Friederike Spitzenberger – Wikipedia
Friederike Spitzenberger (auch Friederike Weiss-Spitzenberger; * 24. Jänner 1939 in Wien) ist eine österreichische Mammalogin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spitzenberger legte 1957 ihre Matura am BGRG 8 Albertgasse ab. Anschließend begann sie ein Studium der Zoologie und der Paläontologie an der Universität Wien, wo sie sich zusammen mit dem späteren Ökologieprofessor Hans Martin Steiner (1938–2014) selbständig in die Wirbeltierzoologie einarbeitete. Ihr bevorzugtes Studiengebiet waren die Donau-Auen, worüber sie 1964 ihre Dissertation mit dem Titel Zur Ökologie und Bionomie der Spitzmäuse (Mammalia: Soricidae) in den Donauauen oberhalb und unterhalb Wiens schrieb.
Im Juli 1964 begann Spitzenberger als Volontärin im Naturhistorischen Museum Wien. 1966 wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und 1982 übernahm sie als Nachfolgerin von Kurt Bauer die Leitung der Säugetiersammlung des Naturhistorischen Museums Wien, die sie bis zu Pensionierung im Jahr 2004 innehatte.
Ihre Forschungsinteressen gelten der Systematik, Ökologie und Zoogeographie österreichischer und nahöstlicher Säugetiere. Sie unternahm Forschungsreisen in die Türkei, in den Nordosten Griechenlands, Zypern, Libyen, Marokko, Kenia und in die Pyrenäen. Sie hatte Lehraufträge an der Ege Üniversitesi in Izmir sowie an der Universität Salzburg.
1971 beschrieb Spitzenberger die Taurus-Weißzahnspitzmaus (Crocidura arispa) und 1978 die Türkische Stachelmaus (Acomys cilicicus). Im Juni 1969 sammelte sie den Paratypus der Anatolischen Wiesenotter (Vipera anatolica), Abidin Budak sammelte im Juli 1969 ein Exemplar, das als Holotypus klassifiziert wurde.
Spitzenberger veröffentlichte über 120 Fachartikel.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spitzenberger wurde mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich, dem Kulturpreis des Landes Burgenland sowie mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Österreichischen Naturschutzbundes ausgezeichnet. Der deutsche Botaniker Dietrich Podlech benannte 2001 die Tragant-Art Astragalus spitzenbergeri aus der Türkei nach Friederike Spitzenberger.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (mit Kurt Bauer) Vogelparadiese der Welt, 1970
- (mit Wolfgang Böhme, Edwin Möhn, Paul Müller, Peter Nagel, Herbert Schifter und Gerd von Wahlert) Tiere der Welt, 1976
- Säugetiere. Führer durch die Schausammlung des Naturhistorischen Museums Wien, 1981
- (mit Kurt Bauer und Antal Festetics) Artenschutz in Österreich – besonders gefährdete Säugetiere und Vögel Österreichs und ihre Lebensräume. Österreichische Gesellschaft für Vogelkunde und Säugetiersammlung des Naturhistorischen Museums Wien, 1981
- Die Fledermäuse Wiens. Ergebnisse einer Erhebung in den Jahren 1965–1988 der Biospeläologischen Arbeitsgemeinschaft an der Säugetiersammlung des Naturhistorischen Museums Wien, 1990
- (mit Kurt Bauer) Die Säugetierfauna Österreichs Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, 2001
- Rote Listen gefährdeter Säugetiere Vorarlbergs, 2006
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Max Bauer Friederike Spitzenberger 60 In: Egretta 41(2), 1998, S. 124–127
Personendaten | |
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NAME | Spitzenberger, Friederike |
ALTERNATIVNAMEN | Weiss-Spitzenberger, Friederike |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Mammalogin |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1939 |
GEBURTSORT | Wien |