Günter Malchow – Wikipedia

Günter Malchow (* 9. Oktober 1955 in Coesfeld) ist ein deutscher Künstler (Malerei, Rauminstallationen, Glasarbeiten, Möbel).[1]

Günter Malchow studierte von 1975 bis 1976 an der Kunstakademie Düsseldorf. Zwischen 1976 und 1979 machte er eine Ausbildung zum Kriminalkommissar und studierte dafür an der FHÖV in Dortmund.[2] 1983 nahm er sein Studium der Malerei bei Peter Kleemann und Konrad Klapheck wieder auf. Bei Klapheck wurde er Meisterschüler und schloss sein Studium 1987 ab.[3]

Malchow realisierte neben der Malerei seit 1998 auch einige Arbeiten im Bereich Kunst am Bau. Seit 2009 ist eine Glasgestaltung im Haupteingang des St. Franziskus-Hospital Münster zu sehen.

Zitate zum Werk von Günter Malchow

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Günter Malchows Bilder verwahren kein Geheimnis, das es in den Strukturen und Mustern erst noch zu entdecken gäbe. Es waltet ein malerischer Rationalismus, der die Farben ordnet und dabei keine Zeichen setzt. Die Ordnungsgesetze kennen wir nicht oder noch nicht, aber zur Ordnung gehört ganz augenscheinlich, dass aller Sinn, alle Bedeutung an der sichtbaren Oberfläche der Bilder spielt. Und wenn die Ausstellung »Mit Farbe Bilder bauen« heißt, dann meint das auch, dass sich ganz ohne Spekulation beschreiben lässt, was sich auf der Sehbenutzer-Oberfläche tut.Tatsächlich lassen sich Schritt für Schritt die einzelnen Bild-Bau-Maßnahmen nachvollziehen und die zugrunde liegenden Bild-Baupläne studieren. (...) Einer wie Günter Malchow kann nicht einfach sagen, ich mal jetzt mal – und schwingt den Pinsel, bis er ihm aus dem entkräfteten Arm fällt. Solche Bilder brauchen ihre Vorbereitung, ihre Anlage, ihren Entwurf, an den sie sich halten oder auch nicht (...). Aber spontan können sie schwerlich entstanden sein. Spontan war vielleicht der Entschluss zu einem Bild, der Einfall für ein Bild. Aber die Ausführung ist ohne Verabredung – ohne Ausführungsbestimmung nicht recht denkbar.“

Hans-Joachim Müller[4]

„Malchow hat in seinen Werken mehrere gattungsbestimmende Eigenschaften gleichzeitig assimiliert. Es sind Kunstwerke, die in eins die Zweidimensionalität des Zeichnerischen, die Planimetrie des Malerischen, und die Dreidimensionalität des Plastischen reflektieren und zu einer harmonisierenden, jedoch spannungsbeladenen Einheit zusammenführen.“

„Jede Begegnung mit Werken dieses Künstlers gleicht einer Verortung, bei der man das Bezugssystem nicht nur anschauen, sondern selbst erleben, ja vollziehen kann. Man macht Bekanntschaft mit Bildern und Objekten eines Malers, für den Struktur und Fläche, Farbe und Raum die grundlegenden Erfahrungsfelder in der Wirklichkeit und damit auch die wesentlichen Komponenten seiner Kunst sind. Günter Malchow gehört zweifellos zu den interessantesten Vertretern der vom Konstruktivismus ausgehenden Kunst in der aktuellen Szene.“

„Der Farbauftrag lohnt das genaue Hinsehen: wie auf jedes Detail einer solch reduzierten Kunst. Hier sind es Valeurs, die entstehen, wenn verschiedene hoch verdünnte Farben mehrmals mit einem breiten Flachpinsel aufgetragen werden. Innerhalb der Streifen entstehen neue, weniger geometrisch exakte Lineaturen. Solche Streifen wechseln ab mit dunklen oder helldeckenden monochromen Streifen. Die Muster entstehen im Wechsel des Auftrags immer in streng waagerechter bzw. senkrechter Form.“

Thomas Sternberg[7]

„Die Geometrie, die Malchows Kunst zu Grunde liegt, ist der Ausdruck menschlichen Gestaltungswillens. Der Künstler feiert in seinen Gemälden den Menschen als Konstrukteur und als Baumeister. Nicht von ungefähr wird immer wieder in den Würdigungen seiner Kunst die Nähe zur Architektur hervorgehoben (...). Hier äußert sich also einer mit seiner Kunst, der diese Möglichkeit in einem krassen Gegensatz zur Gestaltung nach den Regeln der Natur sieht. Malchow überhöht in seinen Gemälden in kühner Konfrontation zu allen runden, weichen, natürlich gewachsenen und organischen Formen den mathematischen und geometrischen Geist des homo faber, der sich die Welt Untertan machen und diese nach seinem Willen gestalten will. Der Mensch erlebt sich als Baumeister. Die architektonischen Dimensionen der Arbeiten sind die kongeniale Visualisierung dieser mächtigen Triebfeder. Ihr Bauplan ist lesbar wie eine Architekturzeichnung.“

Jörg Bockow[8]

Ausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1983: Bilder 1978–1983, Billerbeck, Kulturzentrum des Kreises Coesfeld[9]
  • 1985: Station to Station, Museum Abtei Liesborn, Liesborn
  • 1988: Neue Stadtansichten, Münster
  • 1989: Düsseldorf KunstAchse, Sundern[10]
  • 1995: Streifzüge im Gleichgewicht, Dortmunder Kunstverein, Dortmund[11]
  • 2001: Galerie Wolf, Steinbach am Attersee, Österreich
  • 2002: umformt gesetzt – gemalt verbunden, Kunstverein Münsterland, Coesfeld
  • 2003: Dialog, Museum Wilhelmsburg, Schmalkalden
  • 2005: Ex-zentrische Farbräume, Galerie Claus Steinrötter, Münster
  • 2006: Wandobjekte und weitere Arbeiten auf Papier, Galerie im Kameralamt, Waiblingen
  • 2007: Strukturale Konstruktion / Fläche – Form – Raum, Fritz-Winter-Haus, Ahlen
  • 2007: Züge und Felder, Kunstverein Steinfurt, Burgsteinfurt[12]
  • 2008: Von der Lust Streifen zu malen, Katholische Akademie Franz-Hitze-Haus, Münster[13]
  • 2009: Im Wandel der Wirklichkeit, Museum Abtei Liesborn, Liesborn und Richard Haizmann Museum, Niebüll[14]
  • 2015: Connected – Mit Farbe Bilder bauen, Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg, Freiburg[15]
  • 2018: Konstruktiv.Räumlich.Konkret. Hans Christian Krass (Fotografie), Günter Malchow (Malerei), Katholische Akademie Franz-Hitze-Haus, Münster[16]

Gruppenausstellungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2001: Noch mehr Knöpfe für Lüdenscheid, Städtische Galerie Lüdenscheid, Lüdenscheid
  • 2004: Hier und Jetzt, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
  • 2009: Vidriera contemporánea de la colección derix glasstudio, Museo de arte contemporáneo en vidrio de Alcorcón, Madrid[17]
  • 2012: Private Kunstsammlungen Münster – Directors Choice, Kunsthalle Münster, Münster[18]
  • 2015: Zeitgenössische Kunst zur Bibel, Akademie Franz Hitze Haus, Münster[19]
  • 2018: Konzentration, Galerie Hachmeister, Münster[20]
  • 2020: Das kleine Format, KunstProjekte, Mannheim[21]
  • Barbara Adamek, Günter Malchow: Barbara Adamek (Bildobjekte) - Günter Malchow (Lackmalerei), Verein für aktuell Kunst/Ruhrgebiet e. V., Oberhausen 2021, ISBN 978-3-87468-457-6
  • Johannes Beer: Zeitgenössische Kunst zur Bibel, Bielefeld 2012[22]
  • Tayfun Belgin: Günter Malchow – Die Ordnung des Bildes, in: Malchow – Nachinseln entdecken den verlorenen Tag, Städtische Turmgalerie Coesfeld, Münster 1993
  • Tayfun Belgin: Von ex-zentrischer Schönheit, die neuen Bilder von Günter Malchow, in: malchow – jenseits der mitte, Galerie Neher, Essen 1995[23]
  • Jörg Bockow: Im Spannungsfeld von Rationalität und Freiheit, in: Hans Christian Krass, Günter Malchow: Konstruktiv. Räumlich. Konkret., Akademie Franz Hitze Haus, Münster 2018, ISBN 978-3-930322-72-5.
  • Ulrich Buse: Gedanken zu den Arbeiten Günter Malchows, in: Günter Malchow, Bilder 1978–1983, Kolvenburg Billerbeck, Kulturzentrum des Kreises Coesfeld, Coesfeld 1983
  • Harald Deilmann: Neue Stadtansichten, in: Neue Stadtansichten, Stadthaus-Galerie, Hrsg. Stadt Münster, Kulturamt, Münster 1988
  • Andrea Fink: Günter Malchow. Einheit der Vielfalt, Hrsg. Thyssen Krupp AG, Düsseldorf 1999
  • Jürgen Frins: Künstlerisches Schaffen, in: Kunstszene Münster, Steinfurt 2017
  • Martin Gesing: Günter Malchow. entrückt gesetzt – gemalt verbunden, in malchow. entrückt gesetzt – gemalt verbunden, Stadtmuseum Beckum. Kreismuseum Prinzesshof, Itzehoe, Münster 1994
  • Martin Gesing: Symmetrie – Polarität – Divergenz, in: Malchow. In der Einheit des Untrennbaren, Oberfinanzdirektion Münster, Münster 1997
  • Uwe Haupenthal: Strukturale Konstruktion zwischen Abbildlichkeit und konstruktiv-konkreter Formerfahrung. Anmerkungen zum Bildbegriff von Günter Malchow, in: Günter Malchow – Im Wandel der Wirklichkeit. Arbeiten 1982 bis 2009, Münster 2009
  • Karin Hiller von Gaertringen, Hans Georg Hille von Gaertringen: Verbundenheit, in: Konstruktiv. Räumlich. Konkret. – Christian Krass, Günter Malchow. Katalogbuch, Akademie Franz Hitze Haus, Münster 2018
  • Reinhard Hoeps: Stromata im Faltblatt zur Ausstellung, Münster 2010
  • Reinhard Hübsch: Die Harmonie von Struktur und Ordnung, in: Konstruktiv. Räumlich. Konkret. – Hans Christian Krass, Günter Malchow, Katalogbuch, Akademie Franz Hitze Haus, Münster 2018
  • Frank Kämpfer: Vergänglichkeit – Erinnerung, in: Günter Malchow. Düsseldorf KunstAchse, Kulturring Sundern, Sundern 1989
  • Antonius Kerkhoff: Konstruktiv. Räumlich. Konkret. Malerei und Fotografie im Dialog, in: Konstruktiv. Räumlich. Konkret. – Hans Christian Krass, Günter Malchow, Katalogbuch, Akademie Franz Hitze Haus, Münster 2018
  • Gail Kirkpatrick: Mehr als Malerei, in: Günter Malchow – Im Wandel der Wirklichkeit. Arbeiten 1982 bis 2009, Münster 2009
  • Bernhard Krug: Spurensicherung im urbanen Umraum als Zeugnis menschlicher Präsenz, in: Neue Stadtansichten, Stadthaus-Galerie, Hrsg. Stadt Münster, Kulturamt, Münster 1988
  • Burkhard Leismann: Malchow – Streifzüge im Gleichgewicht, Hrsg. Dortmunder Kunstverein e. V., Dortmund 1995
  • Günter Malchow: Eine Halle stellt sich vor, in: Neue Stadtansichten, Stadthaus-Galerie, Hrsg. Stadt Münster, Kulturamt, Münster 1988
  • Helga Meister: Günter Malchow. Auf der Kunstachse Düsseldorf, in: Günter Malchow. Düsseldorf KunstAchse, Kulturring Sundern. Sundern 1989
  • Bennie Priddy: Genese, in: Günter Malchow – Im Wandel der Wirklichkeit. Arbeiten 1982 bis 2009, Münster 2009
