Georg Blumensaat – Wikipedia
Georg Blumensaat (* 22. Oktober 1901 in Herrnstadt; † 19. Juli 1945 in Mölln) war ein deutscher Musiker und Funktionär der Hitlerjugend.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Georg Blumensaat war als Jugendlicher von 1915 bis 1920 Mitglied des Wandervogel. Er besuchte das Lehrerseminar und studierte von 1924 bis 1930 Oboe und Komposition an der Berliner Musikhochschule bei Otto Taubmann, Heinz Tiessen und Paul Hindemith. Er war 1927 in der Studentenvertretung der Hochschule aktiv.[1] Blumensaat trat nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im April 1933 der SS bei und zum 1. Mai 1933 der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.579.951).[2]
Ab 1934 arbeitete er im Kulturamt der Reichsjugendführung der Hitlerjugend, wo er vor allem die Bläsermusik aktivierte. 1937 erhielt der Komponist zahlreicher HJ-Lieder den Rang eines HJ-Hauptbannführers. 1938 wurde er zum Reichsinspektor für Musik-, Fanfaren- und Spielmannszüge der HJ ernannt. Zusätzlich wurde er 1938 als Lehrer an die Orchesterschule der Berliner Musikhochschule berufen. Blumensaat wurde 1940 Direktor der Landesmusikschule des Reichsgaus Wartheland im annektierten Posen und Musikberater des Reichsstatthalters Arthur Greiser. 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen.
Blumensaat schrieb mehrere Kantaten, Schulstücke und Bläsermusiken. Er schrieb Musiken für Jugendfilme und Hörspiele.
Kompositionen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wir bauen uns ein Auto und fahren in die Welt : Lustige Schuloper. Text: Oskar Freund. Musik: Georg Blumensaat. Bilder: Felix Albrecht. Berlin : E. Bloch, 1932
- Wenn wir groß sein werden : Vergnügte Schuloper vom Dorf. Text von Oskar Freund. Berlin : E. Bloch, 1933
- Lieder zur Toten-Gedenkfeier für Gesang, zwei Geigen, Cello und Klavier. Berlin : E. Bloch, 1934
- Lieder von Zunft und Gesellen für Gesang, 2 Geigen, Cello u. Klavier. Berlin : E. Bloch, 1934
- mit Felix Albrecht: Deutschlands große Führer : Bismarck, Hindenburg, Hitler und. ihr Werk. Berlin : E. Bloch, 1934
- Lied über Deutschland. Gesammelt von Georg Blumensaat. Potsdam : Voggenreiter, 1937
- Georg Basner: Tannenberg. Bühnen-Fassung. Musik Georg Blumensaat. Berlin : Theaterverl. A. Langen/G. Müller, 1938
- Das Kindelwiegen. Ein Singe- und Spielbuch für die Weihnacht. Zeichnungen Kurt Gundermann. Potsdam : Voggenreiter, 1939
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Blumensaat, Georg, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 59
- Blumensaat, Georg, in: Hans Joachim Moser: Musik-Lexikon, Berlin: Hesse, 1943
- Michael Buddrus: Totale Erziehung für den totalen Krieg. Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik. Teil 2, Saur, München 2003, S. 1124, ISBN 3-598-11615-2.
- Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 565–600. online
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Georg Blumensaat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Georg Blumensaat bei IMDb
- Georg Blumensaat, Werkverzeichnis bei Deutsches Lied
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Schünemann (Hrsg.): Staatliche akademische Hochschule für Musik in Berlin zu Charlottenburg. Jahresbericht vom 1. Oktober 1927 bis zum 30. September 1928. Berlin, 1928, S. 47
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/3320373
Personendaten | |
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NAME | Blumensaat, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker und Funktionär der Hitlerjugend |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1901 |
GEBURTSORT | Wąsosz |
STERBEDATUM | 19. Juli 1945 |
STERBEORT | Mölln |