Bombardier-Global-Familie – Wikipedia
Bombardier Global | |
---|---|
Typ | Geschäftsreiseflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Bombardier Aerospace |
Erstflug | 13. Oktober 1996 |
Indienststellung | 1999 |
Produktionszeit | seit 1997 |
Stückzahl | 816 (Stand 2018)[1] |
Bombardier Global ist die Vermarktungsbezeichnung einer seit 1996 produzierten Familie von zweistrahligen, schnellen Langstrecken-Geschäftsreiseflugzeugen in Tiefdeckerauslegung des kanadischen Flugzeugherstellers Bombardier Aerospace, die sich vor allem durch unterschiedliche Reichweiten, Avionikausstattungen und Rumpflängen unterscheiden. Die interne Bezeichnung des Typs lautet BD700.
Neben den zivilen Typen Global Express, Global Express XRS, Global 6000, Global 5000, Global 6500, Global 7500 und Global 8000 existieren unter anderem die militärischen Ausführungen Raytheon Sentinel R1 und Bombardier E-11A, bei denen entweder Aufklärungssensoren in den Rumpf integriert werden, um Aufklärung von Luft- oder Bodenzielen zu ermöglichen (Sentinel) oder Möglichkeiten zur Datenübertragung zwischen Bodeneinheiten und Satelliten bestehen (E-11A).
In ihrer Größen- und Reichweitenklasse konkurriert die Global-Familie mit den Mustern G650 und G550 des US-amerikanischen Gulfstream-Konzerns.
Geschichte und Versionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1991 – Beginn der Entwicklung
- 1996 – Erstflug Global Express
- 1999 – Auslieferung Global Express
- 2004 – Erstflug Global 5000
- 2010 – Beginn der Entwicklung Global 7500
- 2012 – Upgrade Global 5000/6000
- 2016 – Erstflug Global 7500
- 2018 – Auslieferung Global 7500
Global Express/Global Express XRS/Global 6000/Global 5000
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Ankündigung eines neuen Geschäftsreiseflugzeuges mit interkontinentaler Reichweite unter dem Namen Global Express 1991 betrieb Bombardier diverse Studien, die dazu führten, dass man einen Markt für dieses Segment sah. Deshalb wurde zwei Jahre später der Bau des Flugzeuges – das erste von Bombardier allein entwickelte – offiziell beschlossen. An der Entwicklung beteiligten sich zur Hälfte ausländische Partner, so war zum Beispiel Rolls-Royce für die Triebwerke verantwortlich. Der Erstflug des Prototyps fand am 13. Oktober 1996 statt, die Auslieferung begann 1999.[2] Ab 2004 wurde die kürzere Global 5000 angeboten, der im Vergleich zur 6000er-Version ein zusätzlicher Tank im hinteren Rumpf fehlt.[3] Bombardier bietet seit Mitte 2009 jedoch eine Umrüstmöglichkeit an, mit der durch Erhöhung der maximalen Abflugmasse auf 41.958 kg (92.500 lb) die Reichweite der Global 5000 auf 5200 NM (9630 km) erhöht wird.[4]
Bei der Global Express XRS wurde ein weiterer Tank im Übergang der Tragfläche zum Rumpf eingebaut, sodass die Reichweite um ca. 500 auf 6000 Seemeilen stieg. Mit der ab 2012 angebotenen neuen Avionik Bombardier Vision Flight Deck[5], abgeleitet aus dem Rockwell Collins ProLine Fusion,[6] wurde die Bezeichnung in Global 6000 geändert.[2][7][8] Seit etwa 2012 wird auch jede neugebaute Global 5000 (ab der Seriennummer 9435) mit dem Bombardier Vision Flight Deck ausgeliefert, ohne dass sich die Bezeichnung geändert hat.[9]
Global 7000/7500/Global 8000
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Oktober 2010 gab Bombardier bekannt, mit der Global 7000 und der Global 8000 zwei neue Typen herstellen zu wollen.[10] Die Global 7000 sollte ursprünglich im Jahr 2016 in Dienst gestellt werden, durch Verzögerungen bei der Entwicklung wurde dieser Termin auf 2018 verschoben. Bei Transport Canada wurde Anfang September 2016 die erste Global 7000 mit dem Kennzeichen C-GLBO registriert,[11] der Erstflug fand am 4. November 2016 statt.[12] 2018 wurde im Vorfeld der European Business Aviation Conference & Exhibition die Global 7000 aufgrund der höheren Reichweite (nach einem durch die amerikanische FAA festgelegten Standard) in Global 7500 umbenannt[13] und zwei mittlere Modelle Global 5500 und Global 6500 vorgestellt.[14] Die Global 8000 soll einen verkürzten Rumpf besitzen, aber eine Reichweite von 7.900 Seemeilen ermöglichen.[15][16]
Während der Flugerprobung, die im November 2016 begann,[17] konnte mit der Global 7500 eine Reichweite von 7700 Seemeilen (inklusive benötigter Spritreserven) erreicht werden, sodass beispielsweise die Flugstrecke Montreal–Peking nonstop erreicht werden könnte. Der Neupreis wird mit 72 Mio. USD angegeben.[18] Im Oktober 2018 erhielt der Typ seine Zulassung durch die Behörden.[17] Die erste Bombardier Global 7500 wurde Ende 2018 an einen anonymen Kunden geliefert.[19] Die erste in Europa zugelassene Global 7500 wurde im März 2019 an den ehemaligen Formel-1-Fahrer Niki Lauda übergeben und in das österreichische Luftfahrzeugregister eingetragen.[20] Bombardier plante, 2019 zwischen 15 und 20 Flugzeuge auszuliefern.[21]
Neben einer nochmals erhöhten Reichweite ist der größte Unterschied der Global 7500 gegenüber ihren Vorgängern, dass sie eine Fly-by-Wire-Flugsteuerung besitzt, die aus dem Airbus A220 (vormals Bombardier CSeries) übernommen wurde, wodurch auch das Steuerhorn zugunsten eines sogenannten Sidesticks wegfällt.[22] Während der Erprobung setzte einer der Prototypen Anfang 2019 einen neuen Reichweiten-Rekord auf der Strecke Singapur–Tucson, Arizona (8.152 NM (ca. 15.100 km), 16:07 h); der Flug wurde allerdings bereits kurze Zeit später von einer Gulfstream G650 übertroffen, die eine längere Strecke (8.379 NM (ca. 15.520 km), die Flugzeuge flogen nicht direkt, sondern auf Luftstraßen) und in kürzerer Zeit (15:23 h) absolvierte.[23] Im Oktober 2019 gelang Bombardier ein noch weiterer Flug von Sydney nach Detroit über 8.225 NM (ca. 15.230 km).[21]
Global 5500/6500
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der EBACE 2018 wurden zwei neue Global-Modelle unterhalb der 7500/8000 präsentiert, welche die Global 5000 und 6000 ablösen. Sie werden mit Rolls-Royce Pearl-Triebwerken ausgerüstet und Reichweiten von rund 10.000 bzw. 12.000 km aufweisen.[24] Transport Canada erteilte den neuen Versionen am 30. September 2019 die Zulassung, die europäische Luftfahrtbehörde EASA folgte am 15. Oktober 2019.[25] Die Zulassung durch die US-amerikanische Federal Aviation Administration erfolgte Ende Dezember 2019.[26] Die Global 5500 ist gegen Mitte 2020 erstmals bei einem ungenannten Kunden in Dienst gestellt worden.[27]
Maritime Patrol Aircraft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Februar 2015 stellte Israel Aerospace Industries (IAI) eine auf der Global 5000 beruhende, als ELI-3360 bezeichnete, Maritime Patrol Aircraft-Version vor.[28] Käufer gibt es für diese Ausführung bislang keine.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Fertigung der Global-Flugzeuge sind bzw. waren verschiedene Werke des Bombardier-Konzerns beteiligt, u. a. in Toronto, Montreal, Belfast und Wichita (Kansas).[29] 2023 wurde in Toronto die Produktion in einer neugebauten Fabrik am Flughafen Toronto-Pearson gestartet[30] und die alte Fabrik am Downsview Airport 2024 geschlossen.[31]
Konstruktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bezeichnung | Intern | ICAO |
---|---|---|
Global 5000 Global 5500 | BD-700-1A11 | GL5T |
Global Express Global Express XRS Global 6000 Global 6500 | BD-700-1A10 | GLEX |
Global 7500 | BD-700-2A12 | GL7T |
Die Flugzeuge der Global-Familie sind Geschäftsreiseflugzeuge mit Flügeln starker Pfeilung für hohe Reisegeschwindigkeiten und einer Druckkabine, die Flüge in bis zu 51.000 ft (ca. 15.540 m) Höhe ermöglicht. Der Rumpf ist vor allem aus Aluminium, Stahl, Titan und glasfaserverstärktem Kunststoff zusammengesetzt. Dabei ist der Flügel aus Aluminium hergestellt, die Störklappen, Flügelklappen und Winglets bestehen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Das Flugzeug hat einen Einstieg auf der linken Rumpfseite vorne, darüber hinaus noch eine kleinere Tür im Heck unter dem linken Triebwerk zum Beladen sowie einen Notausstieg auf der rechten Seite über dem Flügel.
Triebwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei Triebwerke des Typs BR700 (Global 5000/6000: Rolls-Royce BR710, Global 5500/6500: Rolls-Royce Pearl 15, Global 7500: GE Passport) treiben das Flugzeug an, liefern darüber hinaus aber auch noch Energie für drei Hydrauliksysteme, vier Generatoren mit jeweils 40 kVA Leistung und der Klimaanlage mit jeweils einem Pack. Bei Ausfall beider Triebwerke steht zudem noch eine Ram-Air-Turbine zur Verfügung, die aus der rechten Rumpfseite unterhalb des Cockpits ausfährt und die Notversorgung sicherstellt. Zur Verkürzung der Landestrecke haben die Triebwerke Schubumkehr mit zwei oben und unten angebrachten Schubumkehrklappen, die hydraulisch in den Schubstrahl des Triebwerks gefahren werden. Die Leistung der Triebwerke wird über eine digitale Regelungsautomatik (FADEC) kontrolliert, das Flugzeug hat Autothrottle, der automatischen Regelung einer von der Besatzung eingestellten Geschwindigkeit oder eines eingestellten Schubwertes (zum Beispiel maximal verfügbarer Schub im Steigflug). Ein Hilfstriebwerk (APU) versorgt am Boden einen eigenen Generator, das Klimasystem und über den Generator eine Hydraulikpumpe. Der Schutz vor Vereisung im Flug wird durch Zapfluft der beiden Triebwerke sichergestellt, die in die Vorflügel und die Nase der Triebwerksgondeln geleitet wird.
Steuerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Flugsteuerung gehören neben Höhen-, Seiten- und Querruder auch insgesamt sechs Spoilerpaare. Davon sind die äußeren vier jeweils sogenannte Multifunction spoiler, die sowohl zur Erhöhung des Widerstands und damit zur Reduktion der Geschwindigkeit genutzt werden können als auch automatisch zur Unterstützung der Querruder angesteuert werden. Nach dem Aufsetzen fahren die inneren beiden Spoiler zusätzlich als Ground Spoiler zur Verringerung von Auftrieb und Geschwindigkeit aus. Die Ausschläge der Querruder werden bei der Global 7500 als Funktion der Fluggeschwindigkeit angesteuert, so dass bei höheren Geschwindigkeiten (> 295 kn (ca. 550 km/h)) nur die jeweils inneren Querruder betätigt werden und in einem Übergangsbereich (295–275 kn, (ca. 550–510 km/h)) die äußeren Steuerflächen nur anteilig ausschlagen, um eine Überlastung des Flugzeuges zu verhindern. Durch die Fly-by-Wire-Steuerung (FBW) ist der Rollwinkel auf maximal 80° begrenzt, wenn der Winkel auf mehr als 30° erhöht wurde, steuert das Flugzeug selbstständig auf diesen Wert zurück. Bei der Landung wird die Nase durch FBW automatisch in Richtung der Landebahn gesenkt, der Pilot hält den Sidestick dabei in einer Neutralposition.[33]
Auftriebshilfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Klappen an den Flügelenden können zu Start und Landung in eine von vier Stellungen gebracht werden: 0°, 6°, 16° und 30°. Nur die letzte Stellung ist für Landungen zugelassen, vor dem Ausfahren der Klappen werden auf jeden Fall die Vorflügel ausgefahren. Nach Herstellerangaben sind somit Starts (Meereshöhe, Standardtemperatur, maximales Abfluggewicht) auf einer Strecke von etwa 1.900 Metern und Landungen auf einer Strecke von 900 Metern möglich.[34]
Avionik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Indienststellung waren alle Flugzeuge der Familie mit der Avionik-Suite Primus 2000 des Herstellers Honeywell ausgestattet, bestehend aus sechs senkrecht angeordneten Displays mit einer Diagonale von 10,6 Zoll, anfangs als Kathodenstrahlröhren, später als Flüssigkristallanzeige. Ab 2012 wird in allen Flugzeugen hingegen das Vision Flight Deck verwendet, das aus dem Rockwell Collins Pro Line Fusion abgeleitet wurde und nunmehr aus vier, jeweils horizontal angeordneten 15,1 Zoll großen Bildschirmen besteht, und generell noch weitere (kleine) Displays enthält, über die beispielsweise die Funkfrequenzen angezeigt werden können. Auf der linken Cockpitseite steht ein Head-up-Display zur Verfügung.[35] Ein Wetterradar in der Flugzeugnase (Phased-Array) soll Gefahren, die etwa von einer Gewitterzelle ausgehen, rechtzeitig anzeigen.
Fahrwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Fahrwerk besteht aus zwei Hauptfahrwerksbeinen mit jeweils zwei Rädern, die in den Flügel eingezogen werden, sowie einem Bugrad, das in die Nase eingezogen wird. Während des Fluges sind alle Fahrwerksteile von Fahrwerkstüren verschlossen. Gesteuert wird das Flugzeug am Boden von einem eigenen Lenkrad über das Bugfahrwerk, das Hauptfahrwerk hat Bremsen mit Bremsscheiben aus kohlenstofffaserverstärktem Kohlenstoff. Die Temperatur der Bremsen wird überwacht und im Cockpit angezeigt.
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenndaten | Global 5000[36] | Global Express XRS[37] | Global 5500 | Global 6000[38] | Global 6500 | Global 7500[39] | Global 8000[40] | |
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Besatzung | 2–3 | 2–4 | ||||||
Passagiere | 8–17 (typ. 12–13) | 8–19 (typ. 12–13) | max. 16 | max. 17 | 10–19 | 8–19 | ||
Länge | 29,50 m | 30,30 m | 29,50 m | 30,30 m | 33,83 m | 30,97 m | ||
Spannweite | 28,60 m | 28,7 m | 31,79 m | |||||
Höhe | 7,70 m | 7,80 m | 8,14 m | |||||
Flügelfläche | 94,9 m² | 94,8 m² | k. A. | k. A. | ||||
Flügelstreckung | 8,6 | 8,7 | ||||||
Kabinenlänge | 13,92 m | 14,7 m | 12,41 m | 13,18 m | 18,17 m | 15,42 m | ||
Kabinenbreite | 2,49 m | 2,41 m | 2,49 m | |||||
Kabinenhöhe | 1,91 m | 1,88 m | 1,91 m | |||||
Kabinenvolumen | 57,26 m³ | 60,6 m³ | k. A. | 74,76 m³ | 63,32 m³ | |||
Leermasse | 23.061 kg | k. A. | 23.070 kg | k. A. | k. A. | k. A. | ||
max. Startmasse | 41.957 kg | 45.132 kg | 41.957 kg | 45.132 kg | 52.095 kg | 47.650 kg | ||
Nutzlast | 2.341 kg | k. A. | 3.238 kg | 2.617 kg | k. A. | k. A. | ||
Triebwerke | zwei Rolls-Royce BR710A2-20 je 65,6 kN Schub | zwei Rolls-Royce Pearl je 67,3 kN Schub | zwei Rolls-Royce BR710A2-20 je 65,6 kN Schub | zwei Rolls-Royce Pearl | zwei General Electric Passport je 73,4 kN Schub | |||
Avionik | Rockwell Collins ProLine Vision mit Combined Vision System | Rockwell Collins ProLine Vision mit Combined Vision System | ||||||
Höchstgeschwindigkeit | Mach 0,89 / 950 km/h | Mach 0,90 | Mach 0,89 / 950 km/h | Mach 0,925 | ||||
optimale Reisegeschwindigkeit | Mach 0,85 / 904 km/h | Mach 0,85 | Mach 0,85 / 904 km/h | k. A. | k. A. | |||
Dienstgipfelhöhe | 15.545 m | k. A. | k. A. | |||||
Reichweite | 9.630 km | 11.390 km | 10.600 km | 11.112 km | 12.270 km | 13.700 km | 14.631 km | |
Startstrecke | 1.689 m | 1.887 m | 1.674 m | 1.974 m | 1.814 m | 1.768 m | ||
Landestrecke | 814 m | 673 m | 682 m | 856 m | ||||
Preis | $33 Mio. | $46 Mio. | k. A. |
Betreiber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bislang wurden knapp 900 Maschinen aller Versionen verkauft. Unter den Eignern finden sich sowohl Einzelpersonen – über die oft wenig bekannt ist – wie auch Unternehmen, die mit diesem Flugzeug ihr Management oder Kunden zu Terminen fliegen, etwa die österreichische Zepter International.[41] Außerdem setzen diverse Fluggesellschaften, die sich auf den sog. Individualverkehr spezialisiert haben, diesen Typ ein, so zum Beispiel Arab Wings, Global Jet Luxembourg, Jet Aviation, Laudamotion Executive, Luxaviation, NetJets, Nomad Aviation, Royal Jet und VistaJet.
Militärische Nutzer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter anderem folgende Nationen nutzen Global-Flugzeuge als Staatsluftfahrzeuge oder Träger spezieller Missionsausrüstung, entweder zur Aufklärung oder als Relaisplattform:
- Angolanische Streitkräfte
- 1 Global 5000, VIP-Maschine (Kennzeichen D2-ANG)[42]
- Streitkräfte Botswanas
- 1 Global 6000, VIP-Maschine (Kennzeichen OK1)[43]
- Deutsche Luftwaffe
- 10, 4 Global 5000, 3 Global 6000 (jeweils in VIP-Ausstattung der FlBschftBMVg als Nachfolger der Challenger CL-601), 3 Global 6000 (im Rahmen des PEGASUS-Programms in einer SIGINT-Version als Nachfolger der Breguet 1150 M Atlantic bei Hensoldt beauftragt)[44]
- Indische Luftstreitkräfte
- 2 Global 5000, 2014 in Israel von Elta zu SIGINT-Plattformen umgebaut und auf der Palam Air Force Station in Delhi stationiert (Kennzeichen 4X-COH während der Umrüstung)[45][46]
- Malaysische Luftstreitkräfte
- 1 Global 6000, VIP-Maschine (M48-02)[47] ist der 2. Squadron der 1. Division der Luftwaffe zugeteilt und neben weiteren VIP-Flugzeugen auf dem Flughafen Kuala Lumpur-Sultan Abdul Aziz Shah stationiert.
