Gerichtsbezirk Silz – Wikipedia

Gerichtsbezirk
Silz

Lage im Bundesland
 Gerichtsbezirk Silz
 Landesgericht Innsbruck
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Imst
Sitz des Gerichts Silz
Kennziffer 7022
zuständiges Landesgericht  Innsbruck
Fläche 1.121,75 km2
(31. Dezember 2019)
Einwohner 35.957
(1. Jänner 2024)

Der Gerichtsbezirk Silz ist ein dem Bezirksgericht Silz unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Tirol. Er ist neben dem Gerichtsbezirk Imst einer von zwei Gerichtsbezirken im politischen Bezirk Imst.

Der Gerichtsbezirk geht im Wesentlichen auf das Gebiet des Landgerichtes Petersberg zurück, das aus den heutigen Gemeinden Haiming, Längenfeld, Mieming, Mötz, Obsteig, Oetz, Rietz, Roppen, Sautens, Silz, Sölden (ohne Vent), Umhausen und Wildermieming bestand.[1]

Seine heutige Form bekam der Gerichtsbezirk durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission, die die damals 15 Gemeinden Haimingen, Karres, Lengfeld, Obsteig, Oetz, Rietz, Roppen, Sautens, Silz, Sölden, Stams, Umhausen, Untermieming, Vent und Wildermieming zum Gerichtsbezirk Silz zusammenschloss.[2]

Das Gebiet des Gerichtsbezirks Silz wurde im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Imst zum politischen Bezirk Imst zusammengefasst.[4]

Der Gerichtsbezirk umfasste im Jahre 1900 1.042,61 km².[5]

Durch die Abtretung der Gemeinde Karres per 1. April 1907 an den Gerichtsbezirk Imst wurde das Gebiet des Gerichtsbezirks jedoch reduziert.[6]

Ein weiterer Gebietsverlust entstand durch die Abtretung der Gemeinde Wildermieming an den Gerichtsbezirk Telfs bzw. den Bezirk Innsbruck-Land per 1. September 1925.[7]

Die Ortschaft Kühtai der Gemeinde Silz musste 1938 an die Gemeinde St. Sigmund im Sellrain (Gerichtsbezirk Innsbruck) abgetreten werden.[8]

Kühtai wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gemäß einer Verordnung der Tiroler Landesregierung vom 19. Dezember 1946 wieder mit der Gemeinde Silz vereinigt und per 1. Juli 1947 auch wieder Teil des Gerichtsbezirks Silz.[9]

Gerichtssprengel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtssprengel umfasst mit den 13 Gemeinden Haiming, Längenfeld, Mieming, Mötz, Obsteig, Oetz, Rietz, Roppen, Sautens, Silz, Sölden, Stams, Umhausen rund zwei Drittel des Bezirks Imst, wobei der Gerichtsbezirk vor allem die südlichen und östlichen Bezirksteile einnimmt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Tirol. Datenbestand: 30. Juni 2011, S. 10 (Memento vom 16. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB)
  2. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg, 1850, I. Stück, Nr. 1: „Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44: „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen…“
  4. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  5. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): „Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900.“ Band VIII. Tirol und Vorarlberg (Memento vom 11. April 2012 im Internet Archive) k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1907
  6. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, Jahrgang 1907, XXXVI. Stück, Nr. 78: „Verordnung des Justizministeriums vom 16. März 1907, betreffend die Zuweisung der Gemeinde Karres zu dem Sprengel des Bezirksgerichtes Imst.“
  7. Bundesgesetzblatt 1925, Stück 54, Nr. 234: „Verordnung des Bundeskanzleramtes vom 13. Juli 1925, betreffend die Zuweisung der Ortsgemeinden Mühlau, Arzl, Seefeld, Scharnitz, Leutasch und Reith zum Gerichtsbezirk Innsbruck und der Ortsgemeinde Wildermieming zum Gerichtsbezirk Telfs und zum Amtsbezirk der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck.“
  8. Gesetzblatt für das Land Österreich, Jahrgang 1938, Stück 127, Nr. 448: „Verordnung des Reichsstatthalters (Österreichische Landesregierung) über die Änderung der Grenzen zwischen der Ortsgemeinde Fließ, Gerichtsbezirk Landeck, der Ortsgemeinde Wildermieming, Gerichtsbezirk Telfs, und der Ortsgemeinde Silz, Gerichtsbezirk Silz, einerseits und der Ortsgemeinde Wenns, Gerichtsbezirk Imst, der Ortsgemeinde Leutasch, Gerichtsbezirk Innsbruck, und der Ortsgemeinde St. Sigmund im Sellrain, Gerichtsbezirk Innsbruck anderseits.“
  9. BGBl. Nr. 137/1947: Verordnung der Bundesregierung vom 13. Juni 1947, betreffend die Änderung der Grenzen der Gerichtsbezirke Innsbruck und Silz.