Festival junger Künstler Bayreuth – Wikipedia

Das Festival junger Künstler Bayreuth[1] ist ein 1950 gegründetes Festival für junge Musiker und Künstler aus aller Welt, das jährlich zur Zeit der Bayreuther Festspiele stattfindet. Seit 1986 ist Sissy Thammer Intendantin und Geschäftsführerin[2] des Festivals.[3]

Über das Festival

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Das Festival wurde 1950 von Herbert Barth[4], dem ehemaligen Pressesprecher der Bayreuther Festspiele, unter der Schirmherrschaft des Komponisten Jean Sibelius als „Jugend-Festspieltreffen Bayreuth e. V.“ ins Leben gerufen und als Internationales Jugendfestspieltreffen[5][6][7] gegründet.

Das junge Festspieltreffen sollte mit einem bis heute genutzten Kulturzentrum ZENTRUM - Internationales Jugendkulturzentrum Bayreuth[8] einen geeigneten Probe- und Aufführungsort erhalten. 1978 erfolgte die Grundsteinlegung des vom Architekt Helmut Jahn erdachten und geplanten Kulturzentrums. Träger der eigenes zu diesem Zweck gegründete Vereins Internationales Jugend-Kulturzentrum Bayreuth e. V. und Finanzierung mittels der Bundesrepublik Deutschland, der Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V., des Freistaates Bayern, der Bayerischen Landesstiftung, der Oberfrankenstiftung und der Stadt Bayreuth.

Das Festival bietet Workshops und Meisterklassen für Sänger, Instrumentalmusiker, Videoproduktion und Tontechnik sowie Kulturmanagement. Im Rahmen des Festivals wird ihnen eine intensive Beschäftigung mit dem Werk von Richard Wagner ermöglicht. Die Teilnehmer geben zahlreiche Konzerte und erarbeiten zudem gemeinsam größere musikalische Produktionen.

Jährlich verzeichnet das Festival etwa 400 Teilnehmer aus rund 40 Nationen, die über 100 Veranstaltungen gestalten, unter anderem Open-Air-Veranstaltungen, Kunstausstellungen, Symposien, Vorträge sowie Flashmobs in Bayreuth und Umgebung. Seit seinem Bestehen nahmen bis dato (Stand 2024) über 30.000 junge Künstler, Wissenschaftler und Manager aus mehr als 80 Nationen am Festival teil.

Jährliches Motto

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Jedes Jahr steht das Festival unter einem anderen Motto. Im Jahr 2010 zum Beispiel lautete das Motto „Zeitenwende – Wendezeiten“. Vladimir Ivanoff initiierte beim Projekt „Wege zu Parsifal“ einen musikalischen Dialog zwischen Musikern aus Europa und aus arabischen Staaten unter Einbeziehung von Spezialisten mittelalterlicher Musik aus dem europäischen und arabischen Kulturkreis sowie Vertretern verschiedener arabischer Kulturen. Ferner fand die Uraufführung eines Lustspiels von Richard Wagner statt Eine Kapitulation – Lustspiel in antiker Manier in einer Bearbeitung von Georgios Kapoglou und Kristin Päckert. Den Text verfasste Wagner während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/1871, hatte ihn aber nie vertont. Die Neuvertonung wurde von dem jungen Komponisten Paul Leonard Schäffer als Auftragswerk des Festivals übernommen.[9]

Das Festival wird zu rund 40 Prozent durch die Öffentliche Hand[10] gefördert (unter anderem durch das Auswärtiges Amt, das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie Stadt und Landkreis Bayreuth, kofinanziert von der Europäischen Union). Die restlichen 60 Prozent werden durch Eintrittsgelder, Teilnehmergebühren, Spenden und Sponsoring erwirtschaftet.

Einzelnachweise

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  1. www.youngartistsbayreuth.de
  2. https://www.youngartistsbayreuth.de/de/kontakt/vorstand-kuratorium.html
  3. Frau Europas 1997: Sissy Thammer | Netzwerk EBD. Abgerufen am 20. März 2017 (deutsch).
  4. frankenland.franconica.uni-wuerzburg.de
  5. www.das-zentrum.de
  6. https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/JZEAOPO6FENWHAAFWVSJRXVGHM3OW2N3
  7. kat.martin-opitz-bibliothek.de
  8. www.das-zentrum.de
  9. Ankündigung der Uraufführung im Nordbayerischen Kurier (Memento vom 13. Dezember 2010 im Internet Archive).
  10. https://dserver.bundestag.de/btd/06/002/0600213.pdf