Ölgas – Wikipedia
Ölgas, andere Bezeichnung Fettgas, ist ein Leuchtgas, das durch Spaltung von Mineralölen bei höheren Temperaturen erzeugt wird. Es ist gelistet unter der UN-Nummer 1071. Es wurde 1867 von Julius Pintsch erfunden. Die Entstehung von Ölgas wurde bereits 1815 von Taylor in England entdeckt. Er entdeckte, dass Öldämpfe bei Hitze in ein mit stark leuchtender Flamme brennendes Gas zerlegt wurden. Das Ölgas verschwand zwischenzeitlich, als das Steinkohlengas zunehmend Fuß fasste.
Die praktische Gewinnung geschieht aus Petroleumrückständen, Teerölen und Paraffinöl. Diese Ausgangsstoffe werden unter Luftabschluss erhitzt und es entsteht u. a. Ölgas. Bereits um 1900 wurde die Innenbeleuchtung von Eisenbahnwagen damit betrieben. Nach historischen Berichten waren 1919 ca. 350.000 Eisenbahnwagen mit dieser Beleuchtung ausgestattet. Der Transport erfolgte in Druckbehältern.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Körting J. (1963) Gas aus Ölen. In: Geschichte der deutschen Gasindustrie, S. 86.
- Strache H. (1913) Ölgas. In: Gasbeleuchtung und Gasindustrie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden, S. 663–680.
- J. (d. i. Ignaz) Wottitz: Die Oelgas-Beleuchtung für Eisenbahn-Fahrzeuge. In: Oesterreichische Eisenbahn-Zeitung. Organ des Club österreichischer Eisenbahn-Beamten, Nr. 5/1880 (III. Jahrgang), 1. Februar 1880, S. 53–65. (online bei ANNO).
- Oelgas. In: Otto Pfeiffer (Hrsg.): Das Gas als Leucht-, Heiz- und Kraftstoff in seinen verschiedenen Arten als Steinkohlengas, Holz- und Torfgas, Oelgas, Wassergas. Fabrikation und Verwendung nach dem neuesten Standpunkt, unter Berücksichtigung der Konkurrenzverhältnisse zwischen Gas und Elektrizität. Zum 100jährigen Jubiläum der Gasindustrie. Voigt, Weimar 1896, S. 215–236. – Volltext online (PDF; 6,5 MB).
- —, Atlas. Voigt, Weimar 1896. – Volltext online (PDF; 2,7 MB).
- Das Oelgas (Fettgas). In: Franz Walter: Neuerungen auf dem Gebiete des Beleuchtungs- und Beheizungswesens (mit Ausschluss der elektrischen Beleuchtung). In: Constantin von Popp (Red.): Zeitschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Nr. 38/1902 (LIV. Jahrgang), S. 626–631. – Volltext online (PDF; 40 MB).