Höttingen – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 4′ N, 11° 0′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Ellingen | |
Höhe: | 430 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,26 km2 | |
Einwohner: | 1120 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91798 | |
Vorwahl: | 09141 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 141 | |
LOCODE: | DE ZNO | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Dorfstr. 7 91798 Höttingen | |
Website: | www.hoettingen.de | |
Erster Bürgermeister: | Hans Seibold (FWG Fiegenstall) | |
Lage der Gemeinde Höttingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
Höttingen ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt in der Region Westmittelfranken, fünf Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Weißenburg in Bayern. Höttingen wird vom Felchbach, dort auch „Mühlbach“ oder „Schleifersbach“ genannt, durchflossen, in den etwas südöstlich des Ortes der Frommbach mündet. Östlich von Höttingen liegen mehrere Quellen. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich Ursprünge mehrerer Zuflüsse des Arbaches sowie der Ottmarsfelder Grabens. Höttingen und der Gemeindeteil Weiboldshausen liegen auf dem 11. Längengrad. Das Gebiet ist größtenteils eine von Wiesen und Feldern geprägte Offenlandschaft, nur im äußersten Norden, Süden und Osten befinden sich ausgedehnte Waldgebiete. Höttingen liegt am Steilabfall des Nordrandes der Weißenburger Alb, einem Höhenzug der Fränkischen Alb. Im Süden der Gemeinde liegt der 603 Meter hohe Rohrberg. Durch Höttingen führt die Staatsstraße 2389. Nordwestlich von Fiegenstall ist die Schlucht Teufelsbackofen als Geotop ausgewiesen, nahe Höttingen liegt die Hunnenkirche.
Die Nachbargemeinden sind:
Pleinfeld | ||
Ellingen | Ettenstatt | |
Weißenburg in Bayern |
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Fiegenstall (Pfarrdorf)
- Göppersdorf (Dorf)
- Höttingen (Kirchdorf)
- Oberndorf (Weiler)
- Ottmarsfeld (Pfarrdorf)
- Reisach (Weiler)
- Weiboldshausen (Pfarrdorf)
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Fiegenstall, Höttingen und Weiboldshausen (Gemarkungsteil 0).[4] Die Gemarkung Höttingen hat eine Fläche von 8,449 km². Sie ist in 642 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 13160,00 m² haben.[5] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Oberndorf und Ottmarsfeld.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung von Höttingen erfolgte erst 1253, dennoch wird angenommen, dass der Ort ebenso alt ist wie die umliegenden Dörfer. Der damalige Ortsadelige war Albert von Hettingen. Die Kirche war Filialkirche von Weiboldshausen. Die Trennung von dort wurde am 12. Juli 1482 durchgeführt, es entstand eine eigene Pfarrei mit Taufbrunnen, Friedhof und anderen pfarrlichen Rechten. Die Einführung der Reformation erfolgte 1528 durch den Ansbacher Markgrafen Georg den Frommen, der in diesem Jahr das Patronatsrecht der Kirche erhielt. 1529 war Johann Hugel erster evangelischer Pfarrer in Höttingen. Der Ort im heutigen Mittelfranken gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach und lag seit 1500 im Fränkischen Reichskreis. Als Teil Ansbachs fiel Höttingen mit der Rheinbundakte (1806) durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinde Fiegenstall und der größte Teil der aufgelösten Gemeinde Weiboldshausen eingegliedert.[7] Von 1969 bis 1982 fand die Flurbereinigung statt.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
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Einwohner[8] | 882 | 935 | 1032 | 1092 | 1123 | 1219 | 1243 | 1172 | 1148 | 1092 |
Politik und Öffentliche Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ellingen.
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:[9]
- Wählergemeinschaft Höttingen: 34,4 % (4 Sitze)
- Freie Wählergemeinschaft Fiegenstall: 25,1 % (3 Sitze)
- Wählergemeinschaft Hausen: 40,4 % (5 Sitze)
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Werner Grünwedel, einstmals dienstältester Erster Bürgermeister des Landkreises, ist am 2. Mai 2013 im Alter von 72 Jahren verstorben. In der Stichwahl am 11. August 2013 siegte Hans Seibold (Freie Wählergemeinschaft Fiegenstall) mit 54,2 Prozent der Stimmen vor Anton Müller, der 45,8 Prozent der Stimmen erhielt.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Durch eine erhöhte, eingeschweifte silberne Spitze, darin ein durchgehendes schwarzes Kreuz, belegt mit einem goldenen Kreuz, dessen Arme in heraldischen Lilien enden, gespalten; vorne in Rot ein wachsender silberner Bischofsstab, hinten in Blau ein silberner Kübelhelm mit dem Rumpf einer goldenen Hirschkuh als Helmzier.“[11] | |
Wappenbegründung: Die Gemeinde Höttingen besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Fiegenstall, Höttingen und Weiboldshausen. Das Wappen geht auf die Geschichte der drei Orte ein. Das schwarze Kreuz steht für Höttingen und erinnert an die Herrschaft des Deutschen Ordens, der 1492 erste Güter in Höttingen erwarb. Der Bischofsstab verweist auf die Herrschaft des Fürstbistums Eichstätt in Fiegenstall. Der Helm und die Helmzier sind dem Wappen der Herren von Hausen entnommen. An der Kirche von Weiboldshausen befindet sich der Grabstein des 1427 verstorbenen Hans von Hausen mit dem Ehewappen. Dieses Wappen wird seit 1985 geführt. |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war Höttingen eine rein landwirtschaftliche Gemeinde. Die Landwirtschaft besteht immer noch, ihre Bedeutung hat jedoch stark abgenommen.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2020 umgerechnet 1.130.000 Euro, davon waren umgerechnet 352.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft neun und im produzierenden Gewerbe 38 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 77 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 482. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine Betriebe, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1268 Hektar, davon waren 434 Hektar Dauergrünfläche und 833 Hektar Ackerfläche.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Höttingen liegt am Limeswanderweg, einem Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt folgende Einrichtungen in Höttingen (Stand 2021):
- eine Kindertageseinrichtung:72 genehmigte Plätze mit 65 betreuten Kindern
- eine Volksschule: 6 Lehrkräfte, 62 Schülerinnen und Schüler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Hettingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 646 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Hottingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 797 (Digitalisat).
- Felix Mader, Karl Gröber: Stadt und Bezirksamt Weißenburg i. B. (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 5). R. Oldenbourg, München 1932, DNB 366496190, S. 293.
- Gottfried Stieber: Höttingen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 488–490 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Höttingen
- Höttingen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Literatur von und über Höttingen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Höttingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Gemeinde Höttingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip; 85 kB) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. April 2021.
- ↑ Gemarkung Höttingen (093713). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 22. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 22. Oktober 2024.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Kommunalstatistik 2021 Höttingen. Bayerisches Landesamt für Statistik, S. 6, abgerufen am 14. März 2023.
- ↑ Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2020 – Gemeinde Höttingen. Abgerufen am 26. November 2020 (deutsch).
- ↑ www.nordbayern.de vom 11. August 2013
- ↑ Eintrag zum Wappen von Höttingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte