Georg Koch (Fußballspieler) – Wikipedia

Georg Koch
Georg Koch (2008)
Personalia
Geburtstag 3. Februar 1972
Geburtsort Bergisch GladbachDeutschland
Größe 191 cm
Position Torwart
Junioren
Jahre Station
1978–1980 SSV Jan Wellem 05 Bergisch Gladbach
1980–1982 VfR Marienfeld 1946
1982–1983 Siegburger SV 04
1983–1984 FV Bad Honnef
1984–1990 Bayer 04 Leverkusen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1990–1991 SpVgg Erkenschwick 33 (0)
1991–1997 Fortuna Düsseldorf mind.[1] 102 (0)
1997 PSV Eindhoven 3 (0)
1997–2000 Arminia Bielefeld 72 (0)
2000–2003 1. FC Kaiserslautern 85 (0)
2003 1. FC Kaiserslautern Amateure 3 (0)
2003–2004 FC Energie Cottbus 26 (0)
2004–2007 MSV Duisburg 93 (0)
2007–2008 NK Dinamo Zagreb 25 (0)
2008–2009 SK Rapid Wien 7 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2010–2011 SC Herford
2012 SC Herford (Interim)
2012–2013 Dubai SC (Torwarttrainer)
2014 VDV (Torwarttrainer)
2014–2015 SG Sonnenhof Großaspach (Torwarttrainer)
2015–2016 VfB Oldenburg (Torwarttrainer)
2016 FC Wil 1900 (Torwarttrainer)
2019–2020 SC Fortuna Köln (Torwarttrainer)
2022–2023 FC Viktoria Köln (Torwarttrainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Georg Koch (* 3. Februar 1972 in Bergisch Gladbach) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballtorhüter. Er bestritt 213 Erst- und 165 Zweitligaspiele.[2]

Spielerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koch durchlief die Jugendmannschaften mehrerer lokaler Vereine, bis er sich 1984 der Jugendabteilung von Bayer 04 Leverkusen anschloss. Dort wurde er bis zum Dezember 1990 ausgebildet, bevor er zum damaligen Oberligisten SpVgg Erkenschwick wechselte.[3] Während der Saison 1991/92 wurde er vom damaligen Bundesligisten Fortuna Düsseldorf verpflichtet, erhielt dort jedoch zunächst keine Spielpraxis. Nach dem Abstieg der Fortuna in dieser Saison hatte er seinen ersten Profieinsatz am 28. November 1992 im Spiel gegen den VfL Wolfsburg in der zweiten Liga und wurde Stammtorhüter. Er blieb in Düsseldorf auch nach dem Abstieg seiner Mannschaft in die Drittklassigkeit 1993. Im Jahr darauf begann mit seiner Beteiligung der Durchmarsch von der Dritt- in die Erstklassigkeit. So kam Koch 1995 zu seinem ersten Erstligaspiel.

Er wechselte 1997 nach Eindhoven zur PSV. Da er sich in den Niederlanden nicht hatte durchsetzen können (er kam zu einem Champions-League-Einsatz), wechselte er noch in der laufenden Saison zu Arminia Bielefeld. Mit der Arminia stieg Koch nach der Saison in die zweite Liga ab, schaffte aber 1999 den direkten Wiederaufstieg. Während der laufenden Saison wechselte er Anfang 2000 zum 1. FC Kaiserslautern und wurde dort nach einigen Wochen Stammspieler. Ab Anfang 2003 wurde er von Tim Wiese verdrängt. Sein Vertrag wurde nicht verlängert, und so wechselte Koch 2003/04 zu Energie Cottbus, mit der er knapp den Aufstieg in die Bundesliga verpasste. Obwohl er in Cottbus die Nummer 1 war, wechselte er im nächsten Jahr zum MSV Duisburg.