- Schwedische Flygvapnet
- 3 (Global 6000) S 106 GlobalEye, Frühwarnflugzeuge von Saab mit Saab-Sensoren (insbes. Erieye-Radar), bestellt 2022 (2) und 2024 (1), Auslieferung vor 2027.[48][49]
- Luftstreitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate
- 5 (Global 6000) GlobalEye, Frühwarnflugzeuge von Saab mit Saab-Sensoren, bestellt 2015 (3) und 2020 (2), Erstflug 2018 in Linköping, Auslieferung 2020 bis 2024.[50][51]
- Royal Air Force
- 5 (Global 5000) Sentinel R1 Aufklärungsflugzeuge; nach Außerdienststellung einer Maschine werden noch 4 bei der V. (AC) Squadron in RAF Waddington eingesetzt.
- United States Air Force
- 10 (Global 6000) E-11A-Kommunikationsflugzeuge, Ausrüstung mit dem Battlefield Airborne Communications Node (BACN) von Northrop Grumman,[52] im Einsatz bei der 430th Expeditionary Electronic Squadron in Kandahar. Das erste Flugzeug der Baureihe war noch mit Radomen auf Rumpfober- und Unterseite ausgestattet, die jedoch für die Ausrüstung der Serienmaschinen nicht notwendig sind.[53] Nach zunächst vier wurden 2021 sechs weitere Maschinen in Auftrag gegeben, nachdem 2020 ein Exemplar über Afghanistan verloren ging[54].
- United States Air Army
- (Global 6500) – ISR-Flugzeuge, Ausrüstung durch die Sierra Nevada Corp. (SNC) im Rahmen des „High Accuracy Detection and Exploitation Systems“ (HADES) Programms als Ersatz der RC-12.[55] Zur Überbrückung wurden übergangsweise fünf G6000/G6500 (2 G6500 Athena-S, 2 G6500 Athena-Radar, 1 G6000 Ares) sowie eine Challenger 650 mit insgesamt vier verschiedenen Sensorpaketen genutzt.[56][57]
Verluste militärischer Exemplare
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die 14+01 der Luftwaffe wurde bei einer Notlandung auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld am 16. April 2019 schwer beschädigt, als Ursache wurde ein Wartungsfehler des Instandhaltungsbetriebs Lufthansa Bombardier Aviation Services (Joint Venture von Lufthansa Technik, Bombardier und ExecuJet) festgestellt.[58] Als Ersatz und Ergänzung wurden im Juni 2019 drei Global 6000 bestellt,[59] die von September bis November 2019 ausgeliefert wurden.[60]
- Die E-11A mit der USAF-Seriennummer 11-9358 stürzte am 27. Januar 2020 (13:10 Uhr Ortszeit, 8:40 UTC) in der ostafghanischen Provinz Ghazni ab.[61] Alle (mutmaßlich fünf) Menschen an Bord und zwei Menschen am Boden starben. Ein Taliban-Sprecher behauptete, Taliban hätten die E-11A abgeschossen.[62]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vergleichbare Flugzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Bombardier mit Abschnitten zu den aktuell verfügbaren Global-Versionen (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Max Kingsley-Jones: NBAA: Business jet designs that changed the industry. In: Flightglobal. 12. Oktober 2018, abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch).
- ↑ a b Keith Sparks: Comparing Bombardier's Global Express, Global 5000, Global Express XRS and Global 6000. 13. April 2017, abgerufen am 30. März 2019 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Mike Chase: The Bombardier Global 6000 vs 5000, G550 & G650. AvBuyer, 1. Oktober 2014, abgerufen am 30. März 2019 (englisch).
- ↑ Bombardier Extends High Speed Global 5000 Jet Range to 5,200 NM. In: Bombardier. 19. Februar 2008, abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch): „The significant range extension will be obtained by increasing the Maximum Takeoff Weight (MTOW) to 92,500 lbs, allowing for a fuel tank capacity increase.“
- ↑ Bombardier's Vision Flight Deck Enters Service on Niki Lauda's New Global 5000 Jet. In: Bombardier. 28. März 2012, abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch): „The Vision Flight Deck for Global jets received EASA certification on February 20, 2012, FAA certification on February 29, 2012, and Transport Canada (TC) certification on June 3, 2011.“
- ↑ Pro Line Fusion for Bombardier Global 5000/6000 and HGS. In: Collins Aerospace. Abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch).
