Franz Martin – Wikipedia

Gedenktafel in der neuen Residenz

Franz Martin (* 22. September 1882 in Salzburg; † 5. Dezember 1950 ebenda) war ein österreichischer Archivar, Kunst- und Landeshistoriker.

Franz Martin wurde als Sohn eines Tapezierers in Salzburg geboren. Er studierte ab 1901 an der Universität Wien. 1903 wurde er ordentliches Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Am 20. Dezember 1905 wurde er mit der Dissertation Die kirchliche Vogtei im Erzstifte Salzburg promoviert. 1905 wurde er Archivar am Salzburger Landesarchiv, dessen Leiter er von 1924 bis 1950 war. Ab 1920 war er Mitglied der Historischen Landeskommission für Steiermark. Von 1921 bis 1938 und ab 1945 war er Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Er war Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze. 1937 wurde er zum Generalstaatsarchivar ernannt und im selben Jahr korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien.

Franz Martin war verheiratet und hatte vier Kinder. Er starb am 5. Dezember 1950 in seiner Wohnung, Nonnberggasse 3, im ehemaligen Hofrichterhaus des Klosters Nonnberg.

Beigesetzt wurde der nimmermüde Erforscher der Salzburger Landesgeschichte auf dem St. Peter Friedhof, inmitten jener Welt des alten Salzburg, der sein schaffensreiches Leben gegolten hat.

In seiner Wohnung in Salzburg befand sich bis 2006 auch Martins stattliche Kunst- und Antiquitätensammlung, die im Zeitraum 1944 bis 1995 unter Denkmalschutz der Republik Österreich stand. In dieser Sammlung befanden sich Bilder und Antiquitäten von renommierten Künstlern wie Johann Fischbach, Hubert Sattler, Johann Michael Rottmayr, Georg Pezolt und anderen.