Mit dem MSV stieg er 2005 wieder in die Bundesliga auf und wurde in der Saison 2005/06 zum Mannschaftskapitän. Seine Beliebtheit spiegelte sich in der Wahl zum Spieler der Saison wider, die nach jeder Saison von dem Zebra-Magazin unter allen MSV-Fans durchgeführt wird. Koch war der erste Spieler in Duisburg, dem zweimal in Folge diese Auszeichnung zuteilwurde (2004/05, 2005/06). In der Winterpause der Saison 2006/07 wurde Koch vom Vereinspräsidenten Walter Hellmich als Kapitän abgesetzt. Er hatte einen Vertrag beim MSV bis 2009, wobei er nach seinem Karriereende als Spieler bei anderen Vereinstätigkeiten des MSV Duisburg mitwirken wollte. Wegen einer nicht näher genannten Verfehlung wurde ihm jedoch vom MSV gekündigt, wogegen er gerichtlich klagte. Schließlich nahm Koch die Kündigung an.

Im Juli 2007 wechselte Koch zum kroatischen Klub Dinamo Zagreb. Er war dort Stammtorhüter und absolvierte mehrere UEFA-Pokal-Spiele, zudem wurde er mit Dinamo Zagreb kroatischer Meister 2007/08 und Pokalsieger 2008. Nach einer Saison ging er ablösefrei zum damaligen österreichischen Meister Rapid Wien und unterschrieb einen Einjahresvertrag. In Wien sollte er den verletzten Stammtorhüter Helge Payer vertreten. Während eines Ligaspiels gegen den Stadtrivalen FK Austria Wien explodierte am 24. August 2008 ein aus dem Austria-Fanblock geworfener Knallkörper in Kochs unmittelbarer Nähe. Er musste verletzt ausgewechselt werden. Er erlitt ein Knalltrauma und einen Kreislaufzusammenbruch. Der Strafsenat der Fußball-Bundesliga verurteilte die Austria wegen des Vorfalls zur Höchststrafe von 10.000 Euro, Rapid zu 7.000 Euro.[4] Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Ein Verdächtigter wurde freigesprochen.[5] Nach einigen Monaten Therapie in Deutschland wurde Ende Januar 2009 sein Vertrag aufgelöst.

Im März 2009 beendete Koch seine aktive Karriere wegen anhaltender Gleichgewichtsprobleme, die durch die knallbedingte Innenohrschädigung hervorgerufen wurden.[6]

Trainerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 2009 war Koch sportlicher Leiter beim SC Herford. In der Saison 2010/11 und im Juni 2012 war er auch als Trainer für den Landesligisten tätig. Ein Versuch, für den SC Herford auch im Tor zu spielen, scheiterte an den Nachwirkungen seiner Verletzung.[5]

Anfang September 2012 unterschrieb Koch einen bis Saisonende 2012/13 gültigen Vertrag als Torwarttrainer beim Erstligisten Dubai SC aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Option auf ein weiteres Jahr.[7] Die Option wurde vom Verein nicht wahrgenommen. Nachdem er in der Sommerpause die Torhüter der Vereinigung der Vertragsfußballspieler trainiert hatte, bekam er einen Einjahresvertrag als Torwarttrainer des Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach.[8] In der Hinrunde der Saison 2015/16 war er zeitweise Torwarttrainer des Regionalligisten VfB Oldenburg.[9] Im Januar 2016 wechselte Koch für vier Monate in den Trainerstab des FC Wil 1900 aus der Schweizer Challenge League.[10]

Zur Saison 2019/20 wurde Koch als neuer Torwarttrainer des Regionalligisten SC Fortuna Köln vorgestellt. Dort arbeitet er im Team mit Trainer Thomas Stratos und Co-Trainer Zlatko Muhović.[11] Vor dem Trainingsauftakt zur Saison 2020/21 wurde sein Abschied von Fortuna Köln bekannt.[12]

Im September 2021 wurde Koch als Scout und Übergangstrainer im Nachwuchsleistungszentrum vom Drittligisten FC Viktoria Köln vorgestellt.[13] Er verließ den Verein 2023 aus privaten Gründen.[14]

