Friedhof Liesing – Wikipedia

Friedhof Liesing
Orthofoto des Friedhofs

Der Friedhof Liesing ist ein Friedhof im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing.

Lage und Größe

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Der Friedhof liegt im Bezirksteil Liesing nördlich der Grenze zur niederösterreichischen Gemeinde Perchtoldsdorf. Er erstreckt sich über eine Fläche von 47272 m2 und weist über 4300 Grabstellen auf.

Eingangsbereich

Die Verstorbenen von Liesing wurden zunächst auf dem Atzgersdorfer Friedhof beerdigt. 1784 erhielt Liesing einen eigenen Friedhof an der heutigen Dirmhirngasse, der 1825 erweitert wurde.

Der heutige Friedhof Liesing wurde 1863 angelegt und der alte Friedhof aufgelassen. An dessen Stelle wurde eine Mädchenschule erbaut. 1927 wurde auf dem heutigen Friedhof ein Urnenhain angelegt. 1952 wurde der Friedhof zum Hauptfriedhof des Gemeindebezirks Liesing bestimmt. Die letzte von mehreren Erweiterungen erfolgte im Jahr 1960. Die 1920 errichtete Aufbahrungshalle wurde 1969/1970 durch den Architekten Erich Boltenstern umgebaut.

Auf dem Friedhof Liesing steht das 1926 enthüllte Kriegerdenkmal Trauernde Mutter mit Kind von Rudolf Schmidt. Der älteste erhaltene Grabstein datiert auf das Jahr 1792 und markiert die letzte Ruhestätte von Josef von Kurzböck, Herr von Ober- und Unterliesing und Großvater des ebenfalls hier begrabenen August Neilreich. Nach 1945 wurde am Friedhof ein Mahnmal für die Liesinger Freiheitskämpfer gegen Austrofaschismus und NS-Regime errichtet, auf deren Tafeln die Namen der Ermordeten und Hingerichteten eingraviert sind.

Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten

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Ehrenhalber gewidmete Gräber

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Das Grab von Rudolf Waisenhorn

Der Friedhof Liesing weist sieben ehrenhalber gewidmete Gräber auf.

Name Lebensdaten Tätigkeit
Rudolf Bukal 1863–1914 Chemiker und Wohltäter
Karl Cizek 1854–1922 Pflegling
Familie Kurzbeck-Felsern Buchhändler, Drucker
August Neilreich 1803–1871 Botaniker und Jurist
Ferdinand Pellmann 1828–1906 Privater, Bürgermeister von Liesing (1860–1867)
Anton Singer 1790–1861 Gemeindearzt und Wohltäter
Rudolf Waisenhorn 1871–1921 Krankenkassenbeamter, Bürgermeister von Liesing

Gräber weiterer Persönlichkeiten

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Weitere bedeutende Persönlichkeiten, die am Friedhof Liesing begraben sind:

Name Lebensdaten Tätigkeit
Ludwig Brousek 1908–1974 Fußballspieler
Karl Fian 1960–2006 Jazz- und Rocktrompeter
Johann Fröhlich 1911–1934 Widerstandskämpfer gegen den Austrofaschismus
Richard Lehmann 1911–1934 Widerstandskämpfer gegen den Austrofaschismus
Hubert Maresch 1874–1955 Baumeister und Architekt
Heinz Scharff 1920–2014 Generaltruppeninspektor des Bundesheer
Leopold Schumm 1878–1955 Architekt
Reinhold Suttner 1927–2018 Politiker
Mausoleum Löwenthal, renoviert 2020

Das kunsthistorisch wertvolle neogotische Mausoleum über der Gruft von Theodor Löwenthal (Gruppe 1, G 9) stammt aus der Zeit um 1865, es wurde in den Jahren 2018–2020 durch die Kulturabteilung der Stadt Wien renoviert (das Grab als solches ist aufgelassen). Theodor Löwenthal war Bankfachmann, Mitbesitzer der Liesinger Brauerei und Gemeinderat in Liesing.[1]

Vor dem Eingang des Friedhofes befindet sich ein Denkmal für Viktor Mrnustik und Franz Heindl, zwei Mitgliedern des antifaschistischen Widerstandes.

Commons: Friedhof Liesing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 7′ 53″ N, 16° 17′ 38″ O

Einzelnachweise

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  1. Stadt Wien Kultur: Restaurierung des Mausoleums von Theodor Löwenthal am Friedhof Liesing APA-OTS-Service, 04.10.2020, 10:00 | OTS0014 | PID Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien. (abgerufen am 4. Oktober 2020).