Gächinger Kantorei Stuttgart – Wikipedia
Gächinger Kantorei Stuttgart (bis 2016) Gaechinger Cantorey (ab 2016) | |
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Sitz: | Stuttgart / Deutschland |
Gründung: | 1954 |
Gattung: | Gemischter Chor (bis 2016); gemischter Chor und Barockorchester (ab 2016) |
Gründer: | Helmuth Rilling |
Leitung: | Hans-Christoph Rademann |
Stimmen: | SATB, projektabhängig bis zu ca. 200 Sänger |
Die Gächinger Kantorei Stuttgart, kurz Gächinger Kantorei genannt, war ein national und international agierender Chor mit Sitz in Stuttgart. Er wurde 1954 an der Georgskirche in Gächingen (bei Reutlingen) von Helmuth Rilling gegründet, der das Ensemble bis 2013 leitete. Die Sänger und Musiker stammten nicht aus Gächingen, sondern waren anfangs Musikstudierende oder im Tübinger Stift Anwärter als Pfarrer.
Unter Rillings Nachfolger Hans-Christoph Rademann wurde der Chor reformiert und der Name im Jahr 2016 geändert. Der neue Name Gaechinger Cantorey bezieht sich sowohl auf den Chor als auch auf ein neu gegründetes Barockorchester.
Gächinger Kantorei Stuttgart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfangs widmete sich der Chor weitgehend der A-cappella-Musik des 16., 17. und 20. Jahrhunderts, um sein Repertoire dann auch auf die A-cappella-Werke der Romantik zu erweitern. 1965 begann eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem ebenfalls von Rilling gegründeten Bach-Collegium Stuttgart, verbunden mit einer Verlagerung des Repertoireschwerpunktes auf die vokal-instrumentale Musik des 18. und 19. Jahrhunderts.
In den 1960er-Jahren führten erste Konzertreisen in die DDR, ČSSR und nach Ungarn, eine erste Tournee in die USA folgte 1968. Der Chor bestritt 1976 gemeinsam mit dem Israel Philharmonic Orchestra die israelische Erstaufführung des Deutschen Requiems von Brahms. In den 1980er-Jahren fanden Konzertreisen nach Polen und Moskau statt.
Heute konzertiert der Chor mit verschiedenen Orchestern regelmäßig im In- und Ausland (u. a. Internationale Bachakademie Stuttgart, Salzburger Festspiele, Luzerner Festwochen, Prager Frühling). 1985 schloss die Gächinger Kantorei nach 15 Jahren die weltweit erste Gesamteinspielung sämtlicher geistlicher Kantaten und Oratorien Johann Sebastian Bachs im Hänssler Verlag ab. Unter den zahlreichen von der Gächinger Kantorei uraufgeführten Werken finden sich etwa die Messa per Rossini (1988), Litany von Arvo Pärt (1994) oder Deus Passus (Passionsstücke nach Lukas) von Wolfgang Rihm (2000).
Die Gächinger Kantorei Stuttgart ist kein stehendes Berufsensemble, sondern projektbezogen aus einem festen Stamm von Chormitgliedern aus ganz Deutschland besetzt, überwiegend Absolventen eines Musikstudiums.
Im August 2013 übernahm in Nachfolge Helmuth Rillings Hans-Christoph Rademann die künstlerische Leitung.
Gaechinger Cantorey (seit 2016)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||
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Im Sommer 2016 wurde der Name in Gaechinger Cantorey geändert. Der Name schließt nun neben einem nach aufführungspraktischen Kriterien zusammengestellten Chor zugleich das neu gebildete Barockorchester der Bachakademie ein. Die gemeinsame Bezeichnung von Chor und Orchester als Cantorey knüpft an den Sprachgebrauch des 18. Jahrhunderts an, als ein Chor ein Ensemble von Sängern oder auch ein Orchester von Instrumentalisten sein konnte. Zugleich spiegelt die historisierende Schreibweise Cantorey Rademanns Ziel wider, das „ästhetische Klangideal des Barock“ zu erreichen.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Bomba (Hrsg.): „Singet se noh…?“ Festschrift 50 Jahre Gächinger Kantorei Stuttgart 1954–2004. Internationale Bachakademie, Stuttgart 2004.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Gächinger Kantorei Stuttgart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gächinger Kantorei bei bach-cantatas.com (englisch)
- Gächinger Kantorei Stuttgart (1954 bis 2016) Informationen der Bachakademie Stuttgart
- Gaechinger Cantorey (ab 2016) Informationen der Bachakademie Stuttgart
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chartquellen: DE
- ↑ Gaechinger Cantorey bachakademie.de, abgerufen am 27. Dezember 2017.