Griesinger-Zeichen – Wikipedia

Unter dem Griesinger-Zeichen (Wilhelm Griesinger, Neurologe, Berlin, Kairo, 1817–1868) versteht man ein druckschmerzhaftes Ödem und eine Erweiterung von Venen hinter dem Processus mastoideus des Schläfenbeins bei Thrombose des Sinus transversus cerebri (siehe auch Sinusthrombose).[1]

Pathophysiologie

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Die Thrombose des Sinus transversus cerebri ist eine gefürchtete Komplikation der eitrigen Mittelohrentzündung (Otitis media) und der eitrigen Mastoiditis. Hierbei kommt es zur Ausbildung eines Abszesses, der die Dura (harte Hirnhaut) durchbricht und eine Thrombose im Sinus hervorruft. Diese kann sich weiter ausbreiten und schließlich zu einer Beeinträchtigung des Blutabflusses aus dem hinteren Halsbereich und zum Übertritt von Flüssigkeit in das Gewebe (Ödem) mit begleitender Druckschmerzhaftigkeit führen.[2] Selten wird die Symptomatik auch in Abwesenheit einer Infektion beobachtet.[3]

Einzelnachweise

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  1. Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Begründet von Willibald Pschyrembel. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. 261. Auflage. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-018534-8.
  2. B. Viswanatha: Otogenic Lateral Sinus Thrombosis. (15. Mai 2008); https://emedicine.medscape.com/article/1048625-overview
  3. B. Viswanatha: Nonseptic lateral sinus thrombosis: the role of the otolaryngologist. In: Ear Nose Throat J. 2009 Jan;88(1), S. 731–733. PMID 19172568.