Im Mai 2024 gab Koch bekannt, unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt zu sein und nur noch eine begrenzte Lebenserwartung zu haben.[14][15]

Liga (Spielklasse) Spiele (Tore)
Bundesliga (I) 213 (0)
2. Bundesliga (II) 165 (0)
Regionalliga (III) 003 (0)
Bundesliga OsterreichÖsterreich (I) 007 (0)
Eredivisie NiederlandeNiederlande (I) 003 (0)
1. HNL Kroatien (I) 025 (0)
Wettbewerb
UEFA Champions League 006 (0)
UEFA-Pokal 015 (0)
DFB-Pokal 022 (0)

Für Spiele unterhalb der Regionalligen liegen keine vollständigen Daten vor.

  • 1994: Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Fortuna Düsseldorf
  • 1995: Aufstieg in die Bundesliga mit Fortuna Düsseldorf
  • 1997: Champions-League-Teilnahme mit dem PSV Eindhoven
  • 1999: Aufstieg in die Bundesliga mit Arminia Bielefeld
  • 2001: Halbfinalist mit dem 1. FC Kaiserslautern im UEFA-Cup
  • 2003: DFB-Pokalfinalist mit dem 1. FC Kaiserslautern
  • 2005: Aufstieg in die Bundesliga mit dem MSV Duisburg
  • 2007: Aufstieg in die Bundesliga mit dem MSV Duisburg
  • 2007/2008: Kroatischer Meister mit Dinamo Zagreb
  • 2008: Kroatischer Pokalsieger mit Dinamo Zagreb
Commons: Georg Koch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Einsatzdaten für die Oberliga-Saison 1993/94 liegen nicht vor.
  2. Georg Koch in der Datenbank von fussballdaten.de. Abgerufen am 3. Juli 2019.
  3. Georg Koch – Spielerkarriere. In: fcenergie-museum.de. Abgerufen am 3. Juli 2019.
  4. Geld-Höchststrafe für Austria nach Knallkörperwurf (Memento vom 1. Januar 2009 im Internet Archive)
  5. a b Freispruch nach Böller-Wurf auf Tormann Koch. In: sport1.de. 15. November 2010, abgerufen am 3. Juli 2019.
  6. Knallkörper trifft Torwart – Spielabbruch. In: welt.de. 4. Dezember 2016, abgerufen am 3. Juli 2019.
  7. Walter Dollendorf: Koch wechselt nach Dubai. In: nw.de. 6. September 2012, abgerufen am 3. Juli 2019.
  8. Koch ist neuer Torwarttrainer im Sonnenhof. In: kicker.de. 18. Juli 2014, abgerufen am 3. Juli 2019.
  9. Georg Koch unterstützt das Trainerteam – Ex-Profi erweist VfB einen Freundschaftsdienst. In: vfb-oldenburg.de. 13. November 2015, abgerufen am 3. Juli 2019.
  10. Georg Koch wird „Schweizer“ – Torwarttrainer wechselt zum FC Wil. In: vfb-oldenburg.de. 5. Januar 2016, abgerufen am 3. Juli 2019.
  11. Trainerteam komplettiert: Muhovic und Koch wechseln zur Fortuna. In: fortuna-koeln.de. 4. Juni 2019, abgerufen am 3. Juli 2019.
  12. Ex-Bundesliga-Profi: Torwarttrainer Georg Koch verlässt Fortuna Köln. In: ksta.de. 1. Juli 2020, abgerufen am 4. September 2020.
  13. Koch wird Scout und Übergangstrainer im NLZ. In: viktoria1904.de. 2. September 2020, abgerufen am 4. September 2020.
  14. a b Ehemaliger Bundesliga-Torwart: »Ich werde sterben« – Georg Koch an Krebs erkrankt. In: Der Spiegel. 4. Mai 2024, abgerufen am 4. Mai 2024.
  15. Ex-Bundesliga-Torwart unheilbar an Krebs erkrankt: „Ich werde sterben“. In: Focus online. 5. Mai 2024, abgerufen am 5. Mai 2024.