Gündenhausen – Wikipedia
Gündenhausen Stadt Schopfheim | |
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Koordinaten: | 47° 39′ N, 7° 48′ O |
Höhe: | 362 m |
Eingemeindung: | 1809 |
Postleitzahl: | 79650 |
Gündenhausen ist ein Wohnquartier der südbadischen Stadt Schopfheim. Das Dorf liegt westlich der Schopfheimer Altstadt und wurde bereits 1809 eingemeindet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wird unter dem Namen Gundihusin im Jahr 1186 erstmals erwähnt.[1] Das entsprechende Schriftstück ist jedoch gefälscht, sodass fraglich ist, ob dies als urkundliche Erwähnung gelten kann.[2]
Das Dorf Gündenhausen ist schon damals eng mit Schopfheim verbunden gewesen, sodass Gündenhausen höchstwahrscheinlich auch durch die Herren von Kienberg an das Kloster St. Blasien kam.[3] 1278 ist bei Gündenhausen Besitz der Herren von Rotenberg, einer Seitenlinie der Herren von Rötteln erwähnt. Diese Erwähnung geschah im Zuge einer Schenkung dieses Besitzes an das Kloster St. Blasien.[4][5] Bereits im Jahr 1394 werden Gündenhausen, Enningen (Wüstung in Wiechs), Wiechs, Eichen und Ehner-Fahrnau als Orte der Schopfheimer Vogtei genannt. Aufgrund der damals schon verkehrsgünstigen Lage an der Landstraße zwischen Maulburg und Schopfheim etablierte sich eine Tafernwirtschaft, die mindestens seit den Jahren 1514/1515 bestand. Man vermutet, dass sie der Stadt gehörte, die das Taferngeld an den Markgrafen entrichtete.[6]
Bereits 1809 sollte Gündenhausen nach Schopfheim eingemeindet werden, was aber aufgrund von wirtschaftlichen Vorbehalten beider Seiten erst 1841 definitiv erfolgte.[7] Die Lage an der Mündung des Kleinen Wiesentals hatte zur Folge, dass eine Pferdewechselstation und eine Mühle die umliegenden Orte versorgte.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gündenhausen liegt aufgrund seiner Lage an Verkehrsachsen, die durch das Wiesental und in das Kleine Wiesental führen. Durch den Ort führen sowohl die L139 ins Kleine Wiesental als auch die L139 in Richtung Maulburg. Über die L139 besitzt Gündenhausen einen Anschluss an die B317. Seit dem 9. Dezember 2007 hat Gündenhausen zudem mit der Haltestelle Schopfheim West einen Anschluss an die Wiesentalbahn.
Durch diverse Gewässer wie die Wiese, den Schlierbach und den Gewerbekanal siedelte sich schon früh Industrie an. Heute sind diverse Unternehmen in Gündenhausen ansässig.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Seith: Die Eingemeindung des Weilers Gündenhausen. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Schopfheim. Im Zusammenhang mit der Deutschen Geschichte. Stadt Schopfheim, Schopfheim, 1976, S. 315–316
- Karl Seith: Die Mühle in Gündenhausen. In: Das Markgräflerland, Heft 1/1964, S. 1–6 (Digitalisat der UB Freiburg)
- Gündenhausen. In: Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 546–547.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gündenhausen – Archivmaterial. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe Albert Krieger (Bearbeiter), Badische Historische Kommission (Hrsg.): Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden. Heidelberg 1904, Band 1, Spalte 788 Digitalisat der UB Heidelberg
- ↑ Gündenhausen - Wohnplatz. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- ↑ Schopfheim - Altgemeinde~Teilort. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- ↑ Gündenhausen - Wohnplatz. Abgerufen am 4. Januar 2021.
- ↑ Johann Wilhelm Braun (Bearb.): Urkundenbuch des Klosters Sankt Blasien im Schwarzwald. Von den Anfängen bis zum Jahr 1299. Teil I: Edition; Teil II: Einführung, Verzeichnisse, Register, Stuttgart 2003, ISBN 3-17-017985-3. (= Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Reihe A, Quellen; Band 23), Urkunde Nummer 531
- ↑ Der Landkreis Lörrach. Band II., S. 547.
- ↑ Eugen A. Meier: Rund um den Baselstab: Drei historische Bildbände über 235 Städte und Dörfer in der Regio Basiliensis, Band 3, Birkhäuser, Basel 1978, ISBN 3-7643-0994-6, S. 149 beschränkt einsehbares Google-Digitalisat und August Eberlin: Geschichte der Stadt Schopfheim und ihrer Umgebung, im Zusammenhang mit der Zeitgeschichte, Reprint der Ausgabe von 1878 mit einem Vorwort und der Biografie von August Eberlin, S. 150 Google-Digitalisat. Bei Seith wird sogar von Streitigkeiten bis 1851 gesprochen.
- ↑ Frank Joachim Ebner: Rolle in der Geschichte Tor zum großen und kleinen Wiesental. Abgerufen am 4. Januar 2021.