Goskino – Wikipedia

Goskino (russisch Госкино, kurz für Государственный комитет СССР по кинематографии Gossudarstwenny komitet SSSR po kinematografii, Staatliches Komitee der UdSSR für das Filmwesen) war die zentrale Behörde für Filmwesen in der Sowjetunion.

Die erste Behörde für Filmproduktion und -distribution der RSFSR bis 1924 hieß Goskino. Die Nachfolgeorganisationen hießen Sowkino (bis 1930) und Sojuskino. Die Aufgabe von Sojuskino bestand in der zentralen Steuerung der Filmindustrie samt der unmittelbaren politischen Kontrolle aller Filmproduktionen. Das Mandat von Sojuskino erstreckte sich ab 1931/1932 auf die gesamte Sowjetunion.[1]

Eine neue Goskino-Behörde wurde am 23. März 1963 durch den Ministerrat der UdSSR gegründet. Von 1965 bis 1972 trug sie den Namen „Komitee für Filmwesen des Ministerrats“. Von 1972 bis 1978 erhielt das Komitee seinen ursprünglichen Namen zurück. Zwischen 1978 und der Auflösung am 14. November 1991 hieß sie „Staatliches Komitee der UdSSR für das Filmwesen“.[2] Die Leitung von Goskino hatten unter anderem Alexei Wladimirowitsch Romanow (1963–1972) und Filipp Timofejewitsch Ermasch (1972–1986) inne.

1992 wurde die Nachfolgebehörde „Roskomkino“ (Государственный комитет Российской Федерации по кинематографии, Staatliches Komitee für Kinematografie der Russischen Föderation) gegründet[2] und später in „Roskino“ umbenannt.[3] Roskino wurde im Mai 2008 durch Wladimir Putins Erlass Nr. 867 aufgelöst.[4]

Einzelnachweise

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  1. Eberhard Nembach: Stalins Filmpolitik. Die Reorganisation der sowjetischen Filmindustrie 1929 bis 1938. Gardez! St. Augustin 2001, S. 42–44, 49f.
  2. a b Enzyklopädie des einheimischen Kinos. russiancinema.ru, abgerufen am 7. September 2024 (russisch).
  3. http://www.panorama.ru/prav/goskino.shtml
  4. Präsident der russischen Föderation. Order (Указ) 17. Mai 2000, N 867 (Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive)