Guy Rouleau – Wikipedia

Kanada  Guy Rouleau

Geburtsdatum 16. April 1965
Geburtsort Belœil, Québec, Kanada
Todesdatum 7. Dezember 2008
Sterbeort Montréal, Québec, Kanada
Größe 178 cm
Gewicht 79 kg

Position Center
Schusshand Links

Karrierestationen

1982–1985 Chevaliers de Longueuil
1985–1986 Olympiques de Hull
1986 Zürcher SC
1986–1988 Canadiens de Sherbrooke
1989–1990 Erie Panthers
Springfield Indians
1990–1991 SC Langnau
Mekon Amsterdam
1991–1992 ECD Sauerland
1992–1993 HC Fiemme Cavalese
1993–1994 Peoria Rivermen
1994–1997 EHC Trier
1997–1998 Reno Rage
ESC Erfurt

Guy Rouleau (* 16. April 1965 in Belœil, Québec; † 7. Dezember 2008 in Montréal, Québec[1]) war ein kanadischer Eishockeyspieler, der unter anderem beim ECD Sauerland und EHC Trier in der zweithöchsten deutschen Spielklasse, beim Zürcher SC und SC Langnau in der Schweiz sowie in unterschiedlichen nordamerikanischen Minor Leagues aktiv war.

Guy Rouleau kam im Jahr 1982 in die Ligue de hockey junior majeur du Québec (LHJMQ), in der er vier Jahre lang spielte und seine größten Erfolge feierte. Schon in seiner Rookiesaison für die Chevaliers de Longueuil erzielte er 56 Scorerpunkte in 68 Hauptrunden-Spielen. In den folgenden Jahren konnte er diese Ausbeute kontinuierlich steigern, sodass er sich schnell zu einem der gefährlichsten Angreifer der Liga entwickelte. Mit 76 Treffern war er in der Saison 1984/85 erstmals Torschützenkönig der LHJMQ.

Ein Jahr später, inzwischen im Team der Olympiques de Hull, traf Rouleau sogar 91-mal und erzielte in 61 Hauptrunden-Spielen insgesamt 191 Scorerpunkte. Damit wurde er Topscorer aller drei Nachwuchsligen unter dem Dach der Canadian Hockey League (CHL).[2] Als Playoff-Topscorer führte er seine Mannschaft gemeinsam mit seinem Sturmpartner Luc Robitaille zum Gewinn des Coupe du Président. Als Most Valuable Player gewann er im Jahr 1986 zudem die Trophée Michel Brière. Insgesamt absolvierte der Mittelstürmer 260 Spiele in der LHJMQ, in denen er 252 Tore erzielte und 291 Vorlagen beisteuerte. Im Jahr 2001 wurde er für seine Verdienste in die Hall of Fame der Liga aufgenommen, seine Trikotnummer 77 wird bei den Olympiques ihm zu Ehren nicht mehr vergeben.[3]

Trotz der Erfolge im Nachwuchsbereich wurde Rouleau nie in einem Entry Draft der National Hockey League (NHL) berücksichtigt. Beobachter führten das vor allem darauf zurück, dass er mit 1,78 Meter nicht groß genug für die NHL gewesen sei.[2][4] Stattdessen setzte er seine Karriere nach einem ersten kurzen Abstecher zum Zürcher SC zunächst in der American Hockey League (AHL) fort. Dort spielte er für die Canadiens de Sherbrooke und Springfield Indians, mit denen er in der Saison 1989/90 den Calder Cup gewann.

Ab 1990 spielte Rouleau dann überwiegend in Europa. Über Stationen beim SC Langnau und Mekon Amsterdam kam er zum ECD Sauerland in die 2. Bundesliga, in der er mit 65 Punkten in nur 25 Spielen erneut für Aufsehen sorgte. Den sportlichen Abstieg konnte er dennoch nicht verhindern. Dem ECD, dem ein Unentschieden zum Klassenerhalt gereicht hätte, wurde im letzten Saisonspiel gegen den EHC Essen-West in der 58. Spielminute ein Penalty zugesprochen. Rouleau übernahm die Verantwortung, traf aber nur den Pfosten, sodass seine Mannschaft mit 2:3 unterlag.[5]

