Geothermieheizkraftwerk Braunau-Simbach – Wikipedia
Geothermiekraftwerk Braunau-Simbach | |||
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Lage | |||
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Koordinaten | 48° 15′ 26″ N, 13° 0′ 40″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Daten | |||
Typ | Geothermiekraftwerk | ||
Primärenergie | Erdwärme | ||
Leistung | 0,2 Megawatt elektrisch[2] | ||
Betreiber | E.ON Bayern[3] | ||
Projektbeginn | 1996[3] | ||
Betriebsaufnahme | Herbst 2001[1] | ||
Turbine | Organic-Rankine-Cycle-Turbine |
Das Geothermiekraftwerk Braunau-Simbach im bayrischen Simbach am Inn ist ein hydrothermales geothermisches Heizkraftwerk. Die untertägigen Teile der Anlage befinden sich teilweise unter dem österreichischen Braunau am Inn.[1] Betreiber ist die E.ON Bayern.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1996 entstanden in grenzüberschreitender Zusammenarbeit der deutschen Stadt Simbach am Inn, der österreichischen Stadt Braunau am Inn und des Landkreises Rottal-Inn Planungen für ein geothermisches Fernheizwerk.[1][3] Dazu wurden 1997 zwei Projektgesellschaften gegründet.[1] Die ersten Bohrungen erfolgten 1999.[1] Mit dem Bau des Fernwärmenetzes und der zugehörigen Heizzentrale wurde 2001 begonnen.[1] Der Probebetrieb erfolgte ab Anfang 2001.[1] Im Herbst 2001 wurde die Anlage schließlich fertiggestellt und in Betrieb genommen.[1] Erst 2005 wurde das Fernwärmenetz fertiggestellt.[1] Im Jahr 2009 wurde die Anlage im Rahmen eines europaweiten Forschungsprojekts durch eine Turbine des italienischen Herstellers Turboden erweitert, die nach dem Organic-Rankine-Cycle-Verfahren (ORC) arbeitet.[2]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anlage liegt im bayrischen Molassebecken.[3] Um das geothermische Potential am Standort nutzbar zu machen, wurden eine Förderbohrung (1900 m tief) und eine Reinjektionsbohrung (1850 m tief) bis in eine Malmkarst-Schicht erstellt.[1] Um eine hydraulische und thermische Entkopplung von Förder- und Reinjektionsbohrung zu ermöglichen, erfolgten die Bohrungen nicht parallel zueinander:[1] Während die Bohrungen an der Erdoberfläche einen Abstand von 15,5 m haben, erhöht sich dieser Abstand untertägig bis auf 2050 m.[1] Dazu wurde die Förderbohrung um 66 Grad abgelenkt.[1] Die Förderbohrung führt unter dem Inn hindurch und das Ende der Förderbohrung liegt auf österreichischer Seite unter der Stadt Braunau.[1]
Mittels der Förderborung wird Thermalwasser mit einer Temperatur von 80 °C und einem Volumenstrom von 74 l/s (=266 m³/h) gefördert.[1] Die Wärme des Thermalwassers wird genutzt, anschließend wird das Wasser durch die Reinjektionsbohrung wieder in den Untergrund gepumpt. Durch das Thermalwasser kann eine geothermische Leistung von 7 Megawatt bereitgestellt werden.[1] Das Fernwärmenetz hat eine Länge von 35 km und versorgt 750 Gebäude mit insgesamt etwa 5000 bis 6000 Haushalten.[3][4] Die Anschlussleistung des Fernwärmenetzes beträgt 40 MW.[1]
Neben der Bereitstellung von Fernwärme wird diese Wärme auch zum Antrieb der ORC-Turbine mit einer elektrischen Leistung von 200 kW genutzt.[2]
Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Angaben der Projektgesellschaft bzw. des Betreibers werden jährlich 10.700[1] bis 16.000 Tonnen[3] Kohlendioxid-Emissionen sowie 7 Tonnen Schwefeldioxid- und Stickoxid-Emissionen[1] vermieden. Nach Berechnungen des Klima-Bündnisses entspricht dies einer jährlichen Erdöleinsparung von acht Millionen Liter Erdöl.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bewerbung Energy Globe - Geothermie Braunau-Simbach auf www.simbach.de (PDF; 815 kB)
- Fotos und Informationen auf der Seite des Klimabündnis Österreich
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Geothermie-Projekt Simbach-Braunau. (PDF, 748 KB) Projektsteckbrief. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dezember 2007, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Oktober 2011. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ a b c Simbach: Erster Strom ins Netz. GtV Bundesverband Geothermie, 27. Juli 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. April 2012; abgerufen am 4. Oktober 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d e f g Energiereserve aus der Tiefe: Geothermie. Abschnitt Erfolgsprojekt Braunau-Simbach. E.ON Bayern, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2011; abgerufen am 4. Oktober 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Geothermie-Kraftwerk Braunau - Simbach. Klimabündnis, abgerufen am 4. Oktober 2011.