Auszeichnungen, Ehrungen

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Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Joh(ann) Phil(ipp) Palms Gefangenschaft in Salzburg 1798. Unterhaltungsbeilage der Linzer Tages-Post, Band 34, 1906, S. l., OBV.
  • Salzburger Urkundenbuch (Bände 2, 1910; 3, 1918; 4, 1928; 4.1933). Salzburg
  • Österreichische Kunsttopographie (Bände 9, 1912; 10, 1913; 11, 1916; 20, 1927; 22, 1929; 25, 1934; 25, 1934, Sonderabdruck 1935; 28, 1940; 30.1947). Wien (u. a.)
  • Das gräflich Kuenburgsche Archiv im Langenhof zu Salzburg (= Mitteilungen des k.k. Archivrates Band 2, 1). Wien 1915, OBV.
  • Das Urkundenwesen der Erzbischöfe von Salzburg von 1106–1246. Vorbemerkungen zum Salzburger Urkundenbuch (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Ergänzungsband 9). Innsbruck 1915, OBV.
  • Die archivalischen Bestände des städtischen Museums Carolino-Augusteum in Salzburg (= Mitteilungen des k.k. Archivrates Band 2, 2). Salzburg 1916, OBV.
  • Die Gründung des Salzburger Gymnasiums. Jahresbericht des k.k. Staats-Gymnasiums in Salzburg, Band 1917/18. Salzburg 1918, OBV.
  • Die alte Stadttrinkstube. Salzburg 1920, OBV.
  • Die Salzburger Residenz (= Österreichische Kunstbücher Band 20). Wien 1920, OBV.
  • — (Hrsg.): Berchtesgaden. Die Fürstpropstei der regulierten Chorherren (1102–1803). Filser, Augsburg 1923, OBV. (Reproduktion der Ausgabe Filser, Augsburg 1923, in: Berchtesgadener Schriftenreihe, Band 7. Berchtesgaden 1970, OBV.)
  • Kunstgeschichte von Salzburg. Salzburger Heimatbücher. Wien 1925, OBV.
  • Wolf Dietrich von Raitenau, Erzbischof von Salzburg. Wien 1925, OBV.
  • Die Regesten der Erzbischöfe und des Domkapitels von Salzburg. Salzburg 1926–34, OBV, Digitalisat.
  • Das Salzburger Grabendach. (= Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien Band 56). Wien 1926, OBV.
  • Documenta quae ius archiepiscopi Salisburgen circa provisionem Gurcen, Seccovien et Lavantinen ecclesiarum illustrant. Salzburg 1927, OBV.
  • Zwei Salzburger Briefsammlungen des 12. Jahrhunderts (das sogen. Briefbuch Erzbischof Eberhards I.) (= Mitteilungen des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung Band 42). Innsbruck 1927, S. 313–, OBV.
  • Quellen zur Geschichte des Salzburger Kunsthandwerks. Wien 1928, OBV.
  • Erzbischof Wolf Dietrich und die Goldschmiedekunst. (= Salzburger Museumsblätter Band 8, 1929, Nr. 5/6). Salzburg 1929, OBV.
  • Zum spätmittelalterlichen Salzburger Urkundenwesen. (= Mitteilungen des österreichischen Instituts für Geschichtsforschung, Ergänzungsband 11). Innsbruck 1929, S. 278–287, OBV.
  • Geschichtliche Entwicklung von Stadt und Land Salzburg (= Die Städte Deutschösterreichs Band 8 (Die Stadt Salzburg im Lande Salzburg, Österreich)). Berlin-Friedenau 1932, OBV.
  • Der Bau des Badeschlosses in Badgastein. (= Badgasteiner Badeblatt Band 26). Badgastein 1936, OBV.
  • Zwei Miszellen. Stadtbrand in Friesach 1582 (und) Abt von St. Peter in Salzburg als Probst von Wieting (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie Band 24/25). Klagenfurt 1936, S. 140–147, OBV.
  • Kleine Landesgeschichte von Salzburg. Salzburg 1937, OBV.
  • Salzburger Friedhöfe. Aus: Bergland, Band 19,11. Salzburg 1937, OBV.
  • Der Rang der Salzburger Suffraganbischöfe. Eine Zeugenreihenstudie (= Mitteilungen des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung Band 52). Innsbruck 1938, OBV.
  • Salzburger Straßen. Verzeichnis der Straßen, Plätze und Wege und Erklärung ihrer Namen. Salzburg 1940, OBV.
  • Braunauer Häuserchronik, mit Stadtplan. Salzburg 1943, OBV.
  • mit Heinrich Hammer, Heinrich Waschgler: Handbuch der Kunstdenkmäler in den Donau- und Alpengauen Band 3: Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Deutscher Kunstverlag, Berlin/Schroll, Wien 1943.
  • Die Stukkatorer des Salzburger Doms. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1944–45, (Bände LXXXIV–LXXXV), S. 91–93, OBV (zobodat.at [PDF]).
  • Das Hausbuch des Felix Guetrater 1596–1634. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgänge 1948–49, (Bände LXXXVIII–LXXXIX), S. 1–50, OBV (zobodat.at [PDF]).
  • Insignia principum Salzburgensium ab anno 1495 usque ad annum 1805. Paralleltitel: Die Wappen der Regenten von Salzburg. Wien/Zell am See (u. a.) 1948, OBV.
  • Salzburgs Fürsten in der Barockzeit. 1587 bis 1771. Salzburg 1949, OBV.
  • Schloß Hellbrunn bei Salzburg. Salzburg 1949, OBV.
  • Zur Lebensgeschichte des Salzburger Kartographen Josef Fürstaller. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1951, (Band XCI), S. 124–131, OBV (zobodat.at [PDF]).
  • Kaiser Joseph II. auf dem Haunsberg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1952, (Band XCII), S. 156–160, OBV (zobodat.at [PDF]).
  • Salzburger Strassennamen. Verzeichnis der Strassen, Gassen, Plätze, Wege, Tore, Brücken und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 1.–5. Auflage (5. Auflage, 2006, revidiert von Enkel Mag. Andreas Martin und Tochter Willa Leitner-Martin), OBV.
  • Josef Karl Mayr: Franz Martin †. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 91, 1951, S. 188–206 (mit Schriftenverzeichnis, zobodat.at [PDF]).
  • Franz Martin, Eleonore Telsnig (Bearb.): Salzburg – Geschichte und Kunst dieser Stadt. 5., durchgesehene und erweiterte Auflage. Das Bergland-Buch, Salzburg 1972, ISBN 3-7023-0021-X, S. ?.
  • August Stockklausner (Hrsg.): In Salzburg geboren. Lebensbilder aus sieben Jahrhunderten. 2. Auflage. Salzburger Nachrichten-Verlag, Salzburg 1973, ISBN 3-85304-032-2, S. 227–230.
  • H. Wagner: Martin Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 113 f. (Direktlinks auf S. 113, S. 114).
Commons: Franz Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Autorenschaft zugeschrieben in Jahrgang 1930 (Band LXX), S. 184, Ges.-Angelegenheiten.
  2. Autorenschaft zugeschrieben in Jahrgang 1930 (Band LXX), S. 185, Ges.-Angelegenheiten.
  3. a b c d e f g h i j k l m n 1946 in: —: Hundert Salzburger Familien. Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.

Einzelnachweise

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  1. Stockklausner: Geboren in Salzburg. S. 227.