Galeriegrab von Guiry-en-Vexin – Wikipedia

Zugang mit Seelenloch

Das Galeriegrab von Guiry-en-Vexin (französisch Allée couverte de Bois-Couturier) stammt aus der späten Seine-Oise-Marne-Kultur um 2000 v. Chr. (eine Radiokarbonprobe[1] ergab ein Datum von 2028 ± 135 BC cal (calPal)).

Es ist eines der wenigen Galeriegräber, bei denen ein Verschluss nachgewiesen ist.

Forschungsgeschichte

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Das 1915 von einem Bauern entdeckte und in den folgenden Jahren ausgegrabene Megalithgrab wurde im Jahr 1973 restauriert; es ist seit dem Jahr 1958 als Monument historique anerkannt.[2]

Das Galeriegrab liegt auf einer 132 m hohen Erhebung im Wald von Morval in der Flur Bois Couturier im Département Val-d’Oise, ca. 55 km nordwestlich von Paris nahe der Grenze zwischen der Île-de-France und der Normandie.

Die überwiegend aus kleinen Kalksteinplatten als Trockenmauer errichtete, etwa 1,3 m hohe und rückwärtig abgerundete Kammer ist etwa 8 m lang und 2 m breit. Sie enthielt die Überreste von etwa 200 Personen.[3] Es wurden 39 mit Muschelgrus gemagerte Keramikscherben und 58 Silexartefakte, darunter drei Querschneider, gefunden.[4] Den einzigen Zugang bildet ein sogenanntes Seelenloch in der großen Frontplatte. Der 158 kg schwere bearbeitete Stein, der das Loch verschlossen hat,[5] wird im Musée archéologique du Val d’Oise in Guiry-en-Vexin aufbewahrt. Der rückwärtige Teil der Grabkammer ist abgerundet.

Ein Tragstein der Kammer ist mit plastisch herausgearbeiteten Brüsten und einer Halskette verziert, eine Darstellung, die auch bei einigen weiteren Galeriegräbern vorkommt.

  • Observations sur l’allée couverte du Bois Couturier à Guiry-en-Vexin (Val d’Oise). Gallia Prehistoire 18/2, 1975, 423 – 451 Persée
  • Simone Arnette: Lallée couverte de la Bellée (Oise) et le vase qui y a été découvert. In: Bulletin de la Société préhistorique de France. Band 57, Nr. 3/4, 1960, ISSN 0037-9514, S. 233–240, doi:10.3406/bspf.1960.3461.
Commons: Galeriegrab von Guiry-en-Vexin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gif-sur-Yvette 3329, 3640 ± 100; Jacqueline Degros, Jacques Tarrête: Étude archéologique. In: Gallia préhistoire. Band 18, Nr. 2, 1975, S. 432.
  2. Allée sépulcrale couverte néolithique dite du Bois Couturier, Guiry-en-Vexin in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. nicht klar, woher diese Angabe stammt, nicht bestätigt durch Girard C. II Étude anthropologique. In: Gallia préhistoire, tome 18, fascicule 2, 1975. pp. 433–439; doi:10.3406/galip.1975.1499 [1]
  4. Degros Jacqueline, Tarrête Jacques: Gallia préhistoire In: Étude archéologique 18/2, 1975, S. 428, doi:10.3406/galip.1975.1498
  5. Simone Arnette, John D. Peek: The Guiry Cork-stone. In: Antiquity. Band 39, Nr. 156, 1965, ISSN 0003-598X, S. 291–294, Fig. 1, doi:10.1017/S0003598X00039673.

Koordinaten: 49° 7′ 3,7″ N, 1° 50′ 38,9″ O