- ↑ Alle Fakten: Bombardier Global Express XRS / Global 6000. FlugRevue, 18. April 2013, abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Bombardier Global Express XRS / Global 6000. In: www.flugrevue.de. Archiviert vom am 28. Juli 2014; abgerufen am 27. Juli 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bombardier Global 5000. In: globalair.com. 8. Dezember 2019, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch): „In 2012, Bombardier joined its competitors in the move to flat-panel avionics with its bold Vision cockpit upgrade, featuring Rockwell Collins Pro Line Fusion equipment. Starting at s.n. 9435, Global 5000s are fitted with the Vision cockpit, a system that some former Bombardier demo pilots say is tops in the business aviation industry.“
- ↑ bombardier.com: Bombardier Grows Its Flagship Global Family with Two New Jets: the Global 7000 and Global 8000 Aircraft vom 16. Oktober 2010
- ↑ Kate Sarsfield: Transport Canada registers first Global 7000. In: Flightglobal.com. 5. September 2016, abgerufen am 5. September 2016 (englisch).
- ↑ Bombardiers 73-Millionen-Businessjet fliegt, abgerufen am 7. November 2016
- ↑ Murdo Morrison: Bombardier Takes Global new places. In: Flight Evening News. Reed Business Information, 28. Mai 2018, S. 23, 24 (englisch, pagesuite-professional.co.uk).
- ↑ Murdo Morrison: Bombardier Bombshell. In: Flight Evening News. Reed Business Information, 28. Mai 2018, S. 1 (englisch, pagesuite-professional.co.uk).
- ↑ Paul Jackson: Ultra-Long Range Jets About To Enter The Market. In: aviationweek.com. 2. November 2016, abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch).
- ↑ Chad Trautvetter: Global 7000 On Track, Questions Remain on 8000. In: ainonline.com. 3. Januar 2018, abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch).
- ↑ a b Dal Kikin: Bombardier Global 7500 put into operation. In: Beam Aviation. 24. Dezember 2018, abgerufen am 15. Januar 2019 (englisch).
- ↑ Jacob Serebrin, Montreal Gazette Updated: December 19, 2018: Bombardier shows off Global 7500 business jet as deliveries begin | Montreal Gazette. 20. Dezember 2018, abgerufen am 15. Januar 2019 (englisch).
- ↑ Stefan Eiselin: Erster Kunde fliegt seine Bombardier Global 7500. In: AeroTelegraph. 24. Dezember 2018, abgerufen am 29. Januar 2020.
- ↑ Kate Sarsfield: First Europe-based Global 7500 handed to Niki Lauda. 29. März 2019, abgerufen am 30. März 2019 (britisches Englisch).
- ↑ a b Jerry Siebenmark: Bombardier Global 7500 Completes 8,225-nm Flight. In: AINOnline. 8. Oktober 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Matt Thurber: Pilot Report: Bombardier Global 7500. In: AINOnline. 17. April 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Curt Epstein: Gulfstream Sets Longest Business Jet Flight Record. In: AINOnline. 8. April 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Patrick Holland-Moritz: Big Iron. In Flug Revue Industry Forum, Motor Presse Stuttgart, 2019.
- ↑ Timo Nowack: Easa gibt grünes Licht für Global 5500 und 6500. In: aerotelegraph. 15. Oktober 2019, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- ↑ Volker K. Thomalla: Bombardier Global 5500 und 6500 sind nun FAA-zugelassen. In: Aerobuzz.de. 26. Dezember 2019, abgerufen am 29. Januar 2020.
- ↑ Patrik Holland-Moritz: Indienststellung der Global 5500. In: aerokurier.de. 1. Juli 2020, abgerufen am 2. Juli 2020.
