Georg Gaugusch – Wikipedia

Georg Gaugusch (* 1974 in Wien) ist ein österreichischer Chemiker, Chef des Wiener Traditionsgeschäfts Wilhelm Jungmann & Neffe sowie insbesondere Familienforscher und Spezialist für jüdische Genealogie.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Vorfahren Gauguschs über die mütterliche Linie zählt sein Urgroßvater Walter Suchy, der 1942 die Stoffhandlung Wilhelm Jungmann & Neffe übernommen hatte. Über dessen Tochter und Enkelin kam das Geschäft an Georg Gaugusch.[1]
Gaugusch studierte zunächst Technische Chemie an der TU Wien und erwarb sein Diplom 2003 mit einer Arbeit über die Glucuronsäure.[2] Neben der Naturwissenschaft engagiert er sich seit 1992 in der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“ in Wien.
2005/06 übernahmen er und seine Schwester in vierter Generation die familiengeführte Wiener Stoffhandlung Wilhelm Jungmann & Neffe im Haus des Hotel Sacher und mit prominenter Vergangenheit in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und in der Wiener Zwischenkriegszeit.
Angeregt durch die vielen Kundennamen in den alten Geschäftsbüchern, begann er mit der Erforschung dieser Personen und Familien. Nach 20-jähriger Recherche sind umfangreiche und detaillierte genealogische Studien vor allem zum jüdischen Wiener Großbürgertum entstanden. Die Arbeit erscheint in fünf Bänden im Amalthea Signum Verlag.[3]
Gaugusch ist mit der Historikerin Marie-Theres Arnbom verheiratet.
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938. 5 Bände, Amalthea Signum Verlag, Wien:
- Band 1: A–K. Wien 2011, ISBN 978-3-85002-750-2;
- Band 2: L–R. Wien 2016, ISBN 978-3-85002-773-1;
- Band 3: S–T. Wien 2023, ISBN 978-3-99050-061-3;
- Band 4: U–Z. Wien 2025, ISBN 978-3-99050-267-9;
- Band 5: Namensregister A–Z. Wien 2025, ISBN 978-3-99050-258-7.
- Ein Wiener Panoptikum – der familiäre Hintergrund Hedy Lamarrs. In: Andrea Winklbauer u. a. (Hrsg.): Lady Bluetooth. Hedy Lamarr. Jüdisches Museum Wien 2019, ISBN 978-3-901398-92-6, S. 128ff.
- Der Goldonkel für alle Welt. Kontaktanzeigen als Spiegel jüdischer Ehewelten. In: Danielle Spera u. a. (Hrsg.): Love me kosher. Liebe und Sexualität im Judentum. Amalthea Signum Verlag, Wien 2022, ISBN 978-3-99050-229-7, S. 82ff.
- Genealogie der Familie Stauffer. In: Marie-Theres Arnbom (Hrsg.): Josef Stauffer. Notizen aus meinem Leben, erlebte Leiden und Freuden. Lang, Frankfurt am Main / Bern 2008, ISBN 978-3-631-56531-5, S. 129ff.
- mit Sophie Lillie (Hrsg.): Portrait of Adele Bloch-Bauer. Neue Galerie New York, 2007, ISBN 1-931794-16-2.
- Untersuchungen zur mikrobiellen Gewinnung von Glucuronsäure. Dipl.-Arbeit, Technische Universität, Wien 2003.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anita Pollak: Wer, was, wann, wo und mit wem? In: Wina (Stadtmagazin), Wien. Juni 2012 .
- Hartmut Bomhoff: Rekonstruktion einer Gesellschaftsschicht. Der Privatgelehrte und Herrenausstatter Georg Gaugusch erforscht die Geschichte des jüdischen Bürgertums in Wien. In: Jüdische Allgemeine (Wochenzeitung), Berlin. 5. November 2012 .
- Buchpräsentation: Georg Gaugusch „Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum 1800-1938. S-Z“. Jüdisches Museum Wien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geschichte – Übernahme durch Familie Suchy. Firma Wilhelm Jungmann & Neffe, abgerufen am 3. März 2025 (Vier Generationen: 1. Walter Suchy – 2. Margit Suchy – 3. Magda Gaugusch – 4. Andrea und Georg Gaugusch).
- ↑ Diplomarbeit Georg Gaugusch. Technische Universität Wien, abgerufen am 29. Januar 2025.
- ↑ Georg Gaugusch. Amalthea Signum Verlag, Wien, abgerufen am 29. Januar 2025.
Personendaten | |
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NAME | Gaugusch, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Historiker und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 1974 |
GEBURTSORT | Wien |