Hannah Kendall – Wikipedia
Hannah Kendall (* 1984 in London) ist eine britische Komponistin. Sie lebt zurzeit in New York.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kendall wuchs in Wembley auf, wo ihre Mutter Schulleiterin einer Grundschule ist.[1] Ihre Eltern stammen ursprünglich aus Guyana. Ihr Großvater war Jazzmusiker und ihre Familie förderte ihr Interesse an den kreativen Künsten.[1] Kendall besuchte die University of Exeter, wo sie im Hauptfach Gesang und Komposition bei Joe Duddell studierte. Außerdem erwarb sie einen Master-Abschluss am Royal College of Music, wo sie bei Kenneth Hesketh studierte, sowie einen Master-Abschluss in Kunstmanagement am Royal Welsh College of Music and Drama in Cardiff.[2]
Im Jahr 2015 wurde Kendall als eine der „brillanten Komponistinnen unter 35 Jahren“ bezeichnet.[3] Sie war in der Sendung Composer of the Week von BBC Radio 3 zu hören.[4] Alle fünf Komponisten der Woche waren Frauen, und die Sendung war Teil der Feierlichkeiten von Radio 3 zum Internationalen Frauentag, die in The Guardian hervorgehoben wurden.[5] Ebenfalls 2015 gewann Kendall einen „Women of the Future Award“ in der Kategorie Kunst und Kultur.[6]
Ihre Kammeroper The Knife of Dawn mit einem Libretto von Tessa McWatt, die auf der Inhaftierung des politischen Aktivisten Martin Carter im damaligen Britisch-Guayana im Jahr 1953 basiert, wurde 2016 im Roundhouse uraufgeführt.[7][8]
Ihr Orchesterstück The Spark Catchers wurde bei den BBC Proms im August 2017 uraufgeführt und ist vom Werk des Dichters Lemn Sissay inspiriert.[1] Die Aufführung wurde im Januar 2020 von NMC Recordings auf CD veröffentlicht. Kendall kehrte am 28. August 2020 zu den Proms mit der Uraufführung des Orchesterstückes Tuxedo: Vasco „de“ Gama zurück, das durch das Werk des Künstlers Jean-Michel Basquiat inspiriert wurde.
Kendall hat im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals den Hindemith-Preis 2022 wegen ihrer „enormen kompositorischen Vielfalt, die von klassischem Erbe bis hin zu experimentellen Ideen reiche,“ erhalten.[9] Im Dezember 2022 spielt das Niedersächsische Staatsorchester Hannover Disillusioned Dreamer als europäische Erstaufführung.[10][11]
Kendall hat sowohl für das Barbican Centre als auch für die London Music Masters Charity im Kunstmanagement gearbeitet.[1] Im März 2024 wurde sie im Fach Komposition bei George Lewis an der Columbia University in New York promoviert.[12]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Orchesterstücke und Werke für großes Ensemble
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Citygates (2011) (großes Ensemble)
- Shard (2012)
- Kanashibari (2013) (inspiriert von der Erfahrung der Schlafparalyse)
- The Great Dark (2013) (großes Ensemble)
- The Spark Catchers (2017)
- Baptistry (2018)
- Disillusioned Dreamer (2018)
- Verdala (2018) (großes Ensemble)
- weaves flowers and leaves (2019)
- Nexus (2020)
- Tuxedo: Vasco „de“ Gama (2020)
Kammermusik und Solostücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Incident (Text von Fleur Adcock) für Sopran und Klavier
- Labyrinthine für zwei Violinen und zwei Bratschen
- On the Chequer'd Field Array'd für Klavier
- Processional für Klavier
- The Unreturning (Text von Wilfred Owen) für Tenor und gemischtes Ensemble
Chorwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fundamental (Text von Rick Holland) für Chor und Blechbläserquintett
- Regina Caeli für Chor a cappella
Opern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Knife of Dawn (Text von Tessa McWatt) für Bariton solo, zwei Soprane, Alt, Violine, Bratsche, Cello und Harfe
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Fiona Maddocks: Hannah Kendall: 'I'm a millennial composer! I have to make money to survive' In: The Guardian, 20. August 2017 (britisches Englisch).
- ↑ Biography. In: Hannah Kendall homepage. Archiviert vom am 2. April 2015; abgerufen am 1. April 2015 (englisch).
- ↑ 'You can't be a composer, you're a girl'. Radio 3 fights back. Telegraph, 10. März 2015, abgerufen am 11. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Composer of the Week. BBC, abgerufen am 1. April 2015 (englisch).
- ↑ Women composers: genius is gender blind – and so should we be. In: The Guardian. 5. März 2015, abgerufen am 11. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Women of the Future. Women of the Future, abgerufen am 11. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Hannah Kendall. In: Funding New Music. PRS for Music Foundation, archiviert vom am 1. Oktober 2017; abgerufen am 30. April 2024 (englisch).
- ↑ The Knife of Dawn. In: Hannah Kendall homepage. Abgerufen am 1. April 2015 (englisch).
- ↑ NDR: SHMF: Komponistin Hannah Kendall erhält Hindemith-Preis. In: www.ndr.de. 23. August 2022, archiviert vom am 9. Dezember 2022; abgerufen am 30. April 2024.
- ↑ Hannah Kendall. In: Staatsoper Hannover. Abgerufen am 30. April 2024.
- ↑ 3. Sinfoniekonzert: Träume. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Hannah Kendall Defends Dissertation. In: Columbia University. 26. März 2024, abgerufen am 30. April 2024 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Kendall, Hannah |
KURZBESCHREIBUNG | britische Komponistin |
GEBURTSDATUM | 1984 |
GEBURTSORT | London |