- ↑ Arie Egozi: IAI unveils Global 5000-based MPA. In: Flightglobal.com. 9. Februar 2015, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch): „Israel Aerospace Industries has unveiled a maritime patrol development of the Bombardier Global 5000 business jet, dubbed the ELI-3360.“
- ↑ Veronica Magan: Bombardier to Cut 1,750 Employees, Reduces Global 5000 and 6000 Production. In: aviationtoday.com. Abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
- ↑ Wallace Immen: Bombardier takes flight: from Downsview Park to Pearson Airport zone. In: The Globe & Mail. 3. August 2023, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
- ↑ Bombardier hat Produktion im Werk Downsview eingestellt. In: aerotelegraph.com. 27. März 2024, abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ DOC 8643 – Aircraft Type Designators. International Civil Aviation Organization, 6. Dezember 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Matt Thurber: Pilot Report: Bombardier Global 7500. In: AINonline. 17. April 2019, abgerufen am 29. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Terry Spruce: Bombardier Global 6000: Technical and Operating Data. In: Corporate Jet Investor. 19. August 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2020; abgerufen am 29. Januar 2020 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Matt Thurber: Flying the Vision Flight Deck in Bombardier’s Global 6000. In: AINonline. 5. Juli 2012, abgerufen am 29. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Global 5000 Fact Sheet ( vom 9. September 2011 im Internet Archive) (PDF; 1 MiB)
- ↑ Global Express Fact Sheet ( vom 16. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,1 MiB)
- ↑ Global 6000. Bombardier Business Aircraft, 20. September 2016, abgerufen am 11. September 2017.
- ↑ Type Certificate Data Sheet No. T00003NY. (PDF; 727 KB) In: Federal Aviation Administration. 12. November 2019, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch, Type Certificate für BD-700-1A10/BD-700-1A11/BD-700-2A12).
- ↑ Global 8000 Factsheet. (PDF) In: businessaircraft.bombardier.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2014; abgerufen am 14. März 2014 (englisch).
- ↑ Boran Pivcic: Bombardier Global 5000 (BD-700-1A11) – Zepter International. In: airliners.net. 2. Juli 2016, abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch, Foto der Zepter-Global 5000 auf dem Flughafen Split).
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- ↑ Tyler Rogoway: We Chew The Fat About BACN With Program Boss And Airman Who Used It In Combat. In: The Drive. 17. August 2017, abgerufen am 29. Januar 2020 (englisch).
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- ↑ Ashley Roque: Army ISR Task Force to get more permanent home, likely new name, under military intel shop. In: Breaking Defense. 22. Oktober 2024, abgerufen am 27. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Matthias Gebauer: Fehler von Lufthansa-Technikern lösten Unfallflug aus. In: spiegel.de. 25. November 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019: „Die Zusammenfassung des Abschlussberichts zur Ursache der Bruchlandung in Berlin-Schönefeld am 16. April liest sich eindeutig. Demnach waren „handwerkliche Fehler bei Einbau- und Einstellarbeiten“ an der Jet-Steuerung „zweifellos das den Unfall auslösende Moment“. Geschrieben hat die Zeilen Brigadegeneral Peter Klement, der in seiner Rolle als General Flugsicherheit der Bundeswehr alle Flugunfälle der Truppe untersucht.“
- ↑ Alexander Schröder: Mittelstrecke der Flugbereitschaft des Bundesministerium der Verteidigung wird gestärkt. In: Bundesministerium der Verteidigung. 27. Juni 2019, abgerufen am 22. August 2019.
- ↑ Timo Nowack: Nun stehen drei Global 6000 für die Kanzlerin bereit. In: Aerotelegraph. 8. Dezember 2019, abgerufen am 8. Dezember 2019.
- ↑ ASN Aircraft accident Bombardier E-11A (Global Express) 11-9358 Deh Yak district. In: Aviation Safety Network. 27. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Taliban says it shot down plane carrying high-ranking US military personnel