  • Gerhard Röper: Einführung in die Ausstellung, in: Günter Malchow. Bilder 1978–1983, mit Beiträgen von Gerhard Röper und Ulrich Buse, Kolvenburg Billerbeck, Kulturzentrum des Kreises Coesfeld, Coesfeld 1983
  • Andreas Schnieder: Die Auslotung künstlerischer Grundprinzipien. Günter Malchow im Gespräch, in: Günter Malchow – Im Wandel der Wirklichkeit. Arbeiten 1982 bis 2009, Münster 2009
  • Heinz G. Schütz: Zwischen Münchener Freiheit und Feldherrenhalle, in: Günter Malchow. Münchener Freiheit, Münster 1992
  • Adolf Smitmans, Paul Gofferjé, Günter Malchow: Station to Station, Museum Abtei Liesborn, Wadersloh-Liesborn 1985
  • Thomas Sternberg: Von der Lust Streifen zu malen, in: Günter Malchow. Von der Lust Streifen zu malen, Hrsg. Thomas Sternberg, Akademie Franz Hitze Haus, Münster 2008
  • Thomas Sternberg: Tiefenschichten, im Faltblatt zur Ausstellung, Münster 2013
  • Ludger Sunder–Plassmann: Ansichten zu einem Architekturbild, in: Neue Stadtansichten, Stadthaus-Galerie, Hrsg. Stadt Münster, Kulturamt, Münster 1988
  • Ernest W. Uthemann: Günter Malchow, Emblem und Bild, HBZ Münster 1988
  • Ernest W. Uthemann: Klenze, Troost und Malchow oder: Ein anderes ‘sight seeing‘, in: Günter Malchow, Münchener Freiheit, Münster 1992
  • Ernest W. Uthemann: Von der Strenge des Abbilds zur Freiheit der Form. Zu Günter Malchows künstlerischer Entwicklung, in: beziehungsweise, Ausstellungsraum Münster, Hrsg. Stadt Münster, Kulturamt, Münster 2000
  • Ernest W. Uthemann: Die Wahrheit der Erscheinung, in: Neue Stadtansichten, Stadthaus-Galerie, Hrsg. Stadt Münster, Kulturamt, Münster 1988
  • Frank Günter Zehnder: Mit Farben Bilder bauen. Zur aktuellen Arbeiten von Günter Malchow, in: Günter Malchow – im Wandel der Wirklichkeit. Arbeiten 1982 bis 2009, Münster 2009
  • Günter Malchow: Connected – Mit Farbe Bilder bauen, Katalog, Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg, Freiburg 2015[24]
  • Hans Christian Krass, Günter Malchow: Konstruktiv. Räumlich. Konkret, Akademie Franz Hitze Haus, Münster 2018, ISBN 978-3-930322-72-5.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Galerie Idelmann Günter Malchow, abgerufen am 7. Juni 2018.
  2. Meister, Helga/Kämpfer, Frank: Düsseldorf KunstAchse. Sundern 1989, S. 1.
  3. Galerie Steinrötter Günter Malchow (Memento vom 12. Juni 2018 im Internet Archive), abgerufen am 7. Juni 2018.
  4. Connected – Mit Farbe Bilder bauen Günter Malchow abgerufen am 8. Juni 2018. (PDF; 4,5 MB)
  5. Mehr als Malerei [http:www.guenter-malchow.de/index_htm_files/connected_rede_von_hans_joachim_mueller.pdf] abgerufen am 4. Juli 2020. (PDF)
  6. Günter Malchow Mit Farbe Bilder bauen abgerufen am 8. Juni 2018. (PDF; 2,6 MB)
  7. Günter Malchow Tiefenschichten, abgerufen am 7. Juni 2018.
  8. guenter-malchow.de, abgerufen am 10. Juli 2020.
  9. Röper, Gerhard: Bilder 1978 – 1983. Hrsg.: Kreis Coesfeld. Billerbeck : Kolvenburg 1983.
  10. Meister, Helga/Kämpfer, Frank: Düsseldorf KunstAchse. Druckhaus Hölken, Sundern 1989.
  11. Dortmunder Kunstverein Ausstellungen von 1994 bis 1999 abgerufen am 19. Juni 2018.
  12. Wie aus einem Spiel In: wn.de, 15. Oktober 2007, abgerufen am 19. Juni 2018.
  13. artfacts.net
  14. https://www.museum-abtei-liesborn.de/meta/onlineshop/ausstellungskataloge, abgerufen am 10. Juli 2020.
  15. Katholische Akademie Freiburg Günter Malchow@1@2Vorlage:Toter Link/www.katholische-akademie-freiburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 13. Juni 2018.
  16. artfacts.net
  17. Portada›Agenda›Museos 'Vidriera contemporánea de la colección derix glasstudio'. Museo de arte en vidrio de alcorcón (Madrid), abgerufen am 19. Juni 2018.
  18. artfacts.net
  19. artfacts.net
  20. artfacts.net
  21. artfacts.net
  22. https://www.helmut-a-mueller.de/wordpress/wp-content/uploads/2013/05/Johannes-Beer.pdf, abgerufen am 10. Juli 2020.
  23. https://www.gallery-neher.com/ausstellungen/archiv/, abgerufen am 10. Juli 2020.
  24. Katholische Akademie Freiburg Günter Malchow@1@2Vorlage:Toter Link/www.katholische-akademie-freiburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 13. Juni 2018.