Friedrich Fichter – Wikipedia
Carl Friedrich Rudolf «Fritz» Fichter (* 6. Juli 1869 in Basel; † 6. Juni 1952 ebenda) war ein Schweizer Chemiker.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Eltern waren der Bandfabrikant Johann Benedikt Fichter (1825–1913) und Marie Elisabeth, die Tochter des Basler Tuchhändlers Leonhard Seiler (1796–1855). Sein Grossvater, Johann Jakob (1796–1879) war bis 1853 Teilhaber an der Bandfabrik DeBary & Bischoff und hatte dann seine eigene Fabrik gegründet.[1] Sein Bruder war der Pfarrer Johann Heinrich (Hans) (1861–1947.[2])
1904 heiratete er Maria Louise (1877–1959), die Tochter des Historikers August Christoph Bernoulli (1839–1921), mit der er drei Söhne und drei Töchter hatte. Seine letzte Ruhestätte fand Fichter auf dem Wolfgottesacker in Basel.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte Chemie an der Universität Basel und ab 1890 in Strassburg bei Rudolph Fittig, wo er 1894 mit der Arbeit Ueber Propyl-Itaconsäure, -Citraconsäure und -Mesaconsäure mit höchster Auszeichnung zum Dr. phil. nat. promovierte.[3][4] 1896 kehrte er nach Basel zurück und wurde Assistent von Jules Piccard. 1897 habilitierte er sich und wurde 1903 an der Universität Basel ausserordentlicher und 1911 ordentlichen Professor für anorganische Chemie. 1932 wurde er Rektor der Universität.
Er arbeitete anfangs hauptsächlich zur präparativ-anorganischen Chemie, wobei ihm die erste Reindarstellung des Berylliums gelang. Später wandte er sich der Elektrochemie zu und untersuchte die an der Anode und Kathode sich bildenden Zwischenprodukte und deren Reaktionsfolgen.
1918 war er zusammen mit Philippe-Auguste Guye (1862–1922) Mitbegründer der Helvetica Chimica Acta und bis 1948 deren Redakteur.[5]
Er ist mehrfacher Ehrendoktor, erhielt den französischen Orden Chevalier de la Légion d’Honneur und 1948 die Paracelsus-Medaille der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft. Im Jahr 1932 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Erlenmeyer: Fichter, Carl Friedrich (Fritz) Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 126 (Digitalisat).
- H. Erlenmeyer: Fritz Fichter 1869-1952. In: Helvetica Chimica Acta. 36, 1953, S. 753–772, doi:10.1002/hlca.19530360402.
- Christoph Tamm: Fichter, Friedrich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- [1][2][3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Friedrich Fichter im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Einstein talk, betrifft Einsteins negative Empfehlung an Friedrich Fichter betreffs August Bernoulli.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Philipp Sarasin: Stadt der Bürger: bürgerliche Macht und städtische Gesellschaft. Basel 1846–1914. Vandenhoeck & Ruprecht, 1997, ISBN 352536105X, S. 64 (Digitalisat).
- ↑ PA 797 A Pfr. Johann Heinrich (Hans) Fichter (1861-1947) (Serie).
- ↑ Rudolph Fittig: Ueber Umlagerungen bei den ungesättigten Säuren. In: Justus Liebig's Annalen der Chemie. 304, 1899, S. 117–145, doi:10.1002/jlac.18993040202. (S. 241–258 betreffen den Teil VI von Fichter).
- ↑ Informationen zu und akademischer Stammbaum von Friedrich Fichter bei academictree.org, abgerufen am 4. Februar 2018.
- ↑ Edgar Heilbronner und M. Volkan Kisakürek: 75 Years History of Helvetica Chimica Acta (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Fichter, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Fichter, Carl Friedrich Rudolf (vollständiger Name); Fichter, Fritz (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1869 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 6. Juni 1952 |
STERBEORT | Basel |