Gerhard Hager – Wikipedia
Gerhard Hager (* 26. September 1942 in Wien) ist ein österreichischer Politiker und Jurist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerhard Hager besuchte die Volksschule in der Lehrerbildungsanstalt Hegelgasse, anschließend bis 1960 das humanistische Bundesgymnasium Zirkusgasse, wo er die Matura mit Auszeichnung abgelegt hat.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien hat er die Richterlaufbahn eingeschlagen, die ihn bis zum Höchstgericht brachte: Am 1. Jänner 1991 wurde er zum Hofrat des Obersten Gerichtshofs ernannt. Im Mai 1994 wurde ihm vom österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil der Berufstitel Professor verliehen.
Am 13. Oktober 1996 wurde er als Kandidat der FPÖ zum Abgeordneten im Europäischen Parlament gewählt, dem er vom 11. November 1996 bis 19. Juli 2004 angehörte.[1] Als Mitglied des Europäischen Parlaments war er kraft Verfassung (Art. 23 b Abs. 3 B-VG) für die Dauer der Legislaturperiode als Richter außer Dienst gestellt. Seine politische Hauptaufgabe für die FPÖ im Europäischen Parlament war die Bearbeitung aller juristischen Berichte und die Mitarbeit im Rechtsausschuss und im Ausschuss für konstitutionelle Fragen.
Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit befasste er sich mit der Ausbildung von Rechtsanwaltsanwärtern im Strafrecht, unterrichtete medizinisch relevantes Strafrecht an der Akademie für höhere Pflegeberufe in Mödling, betreute als Redakteur den strafrechtlichen Entscheidungsteil der Österreichischen Juristen-Zeitung (ÖJZ) und war als Lehrbeauftragter für Strafrecht an der Universität Wien tätig. Daneben übte er die Funktion eines Vorsitzenden-Stellvertreters der Obersten nationalen Sportkommission für den Kraftfahrsport (OSK) aus.
Seit 2004 befindet er sich im Ruhestand, befasst sich unter anderem mit der Tier- und Pflanzenwelt und hält Lesungen und Buchpräsentationen in kleinem Rahmen.
Gerhard Hager ist verheiratet und hat einen Sohn. Hager ist ein Neffe des Reiseschriftstellers Gustav Krist (1894–1937).
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fachliteratur
- mit Meller: Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung. Manz, 1981, Ergänzungsheft 1987. 2. Auflage 2004 unter Mitwirkung von Eichenseder. 3. Auflage als Hager/Meller/Hetlinger 2010, ISBN 978-3214066697.
- Persönlichkeitsschutz im Straf- und Medienrecht. Medien & Recht, 1991. Weitere Auflagen mit Walenta.
- mit Massauer: §§ 15 und 16 StGB. Versuch und Rücktritt vom Versuch. Manz, 1994.
- mit Holzweber: Grundrechtsbeschwerdegesetz 1992. Manz, 1998.
Belletristik
- Hager, Heiteres vom Höchstgericht. Anekdoten. Manz, 1995, ISBN 978-3214000318.
- Wie bring' ich meinen Mann ins Grab? Satire. OVG, 2000, ISBN 978-3706700214.
- Am Brunnen weit vom Tore Erzählung. Fischer, 2003, ISBN 978-3830104773.
- Ernstes und Unernstes rund um das Europäische Parlament. Anekdoten. OVG, 2004, ISBN 978-3706700351.
- Die zweitbesten Tiergeschichten. Vindobona, 2011, unter Mitwirkung von Susanna Stoll-Weber, ISBN 978-3-85040-272-9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dr. Gerhard Hager auf www.parlament.gv.at, abgerufen am 12. April 2014
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Gerhard Hager im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerhard Hager auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Gerhard Hager in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
Personendaten | |
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NAME | Hager, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker, MdEP und Jurist |
GEBURTSDATUM | 26. September 1942 |
GEBURTSORT | Wien |