Rouleau spielte anschließend für den HC Fiemme Cavalese und Peoria Rivermen, bevor er in der Saison 1993/94 zum EHC Trier stieß. Mit der Mannschaft stieg er in die direkt unter der Deutschen Eishockey Liga (DEL) angesiedelten 1. Liga auf und prägte in den kommenden Jahren die erfolgreichste Zeit des Eishockeys in Trier.[6] In der Saison 1997/98 spielte er für den ESC Erfurt und wurde auch dort Top-Scorer. Die Regionalliga-Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die inzwischen drittklassige 1. Liga erlebte er allerdings schon nicht mehr auf dem Eis mit. Nachdem ein Hirntumor entdeckt worden war, musste er seine Karriere noch während der Spielzeit beenden.[6]

Von seinem ehemaligen Sturmpartner Luc Robitaille, mit dem er über die Jahre eng befreundet blieb, wurde er im Kampf gegen den Krebs fortan eng unterstützt.[7] Am 7. Dezember 2008 starb Rouleau im Alter von 43 Jahren.

Rouleau spielte in den 1990er Jahren auch Inlinehockey. Für die Montreal Roadrunners lief er in der Roller Hockey International auf.[2][4]

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1982/83 Chevaliers de Longueuil LHJMQ 68 25 31 56 23 15 3 4 7 13
1983/84 Chevaliers de Longueuil LHJMQ 70 60 73 133 30 17 9 20 29 42
1984/85 Chevaliers de Longueuil LHJMQ 60 76 87 163 66
1985/86 Chevaliers de Longueuil LHJMQ 1 0 0 0 2
1985/86 Olympiques de Hull LHJMQ 61 91 100 191 70 15 23 20 43 21
1986/87 Zürcher SC NLB 13 10 13 23 10
1986/87 Canadiens de Sherbrooke AHL 10 4 3 7 2 2 0 0 0 0
1987/88 Canadiens de Sherbrooke AHL 76 26 47 73 42 4 0 1 1 2
1988/89 vereinslos nicht gespielt
1989/90 Erie Panthers ECHL 13 9 10 19 9
1989/90 Springfield Indians AHL 52 18 26 44 14 18 9 9 18 20
1990/91 SC Langnau NLB 2 1 3 4 2
1990/91 Mekon Amsterdam Eredivisie 1 1 1 2 2 10 7 10 17 0
1991/92 ECD Sauerland 2. Bundesliga 13 17 13 30 4 121 20 15 35 21
1992/93 HC Fiemme Cavalese Serie A 16 15 16 31 8
1993/94 Peoria Rivermen IHL 6 0 2 2 0
1993/94 EHC Trier Regionalliga
1994/95 EHC Trier 1. Liga 42 37 55 92 108 21 2 5 7 4
1995/96 EHC Trier 1. Liga 26 27 24 51 22 201 19 38 57 18
1996/97 EHC Trier 1. Liga 43 30 49 79 47 4 3 1 4 27
1997/98 Reno Rage WCHL 12 5 7 12 4
1997/98 ESC Erfurt Regionalliga 22 27 15 42
LHJMQ gesamt 260 252 291 543 191 47 35 44 79 76
AHL gesamt 138 48 76 124 58 24 9 10 19 22
Nationalliga B gesamt 15 11 16 27 12
2. Bundesliga / 1. Liga gesamt 124 111 141 252 181 38 44 59 103 70

Inline-Skaterhockey

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Reguläre Saison
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM
1994 Montreal Roadrunners RHI 21 31 31 62 25
1995 Montreal Roadrunners RHI 24 37 46 83 25
1996 Ottawa Loggers RHI 2 2 4 6 0
1996 Montreal Roadrunners RHI 14 13 31 44 17
1997 Montreal Roadrunners RHI 1 1 1 2 1
RHI gesamt 62 84 113 197 68

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

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  1. Guy Rouleau. In: Urgel Bourgie. Abgerufen am 7. August 2024 (französisch).
  2. a b c Zone Aucun thème sélectionné- ICI.Radio-Canada.ca: Guy Rouleau est mort. 9. Dezember 2008, abgerufen am 7. August 2024 (kanadisches Französisch).
  3. QMJHL mourns passing of Guy Rouleau. In: LHJMQ. 9. Dezember 2008, abgerufen am 7. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  4. a b Lucky Luc Enters the Hall. In: Edmonton Journal. 23. Juni 2009, abgerufen am 7. August 2024 (englisch).
  5. Michael Topp, Georg Petruschkat: Eiszeit. 50 Jahre Eishockey im Sauerland. Iserlohn 2009, S. 143.
  6. a b :::::::: TRIERER EISHOCKEY ARCHIV ::::::::. Abgerufen am 7. August 2024.
  7. Burnside: How Lucky Luc fought his way into NHL, Hockey Hall of Fame. 5. November 2009, abgerufen am 7. August 2024 (englisch).