Glemsmühlen – Wikipedia

Die Tonmühle in Ditzingen

Die Glemsmühlen sind oder waren Mühlen an der Glems in Baden-Württemberg.

Am Enz-Nebenfluss Glems entstanden im Laufe der Jahrhunderte vielerorts Mühlen, die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem 12. Jahrhundert. Ursprünglich wurden sie von Wasserrädern angetrieben, die Anfang des 20. Jahrhunderts größtenteils durch Turbinen ersetzt wurden.

Einige der Getreidemühlen laufen heute noch, andere wurden im 20. Jahrhundert zu Wohnhäusern umgebaut oder vollständig abgerissen. Mancherorts wird noch nach alter Tradition Mehl aus Getreide der Region gemahlen. Oft kann der Besucher in einem dazugehörigen Laden einkaufen oder nach Vereinbarung an einer Besichtigung teilnehmen.

In den letzten Jahren beteiligten sich einige der Glemsmühlen an überregionalen Projekten, etwa im September 2004 am Tag des offenen Denkmals oder im Juli 2009 am Projekt „Die Wasser des Neckar“ der Region Stuttgart. In den Räumen der beteiligten Mühlen fanden an diesen Tagen kulturelle Veranstaltungen statt und es wurde Führungen angeboten.

Glemsmühlenweg

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Wegweiser am Glemsmühlenweg

Die Arbeitsgemeinschaft „Grünes Strohgäu“ hat entlang der Glems einen Mühlenweg eingerichtet, um das Naherholungsangebot in der Region Stuttgart zu verbessern und speziell, um die Attraktivität des Glemstals zu erhöhen und die Geschichte der Mühlen und deren ehemals große Bedeutung darzustellen. Die offizielle Eröffnung fand am 17. Juni 2001 statt. Der Weg führt vorbei an 19 Mühlen. An jeder ist eine Informationstafel aufgestellt, die einen Einblick in die Geschichte der jeweiligen Mühle bietet.

Der Rad- und Wanderweg führt von Glemseck bei Leonberg auf ca. 40 km durch das naturnahe Glemstal über Ditzingen, Korntal-Münchingen, Hemmingen und Schwieberdingen bis nach Markgröningen-Unterriexingen, wo die Glems in die Enz mündet. Der Weg ist durchgehend ausgeschildert. Die Strecke verläuft überwiegend auf asphaltierten Wegen, teilweise auf befestigten Waldwegen oder Schotterwegen. Mit Ausnahme des starken Anstiegs bei Talhausen kurz vor der Glemsmündung gibt es keine größeren Steigungen zu überwinden. Zwischen Talhausen und Unterriexingen gibt es auch einen ufernahen Wanderweg ohne Steigungen, der aber nicht fürs Rad taugt. Die Tour eignet sich für jede Altersgruppe, kann in beiden Richtungen befahren und auch von Untrainierten an einem Tag bewältigt werden. In Unterriexingen hat man Anschluss an den ebenfalls ausgeschilderten Enztal-Radweg. Linkerhand gehalten (Richtung Vaihingen/Enz), ist es möglich, die Glemsmündung einzusehen.

Liste der Glemsmühlen

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Aufgeführt sind in talabwärtiger Richtung sowohl noch bestehende als auch abgegangene Mühlen.

Station auf Glemsmühlenweg: Die mit einem x markierten Mühlen sind Stationen auf dem Glemsmühlenradweg

Name der Mühle Gemeinde/Stadt Landkreis Heutiger Zustand Station auf Glemsmühlenweg
Glitzen- oder Rot(h)enmühle Leonberg Böblingen Nichts mehr vorhanden
Lahrensmühle Leonberg Böblingen Gebäude dient als Wohnhaus x
Schweizermühle Leonberg Böblingen 1929 abgebrannt, nichts mehr vorhanden
Clausenmühle Leonberg Böblingen Gebäude wird als Bauernhaus genutzt x
Gässles- oder Marxenmühle Leonberg Böblingen 1923 abgebrannt, nichts mehr vorhanden
Felsensägmühle Leonberg Böblingen Gebäude dient als Wohnhaus x
Scheffelmühle Höfingen Böblingen Gebäude wird als Atelier genutzt x
Tilgshäusles Mühle Höfingen Böblingen Gebäude wird als Glaserei genutzt
Fleischmühle Höfingen Böblingen Mühle in Betrieb x
Tonmühle Ditzingen Ludwigsburg Mühle in Betrieb x
Zechlesmühle Ditzingen Ludwigsburg Mühle in Betrieb x
Sägmühle Ditzingen Ludwigsburg 1974 abgebrochen, nichts mehr vorhanden
Roten- oder Hechtmühle Ditzingen Ludwigsburg Gebäude dient als Wohn- und Lagerhaus
Schlossmühle Ditzingen Ludwigsburg Mühle in Betrieb x
Ferbermühle Ditzingen Ludwigsburg Gebäude dient als Wohnhaus
Talmühle Schöckingen Ludwigsburg Mühle in Betrieb x
Glemsmühle Münchingen Ludwigsburg Gebäude dient als Wohnhaus x
Sägmühle Hemmingen Ludwigsburg Alte Sägmühle nicht mehr vorhanden, Sägewerk in Betrieb
Hagmühle Hemmingen Ludwigsburg Mühle nicht in Betrieb, aber restauriert x
Hemmingen Mühle Hemmingen Ludwigsburg Nichts mehr vorhanden
Stumpenmühle Schwieberdingen Ludwigsburg Mühle in Betrieb x
Bruckmühle Schwieberdingen Ludwigsburg Gebäude wird für Veranstaltungen genutzt x
Neumühle Schwieberdingen Ludwigsburg Mahlbetrieb eingestellt x
Obere Mühle Markgröningen Ludwigsburg 1993 abgerissen, nichts mehr vorhanden
Bruckmühle Markgröningen Ludwigsburg Gebäude dient als Wohnhaus
Obere Lohmühle Markgröningen Ludwigsburg 1937 abgerissen, nichts mehr vorhanden
Spitalmühle Markgröningen Ludwigsburg Mühle außer Betrieb; Mehlvertrieb x
Untere Mühle Markgröningen Ludwigsburg Stromgewinnung; Gebäude dient als Wohnhaus x
Walkmühle Markgröningen Ludwigsburg Im 17. Jahrhundert zerstört, 1662 durch Pulvermühle ersetzt
Öl- und Lohmühle Markgröningen Ludwigsburg Vermutlich um 1800 aufgegeben
Pulvermühle Markgröningen Ludwigsburg 1787 zur Papiermühle umgebaut
Papiermühle Markgröningen Ludwigsburg Fabrikgebäude 1971 abgerissen, Wohnhaus restauriert x
Hammerschmiede Talhausen Ludwigsburg Gebäude erhalten x
Bachmühle Unterriexingen Ludwigsburg Gebäude dient als Wohnhaus x
Zichorienmühle Kohl Unterriexingen Ludwigsburg Gebäude 1846 abgebrochen, nichts mehr vorhanden
  • Müller, Mühlen, Wasserkraft. Band 5 der Reihe „Durch die Stadtbrille, Geschichte und Geschichten um Markgröningen“, hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung, Heimat- und Denkmalpflege Markgröningen, 181 S., Markgröningen 1995
  • Thomas Schulz: Mühlenatlas Baden-Württemberg, Bd. 3 Die Mühlen im Landkreis Ludwigsburg, Verlag Manfred Hennecke, Remshalden-Buoch 1999, ISBN 3-927981-63-X.
Commons: Glemsmühlen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien