Minute durch eine mustergültige Kombination seiner besten Stürmer Speth und Bialas. Zunächst brachte Bialas Speth in Schussposition, doch dessen Schuss landete am Pfosten. Im Nachsetzen konnte der mitgelaufene Bialas den Ball volley unter die Latte schmettern. Bereits vorher hatte der Leipziger Brandt nur noch im letzten Moment Zedel nach einer Ballstafette über fünf Rostocker stoppen können. Mithilfe des verbesserten Sturmspiels gelang dem SC Lok aber bereits nach fünf Minuten durch Schoppe der Ausgleich. Danach gelang es beiden Mannschaften nicht mehr, innerhalb der regulären Spielzeit die Entscheidung herbeizuführen.

In der Verlängerung hatte zunächst wieder Speth die Möglichkeit zum erneuten Führungstreffer. Nach einem sehenswerten Alleingang schoss er scharf auf das kurze Eck, doch im Nachfassen gelang es Torwart Busch, den Ball unter Kontrolle zu bekommen. Wenig später musste der verletzte Speth durch Levknecht ersetzt werden, was zu einer erheblichen Schwächung des Rostocker Sturmspiels führte. Dadurch gewann Lok Leipzig die Oberhand, Rostocks Abwehr wurde nicht mehr entlastet. Nach nur zwölf Minuten in der Verlängerung führte ein Handspiel im Strafraum des Rostocker Innenverteidigers Zapf zur Spielentscheidung, zwei Minuten später verwandelte Fröhlich den fälligen Elfmeter zum 2:1 für die Leipziger Lok-Mannschaft. Den nun erlahmten Rostockern gelang es danach nicht mehr, dem Spiel noch eine Wende zu geben.

Leipzigs Trainer Wittenbecher gestand nach dem Spiel: „Wir sind in der ersten Hälfte mit dem Rostocker System nicht zurechtgekommen.“ Trainer Krügel vom SC Empor befand: „Es war ein denkwürdiges Pokal-Finale, auf guter Stufe stehend. Meine Spieler konnten besonders in der ersten Halbzeit überzeugen, dann war das Treffen ausgeglichen.“ (Zitate nach fuwo Nr. 52/57).

  • Die neue Fußballwoche. Fuwo. Sportverlag, ISSN 0323-8407 (Hefte der Saison 1957).
  • DSFS AG Nordost (Hrsg.): DDR-Chronik 1949–1991, DDR-Fußball in Daten, Fakten und Zahlen. Band 1: 1949/50–1956. Berlin 2005.