Felsenzaunkönig – Wikipedia

Felsenzaunkönig

Felsenzaunkönig (Salpinctes obsoletus)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Zaunkönige (Troglodytidae)
Gattung: Salpinctes
Art: Felsenzaunkönig
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Salpinctes
Cabanis, 1847
Wissenschaftlicher Name der Art
Salpinctes obsoletus
(Say, 1823)
Verbreitungsgebiet des Felsenzaunkönigs
  • Brutgebiete
  • Nur im Durchzug
  • Ganzjähriges Vorkommen
  • Überwinterungsgebiete
  • Der Felsenzaunkönig (Salpinctes obsoletus) ist eine kleine, nordamerikanische Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae). Die Gattung besteht je nach Sichtweise des Bearbeiters aus einer Art oder aus mehreren Arten.

    Die zwölf Zentimeter großen Vögel haben ein graubraunes Gefieder mit kleinen, schwarzen und weißen Punkten. Sie haben eine hellgraue, leicht gesprenkelte Brust und einen hellbräunlichen Bauch. Oberhalb des Auges zieht sich ein hellgrauer Streifen entlang; sie haben einen langen, dünnen Schnabel, gebänderte Schwanzfedern und dunkle Beine.

    Sie brüten in steinigen, trockenen Habitaten – zum Beispiel in Canyons, die sich vom Südwesten Kanadas bis nach Costa Rica im Süden erstrecken. Es gibt zwei bis drei Bruten pro Jahr mit vier bis sechs, selten auch nur ein bis drei oder aber sieben bis zehn Eiern, die vom Weibchen bebrütet werden. Die Jungvögel werden von beiden Eltern versorgt. Das Nest ist oben offen und häufig in Bodenhöhe zwischen Steinen in einer kleinen Höhle oder Spalte versteckt. Es wird auf einem Fundament aus Kieseln, Gräsern, Rinde sowie dünnen Wurzeln gebaut und mit Haaren und Federn ausgepolstert. Eine seltsame Angewohnheit der Vögel ist, dass sie – entlang den Wegen zum Nest – Streifen von Kieselsteinen anlegen.

    Die südlichen Populationen sind keine Zugvögel, während die nördlichen Populationen im Winter in wärmere Gebiete – wie die zentralen und südwestlichen Staaten der USA – ziehen. Gelegentlich wandern sie auch in die östlichen Vereinigten Staaten.

    Felsenzaunkönige suchen ihre Nahrung am Boden. Sie ernähren sich hauptsächlich von Spinnen sowie Insekten.

    Der Gesang dieser Spezies ist normalerweise ein Triller, in der Fortpflanzungszeit ist der Gesang vielfältiger.

    Die Art wird in mehrere Unterarten aufgeteilt.[1] Einige Unterarten existieren nur auf bestimmten Inseln. Der nur auf der Revillagigedo-Insel San Benedicto vorkommende San-Benedicto-Felsenzaunkönig gilt seit einem Vulkanausbruch im Jahre 1952 als ausgestorben.

    S. o. proximus Swarth, 1914[10], die früher mit Verbreitungsgebiet San Martin Insel im Nordwesten Mexikos angesehen wurde und S. o. pulverius Grinnell, 1898[11], die den San-Nicolas und San Clemente Island zugeschlagen wurden, gelten heute als Synonym zur Nominatform. S. o. sollicitus Moore, RT, 1941[12], die Chiapas und dem angrenzenden Teil von Guatemala zugeschrieben wurde, gilt heute als Synonym für S. o. neglectus.

    Etymologie und Forschungsgeschichte

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    Die Erstbeschreibung des Felsenzaunkönigs erfolgte 1823 durch Thomas Say unter dem wissenschaftlichen Namen Troglodytes obsoleta. Das Typusexemplar wurde auf einer Expedition von Pittsburgh zu den Rocky Mountains an der Say teilnahm gesammelt.[8] 1847 führte Jean Louis Cabanis die für die Wissenschaft neue Gattung Salpinctes ein.[13][A 1] Dieser Name leitet sich von »salpinktēs σαλπιγκτης« für »einen unbekannten Vogel, der vermutlich ein Zaunkönig war« ab.[13] Der Artname »obsoletus« ist das lateinische Wort für »einfach, verschlissen« von »obsolescere« für »abgetragen«.[14] »Costaricensis« bezieht sich auf Costa Rica[2], »guadeloupensis« auf Guadeloupe[5]. »Tenuirostris« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »tenuis, tenue« für »schlank« und »-rostris, rostrum« für »-schnäblig, Schnabel«[15], »exsul« aus »ex« für »außerhalb« und »solum« für »Land, Festland«[16] und »sollicitus« aus »sollus« für »gesamt« und »ciere« für »ziehen«[17]. »Fasciatus« leitet sich von »fasciatus, fascia« für »gebunden, Binde, Streifen« ab[18]. »Guttatus« bedeutet »gefleckt« von »gutta« für »Fleck«[19], »neglectus« »ignoriert, übersehen« von »neglegere« für »versäumen«[20], »proximus« »sehr nah an« von »propior, propioris, prope« für »näher, nahe«[21], »pulvereus« »voller Staub, staubig« von »pulvis, pulveris« für »Staub«[22].

