Françoise Gisou van der Goot – Wikipedia
Françoise Gisou van der Goot (* 19. September 1964 in Teheran) ist eine niederländische Mikrobiologin.[1] Sie ist Professorin für Zell- und Molekularbiologie an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und seit 2021 Vizepräsidentin für nachhaltige Transformation an der EPFL.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Van der Goot studierte Ingenieurwesen in Washington, D.C., Versailles und Paris. 1990 wurde sie am Saclay Nuclear Research Centre der Universität Pierre und Marie Curie im Fach Molekularbiologie zum Ph.D. promoviert. Nach Forschungsaufenthalten in Gif-sur-Yvette und am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg, war sie ab 1994 an der Universität Genf als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Biochemie und ab 2001 als außerordentliche Professorin für Mikrobiologie und Molekulare Medizin tätig. Seit 2006 ist sie ordentliche Professorin für molekulare und zelluläre Mikrobiologie an der Fakultät für Biowissenschaften der École polytechnique fédérale de Lausanne.[2][3] Sie leitet das Laboratorium für Zell- und Membranbiologie an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL).[2][4] Van der Goot war von 2016 bis 2020 Dekanin der Fakultät für Biowissenschaften.[5] Seit Januar 2021 als Vizepräsidentin für nachhaltige Transformation («Transformation responsable») ernannt.[6]
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In ihrem Labor untersucht sie verschiedene Aspekte der zellulären und intrazellulären Membrandynamik. Insbesondere zielt ihre Forschung darauf ab, die Art und Weise besser zu verstehen, wie die Palmitoylierung von Protein die Funktion des endoplasmatischen Retikulums reguliert.[7] Auch untersucht sie die Mechanismen, die es bakteriellen Proteinen wie dem Anthrax-Toxin ermöglichen in die Zielzellen einzudringen,[8] sowie die molekularen Mechanismen, die zur juvenilen hyalinen Fibromatose führen, einer seltenen und zu Behinderungen führenden genetischen Störung.[9] Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie erklärte van der Goot, einen Teil ihres Labors der Untersuchung von SARS-CoV-2 gewidmet zu haben.[10]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Van der Goot ist Preisträgerin des EMBO Young Investigator Award 2001[11] und Howard Hughes International Scholar Award 2005. Gemeinsam mit Kollegen erhielt van der Goot 2009 den Forschungspreis der Leehaards-Stiftung und 2009 den Marcel-Benoist-Preis, jeweils für ihre Arbeiten zur Biochemie des Bakterientoxins des Milzbrand-Erregers an der Zellmembran[12].
Van der Goot war Mitglied des Wissenschaftsrates des Schweizerischen Nationalfonds,[13] des Schweizerischer Wissenschaftsrates, sowie des Europäischen Forschungsrates.[3]
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Van der Goot ist mit dem Schweizer Biologen Jean Gruenberg verheiratet und hat zwei Kinder.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Van der Goot Lab an der EPFL Lausanne
- Infos zum Marcel-Benoist-Preis 2009 mit Lebenslauf
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Françoise Gisou van der Goot reçoit le Prix Marcel Benoist 2009. Abgerufen am 23. September 2020.
- ↑ a b Sandy Evangelista: “The most important thing is staying in touch”. 6. April 2020 (epfl.ch [abgerufen am 23. September 2020]).
- ↑ a b Gisou van der Goot. Abgerufen am 23. September 2020 (englisch).
- ↑ van der Goot Lab – Laboratory of Cell and Membrane Biology. Abgerufen am 23. September 2020 (britisches Englisch).
- ↑ Mediacom: New EPFL Vice-Presidencies approved. 25. September 2020 (epfl.ch [abgerufen am 26. Januar 2021]).
- ↑ Der ETH-Rat ernennt neue Mitglieder der Schulleitungen der ETH Zürich und der EPFL | ETH-Rat. Abgerufen am 25. September 2020.
- ↑ Sanja Blaskovic, Mathieu Blanc, F. Gisou van der Goot: What does S-palmitoylation do to membrane proteins? In: The FEBS Journal. Band 280, Nr. 12, 2013, ISSN 1742-4658, S. 2766–2774, doi:10.1111/febs.12263 (wiley.com [abgerufen am 23. September 2020]).
- ↑ Laurence Abrami, Shihui Liu, Pierre Cosson, Stephen H. Leppla, F. Gisou van der Goot: Anthrax toxin triggers endocytosis of its receptor via a lipid raft–mediated clathrin-dependent process. In: Journal of Cell Biology. Band 160, Nr. 3, 3. Februar 2003, ISSN 0021-9525, S. 321–328, doi:10.1083/jcb.200211018, PMID 12551953, PMC 2172673 (freier Volltext) – (rupress.org [abgerufen am 23. September 2020]).
- ↑ Julie Deuquet, Ekkehart Lausch, Nicolas Guex, Laurence Abrami, Suzanne Salvi: Hyaline Fibromatosis Syndrome inducing mutations in the ectodomain of anthrax toxin receptor 2 can be rescued by proteasome inhibitors. In: EMBO Molecular Medicine. Band 3, Nr. 4, 1. April 2011, ISSN 1757-4676, S. 208–221, doi:10.1002/emmm.201100124, PMID 21328543, PMC 3377065 (freier Volltext) – (embopress.org [abgerufen am 23. September 2020]).
- ↑ Gisou van der Goot, de l’anthrax au Covid-19. In: Le Temps. 2. Juli 2020, ISSN 1423-3967 (letemps.ch [abgerufen am 23. September 2020]).
- ↑ Find an EMBO Young Investigator / EMBO Installation Grantee / EMBO Global Investigator. Abgerufen am 23. September 2020.
- ↑ van der Goot G, Young JA: Receptors of anthrax toxin and cell entry. In: Mol. Aspects Med. September 2009, doi:10.1016/j.mam.2009.08.007, PMID 19732789.
- ↑ Former SSC members. Abgerufen am 23. September 2020.
Personendaten | |
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NAME | Goot, Françoise Gisou van der |
KURZBESCHREIBUNG | niederländische Mikrobiologin |
GEBURTSDATUM | 19. September 1964 |
GEBURTSORT | Teheran |