Forschungsreaktor Neuherberg – Wikipedia

Forschungsreaktor Neuherberg
Forschungsreaktor Neuherberg (Bayern)
Forschungsreaktor Neuherberg (Bayern)
Koordinaten 48° 13′ 26″ N, 11° 35′ 32″ OKoordinaten: 48° 13′ 26″ N, 11° 35′ 32″ O
Land Deutschland
Daten
Betreiber Gesellschaft für Strahlenforschung
Baubeginn 1. Januar 1969
Inbetriebnahme 23. August 1972
Abschaltung 16. Dezember 1982
Stilllegung 24. Mai 1984
Reaktortyp TRIGA Mark III
Thermische Leistung Dauerbetrieb: 1 MW
Pulsbetrieb: 2000 MW[1]
Neutronenflussdichte 3 × 1013 n/(cm2 s)
Stand 2. Februar 2009

Der Forschungsreaktor Neuherberg (FRN) war ein Kernreaktor, der von 1972 bis 1982 an der Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF, heute Helmholtz Zentrum München) in Oberschleißheim bei München zu Forschungszwecken als Neutronenquelle betrieben wurde.

Baubeginn für den Forschungsreaktor war der 1. Januar 1969. Der Schwimmbadreaktor erreichte seine erste Kritikalität am 23. August 1972. Nach zehnjährigem Betrieb wurde er am 16. Dezember 1982 abgeschaltet. Die Brennelemente wurden daraufhin zur Endlagerung in die USA abtransportiert. Am 30. Mai 1983 wurde vom Bayerischen Landesamt für Umwelt die Genehmigung zur Stilllegung erteilt. Ein Jahr später, am 24. Mai 1984, wurde die Reaktoranlage in den sicheren Einschluss überführt.[2]

Es handelte sich um einen Schwimmbadreaktor vom Typ TRIGA-Mark III der US-amerikanischen Firma General Atomics. Der Reaktor hatte eine thermische Leistung von 1 MW im Dauerbetrieb, im Pulsbetrieb bis zu 2 MW. Der maximale Neutronenfluss lag bei 3 × 1013 n/cm2 s. Als Kernbrennstoff wurde zu knapp 20 Prozent angereichertes Uran verwendet. Der Reaktor wurde mit leichtem Wasser gekühlt, zur Bündelung der Neutronen wurden Graphit-Reflektoren verwendet.[3]

  1. Bundesamt für Strahlenschutz (Hrsg.): Statusbericht zur Kernenergienutzung in der Bundesrepublik Deutschland 2012. 2013, S. 34, urn:nbn:de:0221-2013070510976 (bfs.de [PDF; abgerufen am 27. Mai 2021]).
  2. Auflistung kerntechnischer Anlagen in der Bundesrepublik Deutschland (Memento vom 10. Januar 2014 im Internet Archive), Bundesamt für Strahlenschutz, November 2013
  3. Research Reactor Database, Internationale Atomenergieorganisation (IAEA)