Freie Liste – Wikipedia

Freie Liste
Partei­vorsitzende Daniel Walser, Isabelle von Salis, Manuela Haldner-Schierscher, Stefan Becker, Tobias Gassner, Valentin Ritter
Gründung 1985
Hauptsitz Vaduz
Ausrichtung Sozialdemokratie,
Grüne Politik,
Linksliberalismus
Farbe(n) Grün
Jugendorganisation Junge Liste
Zeitung Weiss Magazin[1]
Sitze Landtag
3 / 25 (12 %)
(2021)
Website www.freieliste.li
Ehemaliges Logo der Freien Liste

Die Freie Liste (FL) ist eine Partei im Fürstentum Liechtenstein. Sie wurde 1985 gegründet und charakterisiert sich als „sozial, demokratisch und ökologisch“.[2]

Laut Parteiprogramm sind die zentralen Themen der Freien Liste Gleichstellung von Mann und Frau, soziale Gerechtigkeit und Solidarität, Umweltschutz, Verkehrspolitik und Integration von Ausländern. Sie setzt sich für die Einführung einer repräsentativen Monarchie im Fürstentum ein. Sie steht ausserdem der liechtensteinischen Staatskirche, dem Erzbistum Vaduz und Erzbischof Wolfgang Haas, wegen dessen konservativer Haltung, kritisch gegenüber.

Die Freie Liste trat erstmals zur Landtagswahl 1986 an. Bei dieser, und auch bei der Wahl 1989 konnten sie die Sperrklausel nicht überwinden.

1993 überwand sie bei der Landtagswahl mit über 10 % erstmals die Acht-Prozent-Sperrklausel und konnte sich auch bei der vorgezogenen Wahl im selben Jahr mit 8,5 % konsolidieren, wobei dies seitdem das schlechteste Ergebnis blieb. 1997 auf über 11 % gesteigert und 2001 wieder etwas abgefallen, erreichte die Liste bei der Wahl 2005 den Rekordwert von 13,3 % der Stimmen und errang damit drei von insgesamt 25 Mandaten. Bei der Landtagswahl 2009 sank sie auf 8,9 Prozent und konnte nur mehr einen Sitz erringen. Bei der Wahl 2013 stieg ihr Anteil wieder auf über 11 Prozent, was der Partei wiederum drei Mandate einbrachte. Bei den Landtagswahlen am 5. Februar 2017 gewann die Freie Liste 1,5 % hinzu, dies brachte aber keine Änderung bei der Anzahl der Sitze.

An der Landtagswahl 2021 kam die Freie Liste auf 12,9 % und erreichte damit ein Plus von 0,3 %, die Anzahl der Sitze der Freien Liste blieb jedoch weiterhin gleich.

Kommunalpolitik

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Seit den Gemeindewahlen 2019 ist die FL in sieben von elf Gemeinderäten vertreten. Sie stellt keinen Gemeindevorsteher.

Jugendorganisation

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Logo der Jungen Liste

2019 wurde die Junge Liste (JL) als eine der Freien Liste verbundene Jungpartei gegründet.[3] Im September 2020 stellte die Jugendorganisation auf der Generalversammlung der Freien Liste erstmals ihre Ziele vor.[4]

Im Oktober 2020 startete die Junge Liste eine Unterschriftensammlung für eine Petition mit dem Ziel, das Wahlalter in Liechtenstein auf 16 zu senken.[5][6] Die Junge Liste richtete im Mai 2021 eine entsprechende Petition an den Landtag, der diese an die Regierung überwies.[7]

Im September 2021 konstituierte sich die Junge Liste als eigener Verein.[8]

An der Generalversammlung im August 2022 beschlossen die Mitglieder Daniel Lochner (Triesen) und Samuel Schurte (Balzers) in den Gemeindewahlen 2023 als Vorsteherkandidaten aufzustellen.[9]

Nach eigenen Angaben hat die Junge Liste 60 Mitglieder (Stand September 2024).

Ergebnisse bei den Landtagswahlen
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
1986 6'582 7,1 %
0/25
3.
1989 12'090 7,6 %
0/25
3.
1993 (Feb.) 16'724 10,4 %
2/25
3.
1993 (Okt.) 13'447 8,5 %
1/25
3.
1997 19'455 11,4 %
2/25
3.
2001 16'184 8,8 %
1/25
3.
2005 25'273 13,0 %
3/25
3.
2009 17'835 8,9 %
1/25
3.
2013 21'603 11,1 %
3/25
4.
2017 24'595 12,6 %
3/25
4.
2021 25'956 12,9 %
3/25
3.
Landtagswahlergebnisse der FL seit 1986
15%
10%
5%
0%
86
89
93
93
97
01
05
09
13
17
21

Einzelnachweise

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  1. Weiss Magazin – Freie Liste. In: freieliste.li. Abgerufen am 20. November 2021.
  2. Freie Liste – sozial demokratisch ökologisch. In: freieliste.li. Abgerufen am 10. April 2022.
  3. Michael Wanger: «Auch Junge haben Recht auf das höchste demokratische Gut». (PDF) In: ahv.li. Liechtensteinische AHV-IV-FAK, 7. Oktober 2020, abgerufen am 10. April 2022 (Artikel aus dem Liechtensteiner Volksblatt im Medienpiegel der AHV-IV-FAK (Liechtensteinische Versicherungen)).
  4. Petition der Jungen Liste für Wahlalter 16. In: Radio Liechtenstein. 9. Oktober 2021, abgerufen am 9. Oktober 2021.
  5. Junge Liste startet Unterschriftensammlung. In: Liechtensteiner Vaterland. 6. Oktober 2020, abgerufen am 9. Oktober 2021.
  6. Günther Meier: Das Stimmrechtsalter 16 wird auch in Liechtenstein immer mehr zum Thema. In: Neue Zürcher Zeitung. 2. November 2020, abgerufen am 9. Oktober 2021.
  7. Dokumentation - Parlamentarische Eingänge. In: landtag.li. Landtag des Fürstentums Liechtenstein, abgerufen am 10. April 2022.
  8. Junge Liste konstituiert sich als eigener Verein. In: liewo.li. Liewo Sonntagszeitung, 28. September 2021, abgerufen am 10. April 2022.
  9. Junge Liste stellt Vorsteherkandidaten für Triesen und Balzers auf. Abgerufen am 19. November 2022.