Gierów – Wikipedia
Gierów Gührau | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Opole | |
Gmina: | Grodków | |
Geographische Lage: | 50° 39′ N, 17° 15′ O | |
Einwohner: | 176 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 49-200 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OB | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 385 Jaczowice–Tłumaczów | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Gierów (deutsch: Gührau) ist ein Ort in der Stadt- und Landgemeinde Grodków (Grottkau) im Powiat Brzeski der Woiwodschaft Opole in Polen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Straßendorf Gierów liegt etwa zehn Kilometer südwestlich von Grodków (Grottkau), 37 Kilometer südwestlich von Brzeg (Brieg) und 48 Kilometer westlich von Opole (Oppeln) in der Schlesischen Tiefebene. Nördlich des Dorfes verläuft die Droga wojewódzka 385.
Nachbarorte von Gierów sind im Nordosten Wierzbna (Würben), im Südwesten Strzegów (Striegendorf), im Südwesten Jagielnica (Alt Jägel) und im Westen Karnków (Arnsdorf).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals erwähnt „villa Cherubim“ 1303/04 im Breslauer Zehntregister Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis. 1343 wurde es als „Gerow“ von der Stadt Grottkau erworben, mit der es 1344 an das Fürstentum Neisse gelangte. Für das Jahr 1425 ist die Schreibweise „Geraw“ belegt. 1579 gehörte die Herrschaft den Diprandt und Friedrich von Gellhorn.[2] Der Ortsname leitet sich vom Gründer des Dorfes ab, das Dorf des Geros.[3]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Gührau mit dem größten Teil des Fürstentums Neisse an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Gührau ab 1816 zum Landkreis Grottkau, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine Brennerei, ein Wirtshaus sowie 60 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Gührau 312 Bewohner, davon 149 katholisch.[4] 1855 waren es 333 Bewohner. Ab 1858 war das Rittergut im Besitz der Familie Pohl. 1865 bestanden im Ort 25 Gärtner- und elf Häuslerstellen sowie ein Schloss und eine Brennerei.[5] 1874 gelangte Gührau an den neu gebildeten Amtsbezirk Striegendorf, der die Landgemeinden Gührau, Niclasdorf, Striegendorf und Würben und die Gutsbezirke Gührau, Niclasdorf, Striegendorf und Würben umfasste.[6] 1885 zählte Giersdorf 220 Einwohner.[7] 1933 wurden in Gührau 239, und 1939 200 Einwohner gezählt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Gührau 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Gierów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1950 wurde Gierów der Woiwodschaft Opole, 1999 dem neu gegründeten Powiat Brzeski zugeordnet.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Schloss Gührau wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und 1960 umgebaut. Das zweistöckige Gebäude auf rechteckigen Grundriss besitzt ein Mansarddach und am Hauptportal ein Säulenportikus.[8]
- Umgeben ist das Schloss von einem Landschaftspark, der seit 1983 unter Denkmalschutz steht.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Bundesverband der Grottkauer e. V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. 1996, S. 49.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
- ↑ Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 199 und 357.
- ↑ Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen. Ihre Entstehung und Bedeutung – Ein Bild aus der Vorzeit. Priebatsch, Breslau 1889, S. 17
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 192
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1190.
- ↑ Amtsbezirk Striegendorf
- ↑ AGOFF Kreis Grottkau
- ↑ Schloss Gührau (polnisch)
- ↑ Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)