Giselbert von Admont – Wikipedia

Giselbert von Admont († 1. Oktober 1101 vermutlich in Jerusalem) war ursprünglich Mönch des Klosters Hirsau, dann Abt des Klosters Reinhardsbrunn; er wurde zum Abt des Klosters Admont bestellt, wo er von 1091 bis 1101 wirkte.

Im Jahre 1091 wurde durch Erzbischof Thiemo von Salzburg, der vor seiner Bischofsweihe – als Professe von Niederaltaich – Abt von St. Peter gewesen war, der Mönch Giselbert zum Abt von Admont bestellt. Abt Giselbert war Thiemo von einer Begegnung in Hirsau, wohin er als papsttreuer Abt von St. Peter ins Exil geflüchtet war, in Erinnerung geblieben. Zum Zeitpunkt seiner Bestellung nach Admont war er Abt von Reinhardsbrunn.

Über seine Regierungszeit wissen wir nur wenig. Inwieweit er als Begründer der Admonter Klosterreform zu sehen ist, ist umstritten. In der großen Stiftsgeschichte Jakob Wichners findet sich lediglich der Hinweis, Giselbert habe Bauern, die sich in der Nähe des Stiftes angesiedelt hatten, in das Paltental übersiedeln lassen, da er „diesen Umstand der klösterlichen Zucht abträglich erachtete“. Mit Erzbischof Thiemo nahm er am ersten Kreuzzug teil und verstarb am 1. Oktober 1101 wohl in Jerusalem.

  • Jakob Wichner: Geschichte des Benediktinerstiftes Admont, Bd. 1 (Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1177). Admont 1874, S. 51–63.
  • Thomas Stellwag: Die Bedeutung der Benediktinerabtei Admont für die Verbreitung der Hirsauer Reform im süddeutsch-österreichischen Raum (Admonter Reform). Admont 1999, S. 27–32.
  • Klaus Arnold: Admont und die monastische Reform des 12. Jahrhunderts. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Bd. 89 (Kanonistische Abteilung LVIII). Weimar 1972, S. 350–355.
  • Romuald Bauerreiß: St. Georgen im Schwarzwald, ein Reformmittelpunkt Südostdeutschlands im beginnenden 12. Jahrhundert. In: Bayerische Benediktinerakademie (Hrsg.): Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Jg. 51 (1933), S. 196.
  • Kassius Hallinger: Gorze-Kluny. Studien zu den Monastischen Lebensformen und Gegensätzen im Hochmittelalter, Bd. 1 und 2. Graz 1971, S. 386–388.
  • Helmut Mezler-Andelberg: Admont und die Klosterreform zu Beginn des 12. Jahrhunderts. In: Ferdinand Tremel (Hrsg.): Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Jahrgang 47, Graz 1956, S. 33–36 (historischerverein-stmk.at).
  • Eberhard Demm: Reformmönchtum und Slawenmission im 12. Jahrhundert. Wertsoziologisch-geistesgeschichtliche Untersuchungen zu den Viten Bischof Ottos von Bamberg (= Historische Studien, Bd. 419). Lübeck/Hamburg 1970, S. 25.
  • Johann Tomaschek: St. Georgen und die „Admonter Reform“. Die Beziehungen zwischen dem Schwarzwaldkloster und der steirischen Benediktinerabtei Admont im 12. Jahrhundert. In: Stadt St. Georgen (Hrsg.): 900 Jahre Stadt St. Georgen im Schwarzwald (1084–1984). St. Georgen 1984, S. 35–36.
VorgängerAmtNachfolger
IsingrimAbt von Stift Admont
1091–1101
Wecilo