Gerhard Tötemeyer – Wikipedia

Gerhard Karl Hans Tötemeyer (* 21. Mai 1935 in Gibeon, Südwestafrika; † 31. Januar 2024 in Swakopmund) war ein namibischer Politiker und Professor. Er war Vizeminister für Regionale und lokale Verwaltung, Behausung und ländliche Entwicklung.

Tötemeyer verbrachte seine ersten Lebensjahre in Keetmanshoop, wo sein Vater als Missionar tätig war. Während eines Aufenthaltes in Deutschland brach der Zweite Weltkrieg aus, der die Familie zwang, bis 1950 dort zu bleiben. Er ging nach der Rückkehr nicht weiter zur Schule, da er weder Afrikaans noch Englisch sprach und deshalb zurückversetzt werden sollte.[1]

Vielmehr ging Tötemeyer gleich einer Berufsausbildung als Einzelhandelskaufmann beim Allgemeinwarenhandel seines Onkels nach. Er bildete sich außerschulisch am Abend fort. Nach Ende der Ausbildung 1953 ging er an das Paul Roos Gymnasium im südafrikanischen Stellenbosch, wo er 1955 mit der Hochschulzugangsberechtigung abschloss. Tötemeyer studierte anschließend an der Universität Stellenbosch Geschichte und schloss 1959 mit einem Bachelor ab. Ein Jahr später erhielt er sein Diplom als Sekundarschullehrer.[1]

Beruflicher Werdegang

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Tötemeyer kehrte nach Südwestafrika zurück und unterrichtete an der Windhoek High School. 1962 nahm er einen Forschungsposten in Freiburg im Breisgau an. Zwölf Jahre später bekam er erneut an der Universität Stellenbosch seinen Doktorgrad. Es folgten diverse Stationen in der Verwaltung und als Hochschullehrer an der Universität sowie der Universität der Transkei und Universität Kapstadt.

1987 zog Tötemeyer nach Windhoek und wurde Dekan in der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Namibia.[2]

Nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 wurde Tötemeyer Mitglied der Delimitation Commission of Namibia.[3] Von 1992 bis 1998 war er Direktor bei der namibischen Wahlkommission. Im Jahr 2000 wurde er Mitglied der Nationalversammlung Namibias.

2004 ging Tötemeyer in Pension. Er veröffentlichte politische und wissenschaftliche Schriften in Namibia und Südafrika.[4]

Ab 2005 war Tötemeyer Vorsitzender der National Housing Enterprise.

Er galt als Mitbegründer des Forums deutschsprachiger Namibier.

Tötemeyers Bruder Hans-Günther war Abgeordneter im Deutschen Bundestag, sein Bruder Gottfried Tötemeyer Lehrer in Minden.

Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b Jan Poolman: Die man, Gerhard Tötemeyer (Memento des Originals vom 25. Dezember 2021 im Internet Archive) (deutsch: Gerhard Tötemeyer, the person.) In: Die Republikein, 25. August 2004. Abgerufen am 25. Dezember 2021 (afrikaans). „Ek kon in daardie stadium geen woord Afrikaans of Engels praat nie en die destydse hoof van die skool het gesê hy sou my in so lae standerd moes plaas dat dit my sou frustreer.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.republikein.com.na 
  2. Who’s Who Namibia, Tötemeyer, Gerhard Karl Hans. Namibia Institute for Democracy (NID), archiviert vom Original am 11. Juni 2011; abgerufen am 26. August 2011.
  3. Klaus Dierks: Chronologie der Geschichte Namibias, 1990–2000. (deutsch: Chronology of Namibian History, 1990–2000). klausdierks.com, abgerufen am 20. Oktober 2021.
  4. Tötemeyer – eine politische Odyssee zwischen Regimen, Ländern. Allgemeine Zeitung, 13. August 2015.