Günselsdorf – Wikipedia
Marktgemeinde Günselsdorf | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 6,62 km² | |
Koordinaten: | 47° 57′ N, 16° 16′ O | |
Höhe: | 243 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.728 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 261 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2525 | |
Vorwahl: | 02256 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 12 | |
NUTS-Region | AT127 | |
UN/LOCODE | AT GLO | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Anton Rauch-Straße 12 2525 Günselsdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alfred Artmäuer (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Günselsdorf im Bezirk Baden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Günselsdorf ist eine Marktgemeinde in Niederösterreich im Bezirk Baden.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Marktgemeinde leben 1728 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024) auf einer Fläche von 6,6 Quadratkilometer. Der Ort liegt östlich von Leobersdorf im Wiener Becken an der Triesting. Der Großteil der Gemeindefläche, nämlich 500 Hektar, sind landwirtschaftlich genutzte Fläche. Auch einen kleinen Teil Weinbau findet man hier.[1]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kottingbrunn | Teesdorf | |
Schönau an der Triesting | Blumau-Neurißhof |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname leitet sich von Guncinesdor her und wurde 1130 das erste Mal im Saalbuch des Stiftes Klosterneuburg erwähnt. Der Ort wurde von den Babenbergern im 11. und 12. Jh. besiedelt. Der Ort litt immer wieder unter den einfallenden Ungarn und später unter den Türkenkriegen.
Bei der heutigen Kreuzung der B17 und B18 bestand bis 1848 eine Mautstelle. Auch eine Poststation zum Wechsel der Pferde gab es dort bis 1847.
Im Zuge der Industrialisierung entstand 1847 an einem eigens angelegten Kanal eine große Baumwollspinnerei, die 1848 an den Cousin von Nikolaus Dumba, Theodor Dumba (1818–1880), kam, dem 1849 von der Amtsverwaltung Schönau ein einfaches Fabriksbefugnis zur Erzeugung von Baumwoll-Gespinsten für Günselsdorf verliehen wurde. Nach mehreren Eigentümerwechseln bestand das Werk bis ca. 1965.[2]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Günselsdorf ein Bäcker, ein Baustoffhändler, zwei Tankstellen, zwei Brennstoffhändler, zwei Buchhändler, drei Fleischer, zwei Friseure, fünf Gastwirte, neun Gemischtwarenhändler, ein Harzhändler, ein Kaffeehaus, ein Kino, ein Landesproduktehändler, zwei Mechaniker, drei Obst- und Gemüsehändler, zwei Pferdefleischhauer, ein Schlosser, ein Schmied, zwei Schneider und eine Schneiderin, drei Schuster, ein Trafikant, ein Wagner, zwei Webereien, ein Weinhändler, ein Zuckerwarenhändler und einige Landwirte ansässig.[3]
1971/1972/1973 kam es mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung zur Bildung der Großgemeinde Steinfelden, welche 1988 wieder aufgelöst wurde.[4][5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Günselsdorf hl. Georg
- Löwentor
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den sechzehn landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren neun Haupt- und sieben Nebenerwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 217 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 35 in der Bauwirtschaft. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (81), freiberufliche Dienstleistungen (52) und soziale und öffentliche Dienste (34 Mitarbeiter).[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 16 | 21 | 12 | 14 |
Produktion | 19 | 17 | 252 | 296 |
Dienstleistung | 76 | 46 | 212 | 153 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 lebten 868 Erwerbstätige in Günselsdorf. Davon arbeiteten 144 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 332 Menschen zur Arbeit nach Günselsdorf.[9] Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Straßenverkehrsschlagader ist die Wiener Neustädter Straße (B 17). Die Hainfelder Straße (B 18) beginnt hier. Über diese ist nach Durchquerung von Leobersdorf die Südautobahn A2 zu erreichen und ebenso der Bahnhof Leobersdorf der Südbahn, also die beiden hochrangigen Verkehrsadern sowohl des Individual- als auch des öffentlichen Personennahverkehrs. Im östlichen Nachbarort Teesdorf und dem benachbarten Tattendorf befinden sich überdies Zusteigemöglichkeiten zur Aspangbahn. | Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran! |
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Günselsdorf befindet sich ein Kindergarten.[10]
Rettung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arbeiter Samariter Bund Österreichs, Gruppe Steinfelden-Schönau-Leobersdorf
Sportvereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seit 1911 gibt es den SC Günselsdorf, der es trotz geringer Einwohnerzahl (damals ca. 800 Einwohner) im Jahr 1962/63 bis in die Regionalliga Ost schaffte.
- Seit über 20 Jahren gibt es den 1. TC Günselsdorf. Zahlreiche Damen und Herren gehen dem Hobby auch teilweise in den Meisterschaftsbewerben des Kreise Süd/Ost des NÖTVs nach. Die Jugendarbeit steht unter der Zusammenarbeit mit dem TC Steinfeld (reiner Jugendverein) ebenfalls auf erfolgreichen Beinen und hat schon einige Jugendranglistenspieler hervorgebracht.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus 19 Mandataren.
Partei | 2020[11] | 2015[12] | 2010[13] | 2005[14] | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Prozent | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
SPÖ1) | 73,08 | 14 | 80,28 | 16 | 71,61 | 14 | 64,01 | 12 |
Unser Günselsdorf (ÖVP)2) | 26,92 | 5 | 19,72 | 3 | 13,74 | 2 | 11,19 | 2 |
Freie Bürgerliste Günselsdorf | 14,65 | 3 | 24,80 | 5 |
1) Die SPÖ trat auch unter dem Namen „Liste SPÖ“ an. 2) Die Liste Günselsdorf trat auch unter dem Namen „ÖVP“ an.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlässlich der Erhebung zur Marktgemeinde am 25. Juni 1968 wurde das Gemeindewappen verliehen.[16]
Blasonierung: In einem blauen Schild ein silberner Schräglinksbalken, überdeckt mit einem goldenen (gelben) Horn mit rot – silberner (weißer) Quaste.
Das Horn ist auf die alte Poststation zurückzuführen. Aus den Farben leiten sich die Marktfahnenfarben blau-weiß-gelb ab.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2008 Helmuth Kaipel, Altbürgermeister[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Gaaden bis Klosterneuburg. Schmidl, Wien 1831, S. 32 (Ginselsdorf in der Google-Buchsuche).
- Heimatkunde des Bezirkes Baden. Herausgegeben vom Ausschuss für Heimatkunde des Bezirksschulrates Baden. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1928, S. 249–251.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günselsdorf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30612 – Günselsdorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Webpräsenz der Marktgemeinde Günselsdorf
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Günselsdorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Manfred Hösch: Lagetypologie der Industriebetriebe im Viertel unter dem Wienerwald bis 1850. Wien, Techn. Universität, Diss., 1984, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund, Textband, S. 416 f.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 271
- ↑ a b c Günselsdorf. Trauer um Altbürgermeister Kaipel. NÖN, 24. Jänner 2017.
- ↑ https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/LgblNO/LRNI_1989072/LRNI_1989072.html Verordnung über die Trennung der Marktgemeinde Steinfelden.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Günselsdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Günselsdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Günselsdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Günselsdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2015. Abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2005. Abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Günselsdorf, abgerufen am 22. Juli 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gedächtnis des Landes – Orte: Günselsdorf. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 9. März 2023.