    • Jean Louis Cabanis: Ornithologische Notizen II. In: Archiv für Naturgeschichte. Band 13, Nr. 1, 1847, S. 308–352 (biodiversitylibrary.org).
    • Joseph Grinnell: The San Nicolas Rock Wren. In: The Auk. Band 15, Nr. 3, 1898, S. 237–239 (englisch, sora.unm.edu [PDF; 111 kB]).
    • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
    • Robert Thomas Moore: New races of flycatcher, warbler and wrens from Mexico. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 54, 1941, S. 35–42 (englisch, biodiversitylibrary.org).
    • Edward William Nelson: Preliminary Descriptions of New Birds From Mexico and Guatemala In the Collection of the United States Department of Agriculture. In: The Auk. Band 14, Nr. 1, 1897, S. 42–76 (englisch, sora.unm.edu [PDF; 1,5 MB]).
    • Robert Ridgway: Ornithology of Guadeloupe Islands. In: Bulletin of the United States Geological and Geographical Survey of the Territories. Band 2, Nr. 2, 1876, S. 183–195 (englisch, biodiversitylibrary.org).
    • Robert Ridgway: Diagnoses of nine new forms of American Birds. In: Proceedings of The Biological Society of Washington. Band 16, 1903, S. 167–174 (englisch, biodiversitylibrary.org).
    • Adriaan Joseph van Rossem: Three new races of birds from Central America. In: Proceedings of The Biological Society of Washington. Band 54, 1941, S. 171–174 (englisch, biodiversitylibrary.org).
    • Adriaan Joseph van Rossem: The Horned Lark and the Rock Wren of the San Benito Islands, Lower California. In: The Condor. Band 45, Nr. 6, 1943, S. 235–236 (englisch, sora.unm.edu [PDF; 159 kB]).
    • Osbert Salvin, Frederick DuCane Godman: Descriptions of Five new Species of Birds discovered in Central America by W.B. Richardson. In: The Ibis (= 6). Band 3, 1891, S. 608–612 (englisch, biodiversitylibrary.org).
    • Thomas Say in Edwin James: Account of an expedition from Pittsburgh to the Rocky Mountains, performed in the years 1819 and '20: by order of the Hon. J.C. Calhoun, sec'y of war: under the command of Major Stephen H. Long. From the notes of Major Long, Mr. T. Say, and other gentlemen of the exploring party. Band 2. H.C. Carey and I. Lea, Philadelphia 1823 (englisch, biodiversitylibrary.org).
    • Harry Schelwald Swarth: A Study of the Status of Certain Island Forms of the Genus Salpinctes. In: The Condor. Band 16, Nr. 5, 1914, S. 211–217 (englisch, sora.unm.edu [PDF; 547 kB]).
    Commons: Felsenzaunkönig – Sammlung von Bildern und Audiodateien
    1. IOC World Bird List Dapple-throats, sugarbirds, fairy-bluebirds, kinglets, hyliotas, wrens & gnatcatchers
    2. a b Adriaan Joseph van Rossem (1941), S. 172.
    3. Robert Ridgway (1903), S. 169.
    4. Osbert Salvin u. a., S. 610.
    5. a b Robert Ridgway (1876), S. 185.
    6. Osbert Salvin u. a., S. 609.
    7. Edward William Nelson, S. 70.
    8. a b Thomas Say, S. 4.
    9. Adriaan Joseph van Rossem (1943), S. 236.
    10. Harry Schelwald Swarth, S. 215.
    11. Joseph Grinnell, S. 238.
    12. Robert Thomas Moore, S. 40.
    13. a b Jean Louis Cabanis, S. 323.
    14. James A. Jobling, S. 278.
    15. James A. Jobling, S. 381.
    16. James A. Jobling, S. 155.
    17. James A. Jobling, S. 359.
    18. James A. Jobling, S. 158.
    19. James A. Jobling, S. 181.
    20. James A. Jobling, S. 267.
    21. James A. Jobling, S. 318.
    22. James A. Jobling, S. 324.
    1. Cabanis stellte den Felsenzaunkönig und den Schluchtenzaunkönig (Thryothorus mexicanus Swainson, 1829) in die neue Gattung.