Gymnasium am Moltkeplatz – Wikipedia

Gymnasium am Moltkeplatz
Schulform Gymnasium
Schulnummer 164987
Gründung 1819
Adresse Moltkeplatz 12
Ort Krefeld
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 20′ 21″ N, 6° 34′ 45″ OKoordinaten: 51° 20′ 21″ N, 6° 34′ 45″ O
Träger Stadt Krefeld
Schüler 623[1]
Lehrkräfte etwa 55
Leitung Thomas Zöllner
Website www.moltke.de
Ober-Real-Gymnasium um 1910
Luftaufnahme der Gebäudeanlagen

Das Gymnasium am Moltkeplatz, umgangssprachlich als das „Moltke“ bezeichnet, im Ortsteil Cracau von Krefeld wurde 1819 gegründet und ist ein städtisches Gymnasium für Jungen und Mädchen.

Zur Vorgeschichte des ältesten Gymnasiums der Stadt gehört die erste Krefelder Lateinschule mit Ursprung im 17. Jahrhundert. Als Gründungsdatum der aus der reformiert-protestantischen Gemeinde initiierten höheren Stadtschule gilt der 1. Oktober 1819, als „sang- und klanglos“ das erste Schulhaus, das vormalige Unterpräfekturgebäude, bezogen wurde. Die Initiatoren waren etwa 30 reiche Krefelder Familien. Die Schule aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren und damit als Einrichtung für jedermann bereitzustellen, lehnte der Landrat mit dem Bemerken ab, „die Unbemittelten (brächten) ihre Kinder lieber an den Spultisch als an den Schultisch …, und sich selbst zum Besten der Schule zu besteuern, seien die vermögenden Bürger gar nicht geneigt“. Die erforderlichen Mittel wurden nun in passender Auslegung des Testaments der von dem Tabakhändlererben und Privatier Adolf Wilhelm Scheuten begründeten „Scheutenschen Stiftung“ durch diese aufgebracht.[2] 1860 wurde die Stiftungsschule als städtische Realschule übernommen und entwickelte sich zum Realgymnasium. 1926 wurde die Institution zum Realreformgymnasium.

Nach 1933 wurde die Schule im Sinne des Nationalsozialismus nach zwei Krefelder „Fliegerassen“ des Ersten Weltkriegs und ehemaligen Schülern, Emil Schäfer und Werner Voß, in „Schäfer-Voss-Schule“ umbenannt. Nach dem Ende des Nationalsozialismus verlor sie diese Bezeichnung wieder und erhielt den heutigen Schulnamen. Das schulische Profil war nun das eines neusprachlichen Gymnasiums mit altsprachlichem Zweig.[3]

Das Gymnasium befindet sich seit 1915 in einem symmetrisch angelegten Altbau im Stil eines gemäßigten Klassizismus, der aufgrund der Architektur ausreichend Platz bietet und zu den interessanten Gebäuden der Stadt zählt. Der Entwurf des Gebäudes stammte von August Biebricher. Die allegorischen Statuen über dem Portal wurden vom Bildhauer Peter Stammen geschaffen. Im Zweiten Weltkrieg wurde in der Nacht vom 2. Oktober 1942 der Ostflügel des Schulgebäudes schwer beschädigt. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Das Unterrichtsangebot der Schule umfasst die Sprachen Latein, Englisch, Französisch, Spanisch und Niederländisch.

Schulaustauschprogramme

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  • Marvin Ridge High School, Charlotte (USA)
  • Norton Knatchbull School, Ashford (England)
  • Liceum Ogolnoksztalcace, Krakau (Polen)

„Moltke für Afrika“ (MfA)

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1998 wurde von Schülerinnen und Schülern die Arbeitsgruppe „Moltke für Afrika“ gegründet[4], in dem sich Schüler, Lehrer und Eltern mit Spendensammlungen im Rahmen der Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ von Karlheinz Böhm engagieren. Im Osten des Landes entsteht dort die „Moltke School for Africa“. Die hierfür erforderliche Summe von 50.000 Euro wurde bereits gesammelt. Inzwischen konnten über 100.607 Euro für diverse Hilfsprojekte gesammelt werden.

Ursprünglich hatte Karlheinz Böhm 1992 die Schule besucht und zu den Missständen zwischen Arm und Reich vorgetragen. 2000 besuchte seine Frau Almaz Böhm erstmals die 1998 gegründete Arbeitsgemeinschaft und im Dezember 2004 erneut, diesmal gemeinsam mit ihrem Mann. 2005 ging aus der Arbeitsgemeinschaft der heutige Verein „Moltke-Schüler für Afrika e. V.“ hervor.

Bekannte Schulangehörige

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Einzelnachweise

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  1. Information auf der Seite Schule Suchen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen. Zuletzt abgerufen am 9. Februar 2023.
  2. Alle Angaben nach: Karl Rembert (Hrsg.): Realgymnasium zu Crefeld. Festschrift zur Erinnerung an hundert Jahre Schularbeit. Den Schülern und Freunden der Anstalt gewidmet, Crefeld o. J. (1919)
  3. Benjamin K.J. Ries: Das Gymnasium am Moltkeplatz und seine Geschichte (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  4. moltkefuerafrika.de: Gründung der Arbeitsgruppe (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)